Zeumer, Richard - Dresden | |
1839 | Edmund Alfred Eduard Päßler wird 1839 in Dresden geboren. |
1852 | Karl (Carl) Richard Zeumer wird am 12. Februar 1852 in Chemnitz geboren. |
1870 |
Edmund Alfred Eduard Päßler ist mit Anna
Theresie, geb. Grimmer, verheiratet. Das Ehepaar hat die Kinder Frieda Theresia Päßler (* 26. Februar 1871 in Olbernhau), Lina Josefine Päßler (* 10. September 1880) und Kurt Leopold Päßler (* 9. März 1882). |
1879 |
Carl Richard Zeumer heiratet die Marie Pauline
Louise Unger (* 13. Februar 1854 in Eibenstock). Das Ehepaar hat die Kinder Richard Hans Zeumer (* 17. Juli 1879 in Eibenstock; heiratet am 7. März 1913 in Dresden die Haustochter Anna Adele Charlotte Schmidt (* 10. August 1887 in Kötitz bei Meissen [jetzt Coswig]), Tochter des Kaufmanns Julius Reinhold Schmidt und dessen Ehefrau Ida Adele, geb. Wolf), Margarethe Zeumer (* 26. Mai 1885 in Dresden; heiratet am 28. März 1911 in Dresden den Kaufmann Gustav Louis Alfred Kermes (* 24. Juni 1876 in Hainichen, Sohn des Kaufmanns Friedrich Max Kermes und dessen Ehefrau Dorothea Martha, geb. Fiedler)) und Paul Fritz Zeumer (* 13. März 1889; † 17. Mai 1889). |
1881 |
Am 1. Juli 1881 meldet sich Carl Richard Zeumer, wohnhaft in Eibenstock, Scheffelstr. 25, als Mitinhaber eines Kurz- und Spielwarengeschäftes sowie Edmund Alfred Eduard Päßler, wohnhaft in Dresden, Bischofsweg 57/0, als Mitinhaber eines Kurz- und Galanteriewarengeschäftes im Rathaus Dresden, Expedition für Gewerbesachen, an. Die Firma wird am 1. August 1881 unter dem Namen Päßler & Zeumer in das Handelsregister des Amtsgerichts Dresden (AG Dresden Nr. 1271 Bl. 4079) eingetragen. Die Inhaber sind Edmund Alfred Eduard Päßler und Karl Richard Zeumer. |
1882 |
Ab dem 26. Mai 1882 ist Edmund Alfred Eduard Päßler nicht mehr Mitinhaber. Die Firma heißt nun Richard Zeumer und handelt mit Scherzartikel-, Kurz- und Spielwaren. Er betreibt sein Geschäft auf dem eigenen Grundstück Schloßstr. 22, dessen Wert ca. 80.000 M beträgt. |
1895 | Edmund Alfred Eduard Päßler stirbt vor 1895 in Paris. |
1918 |
Richard Hans Zeumer ist im Geschäft als Prokurist tätig.
Karl Richard Zeumer richtet am 16. März 1918 an das Kämmereramt Seiner Majestät des Königs in Dresden folgendes Gesuch: "Ehrerbietigst Unterzeichneter, Inhaber eines Sport- und Spielwaren-Geschäftshauses, bittet um den Titel eines Königlichen Hoflieferanten gnädigst erwirken zu wollen. Seit mehr als 20 Jahren habe ich die hohe Ehre, den Königlichen Hof zu meiner dauernden Kundschaft zählen zu dürfen. Seine Majestät haben oft die Gnade gehabt, persönlich Einkäufe zu Weihnachten bei mir zu bewirken. Auch Seine Königliche Hoheit der Kronprinz und Ihre Königlichen Hoheiten die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen, sowie die Königlichen Hoheiten Prinzessin Mathilde und Prinzessin Johann Georg (sic!) haben oft persönlich Gelegenheit genommen, mein Geschäft mit Einkäufen zu bedenken. Durch diese wiederholten Besuche darf ich wohl annehmen, dass die Allerhöchsten Herrschaften mit den gekauften Waren zufrieden waren. Aus diesem Grunde glaube ich, der untertänigst Unterzeichnete, es wagen zu dürfen, Seine Majetät den König um allergnädigste Verleihung des Titels eines Königlichen Hoflieferanten zu bitten. Ich stehe bereits im 67. Lebensjahre und würde durch die Allerhöchste Verleihung mein arbeitsreiches Lebenswerk mit der allergrößten Auszeichnung gekrönt sehen. Seiner Majestät alleruntertänigster Carl Richard Zeumer i. Firma Richard Zeumer, Inhaber des K. S. Albrecht-Kreuzes"
Das Kämmereramt bestätigt am 19. März 1918: "U. Dem Ministerium des Königlichen Hauses. Es bestätigt sich, daß Seine Majestät der König, zumal in früheren Jahren, für Allerhöchstseine Kinder dann und wann persönlich einige kleine Spielsachen bei Zeumer gekauft hat."
Nach entsprechenden Erkundigungen der Polizeidirektion Dresden über die persönlichen Verhältnisse, den Leumund und die politische Gesinnung des Antragstellers sowie nach Bezahlung der erwachsenden Kosten von 450 M (150 M gesetzlicher Stempelbetrag und 300 M Gebühren) wird Karl Richard Zeumer mit Dekret vom 10. April 1918 das Prädikat "Hoflieferant Seiner Majestät des Königs" allergnädigst verliehen. |
Beispiel einer Figurenpackung (nach 1918 - vor 1939) | |
1924 |
Herstellung eigener Figuren: Altertum, Neger, Indianer, Deutsche Armee vor und während Erster Weltkrieg, Kolonialtruppen, Reichswehr (Zeichner: Hans Fritsch, Dresden; Graveur: Otto Thieme, Leipzig). Fertigung von Wagen für Heyde. |
Werbung 1927 | |
Werbung 1928 | |
Bericht von Richard Zeumer in "Die Zinnfigur - Jahrgang 1928" | |
1928 | Carl Richard Zeumer stirbt am 7. November 1928 im Stadtkrankenhaus Friedrichstadt, Friedrichstraße 41. |
1929 | Inhaber ist seit dem 14. Mai 1929 Richard Hans Zeumer. |
Laden in der Schloßstraße 22 | |
Werbung 1929 | |
Werbung 1930 | |
Typenliste Nr. 64 nach 1930 (Sammlung Martin Schürger) | |
Preisliste für Zubehör Nr. 70b nach 1930 (Sammlung Martin Schürger) | |
1934 | Marie Pauline Louise Zeumer, geb. Unger, stirbt am 18. September 1934 im Stadtkrankenhaus Löbtauer Straße 31. |
1938 | Einzelprokurist ab dem 29. April 1938 ist Julius Paul Curt Heinrich, Dresden. |
1939 | Der Jahresumsatz beträgt ca. 30.000,00 RM. |
1944 |
Anna Adele Charlotte Zeumer, geb. Schmidt, die Ehefrau von Richard Hans Zeumer stirbt am 28. Februar 1944 in Dresden. Die Firma handelt mit Angelgeräten, Spielwaren und Festartikel. |
1945 |
Beim Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 werden das Haus in der Schloßstraße 22 und damit auch die vorhandenen Formen für Zinn- und Bleifiguren zerstört. |
1948 |
Seit 1. April 1948 wird die Firma als offene Handelsgesellschaft geführt. Richard Hans Zeumer, Kaufmann in Dresden (wohnhaft in Dresden-Loschwitz, Dostojewskistr. 4) als alleiniger Geschäftsinhaber nimmt Marie Gertrud verw. Probst, geb. Schöne, geb. 9. Juli 1887 in Dresden (wohnhaft in Dresden-Loschwitz, Dostojewskistr. 4) als persönlich haftende Gesellschafterin in das Handelsgeschäft mit auf, die Prokura des Julius Paul Curt Heinrich ist erloschen. Die Gesellschaft haftet nicht für die in dem Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des bisherigen Inhabers Richard Hans Zeumer, es gehen auch die in dem Betriebe begründeten Forderungen nicht auf sie über. Der Geschäftsraum befindet sich in der Notunterkunft Dresden N. 54, Dostojewskistr. 4 (frühere Hausenstraße). Geschäftszweig ist der Handel mit Spielwaren und Angeleigeräten; der Geschäftswert beträgt ca. 10.000,00 RM, das zur Verfügung stehendes Betriebskapital beträgt ca. 12.000,00 RM. |
1955 | Es werden keine Handelgeschäfte mehr getätigt. |
1956 |
Richard Hans Zeumer verstirbt am 18. November 1956 im Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt; die Dresdner Sammler geben ihm das letzte Geleit. Erben sind seine Kinder Annemarie Fassbender, Gera, Puschkinplatz 2 und Dieter Zeumer, Berlin-Lichtenberg, Weidlingstr. 77/III. |
1957 | Zum 7. Juni 1957 ist die Gesellschaft aufgelöst und die Firma erloschen. |
Beispiel einer Figurenpackung | |
Fußbrettchen (Wege) | |
Sigel des Zeichners Hans Fritsch Sigel des Graveurs Otto Thieme | |
Anschriften: 1882 - 1945 Schloßstraße 22 1948 - 1957 Dostojewskistraße 4 (frühere Hausenstraße) |
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Quellen: Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden Stadtarchiv Dresden FamilySearch: Standesamteinträge, Wochenzettel etc. Die Zinnfigur - Monatsschrift für Freunde und Liebhaber von Zinnfiguren, Trachten, Geschichte und Völkerkunde, Jahrgänge 1927, 1928, 1929, 1930, 1956 Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985 Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach 1987 Krannich/Vogel: Sächsische Zinnminiaturen, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig-Stuttgart 1994 Herzlichen Dank an Martin Schürger für die beiden Listen nach 1930! |
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Kosten dieser Seite: Stadtarchiv Dresden EUR 21,25 Sächsisches Staatsarchiv EUR 58,50 |
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