Lentz (Lenz), Johann Christian - Berlin
   
1731 Johann Christian Lenz (I) wird im Ein- und Ausschreibebuch bzw. Lehrlingsbuch des löblichen Zinngießergewerks in Berlin erstmals erwähnt.
   
1739

Johann Christian Lentz (II) beginnt bei dem Zinngießermeister Christoph Friedrich Säuberlich eine Lehre.

   
1741 Johann Christian Lenz (I) ist im Meisterbuch der Berliner Zinngießer als Meister aufgeführt.
Er steht in der Rangordung an dritter Stelle nach Alt-Meister Säuberlich und dem Meister Christian Heinrich Feldner.
   
1742 Johann Christian Lenz (I) heiratet am 19. April 1742 die Anna Sophia Oppermann (≈ 3. Mai 1723 in Berlin), Tochter des Tischlers Johann Heinrich Oppermann und dessen Ehefrau Maria Sophia, geb. Leßer.
Die Ehe bleibt kinderlos.
   
1744 Johann Christian Lentz (II)  wird als Geselle freigesprochen.
   
1751 Maria Sophia Lentz, geb. Oppermann, stirbt am 20. Februar 1751 mit 26 Jahren.
   
1764 Johann Christian Lentz (II) ist Meister, eröffnet eine eigene Werkstätte und begründet damit die bis 1933 bestehende Firma.
   
1782 Der 1765 geborene Johann Christian Lentz (III) beginnt bei Johann Christian Lentz (II) eine Lehre.
   
1786 Er wird als Geselle freigesprochen.
   
1797 Johann Christian Lenz (III) heiratet am 5. Dezember 1797 die Henrietta Friederica Emilie Dorothea Struve (* 25. April 1777), jüngste Tochter des verstorbenen Geheimen Expedirenden Secretair bei der Invaliden-Intendatur Carl Emilius Struve und dessen Ehefrau Dorothea Sophia, geb. Knoch.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Caroline Sophie Emilie Lentz (* 30. August 1798),
einen Sohn (*† 19. Oktober 1799),
Johann Christoph Carl Emilius Lentz (* 27. Juni 1801),
Adolph Eduard Lentz (* 21. Januar 1804) und
Heinrich Wilhelm Lentz (* 24. Oktober 1805), stirbt als Gold-Juwelier am 15. Mai 1844 mit 38 Jahren.
   
1798 Johann Christian Lentz (II) ist Eigentümer eines Hauses in der Probstgasse und hat zumindest eine Wohnung an den Canzlisten Martin Friedrich Grundmann vermietet.
   
1805 Henrietta Friederica Emilie Dorothea Lentz, geb. Struve stirbt am 7. November 1805 mit 27 Jahren.
   
1811 Johann Christian Lentz (III) ist Eigentümer des Anwesens Spandauerstraße 36, das er von dem Professor Marth gekauft hat.
   
1823 Sein Sohn Eduard Adolph Lentz beginnt bei ihm die Zinngießerlehre.
   
1827 Eduard Adolph Lentz wird als Geselle freigesprochen.
   
1830 Johann Christan Lentz (III) tritt dem Berliner Zinngießergewerk bei.
   
1831 Eduard Adolph Lentz heiratet am 30. Juli 1831 die Caroline Friederike Bretschneider (* 11. Mai 1810), Tochter des Uhrmachers Carl Friedrich August Bretschneider und dessen Ehefrau Caroline Friederique, geb. Mohr.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Friederike Emilie Marie Lentz (* 12. August 1832; † 2. Dezember 1832),
Johann Carl Eduard Lentz (* 17. Oktober 1833),
Sophie Friederike Emilie Lentz (* 26. März 1835), heiratet am 15. April 1856 den 30jährigen Apothekenbesitzer Franz Wilhelm Alexander Hübner, Sohn des Organisten Georg Wilhelm Hübner zu Halberstadt, stirbt am 17. Februar 1887,
Johanne Caroline Luise Lentz (* 9. Oktober 1836), heiratet am 28. Oktober 1861 den Kaufmann Carl Louis Theodor Roy (* 5. August 1836), Sohn des Kaufmanns Carl Wilhelm Theodor Roy, stirbt am 14. Oktober 1921,
Johann Heinrich Emil Lentz (* 27. Februar 1838),
Marie Amalie Henriette Lentz (* 30. November 1839), heiratet am 14. Oktober 1862 den Konditoreibesitzer Franz Martin Leopold Zabel (* 10. April 1837), Sohn des Handschuhfabrikanten Johann Friedrich Zabel, stirbt am 25. November 1906,
Christian August Adolph Lentz (* 2. November 1840; † 11. August 1841),
Bertha Pauline Hedwig Lentz (* 16. Februar 1842), heiratet am 8. Oktober 1865 den Handschuhfabrikanten Hermann Friedrich Wilhelm Zabel (* 2. Mai 1836), Sohn des Handschuhfabrikanten Johann Friedrich Zabel, stirbt am 15. Februar 1917,
Rudolph Otto Albert Lentz (* 7. Mai 1843; † 14. Dezember 1890 unverheiratet als Kaufmann),
Anna Sophie Clara Lentz (* 14. August 1844), heiratet am 23. Mai 1866 den Kaufmann Carl August Theodor Neuendorff (* 30. Oktober 1839), dessen Wohnort auch die Spandauerstraße 36/37 ist, Sohn des Kaufmannes Johann Friedrich Neuendorff, stirbt am 21. Januar 1922.
Carl Wilhelm Otto Lentz (* 3. Juni 1846; † 7. Dezember  1916 unverheiratet als Goldarbeiter),
Clara Bertha Elisabeth Lentz (* 29. November 1848), hat den Kaufmann Julius Gustav Sommer geheiratet, stirbt als Witwe am 30. August 1915,
Clara Ottilie Elisabeth Lentz (* 28. April 1851; † 11. August 1852) und
Franz Richard Theodor Lentz (* 28. Januar 1854; † 28. November 1935 in Detroit, Michigan, USA).
   
1832 Johann Christian Lentz (II) und Eduard Adolph Lentz betreiben zusammen die Zinngießerwerkstätte in der Spandauerstraße 36.
   
1835

Der Zinngießer Johann Christian Lentz (II), dem nach wie vor das Anwesen Spandauerstraße 36 gehört, ist nun Rentier.

   
1836    Anzeige 1836
   
1838 Eduard Adolph Lentz firmiert nun als "Zinngießer und Inhaber eines Lagers chemisch-pharmaceutischer Geräthschaften".
   
1843 Jetzt ist er "Zinngießer und Inhaber eines chemisch-pharmaceutischen Magazins".
   
1849 Er kauft das Anwesen Spandauerstraße 37. 
   
1850

Der 1838 geborene Johann Heinrich Emil Lentz beginnt bei seinem Vater die Zinngießerlehre.

   
1852 Johann Christian Lentz (III) stirbt am 20. April 1852 mit 87 Jahren.
   
1853 Johann Heinrich Emil Lentz wird als Geselle freigesprochen.
Eigentümer der Häuser Spandauerstraße 36 und 37 ist jetzt Eduard Adolph Lentz.
   
1861 Er firmiert als Fabrikant und Inhaber eines pharmazeutischen Magazins.
   
1862 Inhaber der Firma E. A. Lentz,"Fabrik und Lager chemisch-pharmaceutischer Dampf-, Abdampf-, Destillir-, Infundir- und Koch-Apparate; Mineralwasser-Maschinen und aller zur Fabrikation und Laboratorien-Einrichtungen gehörenden Geräthschaften" sind Eduard (Adolph) Lentz und Johann (Carl Eduard) Lentz.
 

Eduard Adolph Lentz hat sich aus der Firma zurückgezogen, das Anwesen Oranienstraße 140 von dem Zimmermeister Tubbecke gekauft und wohnt dort als Rentier.

  Der Fabrikant Johann Carl Eduard Lentz heiratet am 21. Februar 1862 die Agnes Delaval (* 9. Dezember 1840), Tochter des Kaufmannes Louis Delaval und dessen Ehefrau Amalie Pauline Adelheid, geb. Kießner.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Eduard Adolph Louis  Lentz (* 9. Januar 1868),
Richard Paul Eduard Lentz (* 26. April 1869), heiratet als Betriebs-Inspektor am 23. Februar 1910 die Stephanie Berg (* 17. Januar 1885 in Chemnitz), Tochter des Kaufmanns Nathan Berg und dessen Ehefrau Sabine, geb. Dohs, stirbt als städtischer Betriebsdirektor am 26. September 1930 mit 61 Jahren in seiner Wohnung Schönbergerstraße 21, und
Paul Otto Hans Lentz (* 13. Januar 1871), heiratet am 31. August 1911 die Mathilde Charlotte Porsch (* 31. Mai 1875 in Berlin), Tochter des Lithographen Hermann Porsch und dessen Ehefrau Ottilie, geb. Brauser.
   
1865 Der zwischenzeitliche Fabrikbesitzer Johann Heinrich Emil Lentz heiratet am 21. Oktober 1865 die Jenny Delaval (* 25. August 1842), Tochter des Kaufmannes Louis Delaval und dessen Ehefrau Amalie Pauline Adelheid, geb. Kießner.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Hans Richard Eduard Lentz (* 27. Oktober 1868), heiratet am 5. Oktober 1907 in Breslau [heute Wrocław] die Elisabeth Frieda, verww. Raydt, geb. Rupprecht (* 4. August 1880 in Görlitz), Tochter des Gutsbesitzers Robert Alexander Hans Rupprecht und dessen Ehefrau Antonie Ida, geb. Exss, und
Gertrud Elisabeth Lentz (* 28. November 1871), heiratet am 20. April 1892 in Charlottenburg den königlichen Premierlieutenant im Grenadier-Regiment Friedrich I. No. 5, Emil Hermann Wilhelm von Tresckow (* 2. November 1861 zu Puggerschow [heute Pogorszewo] Kreis Lauenburg [heute Lębork] in Pommern, Sohn des Gebhard von Tresckow und dessen Ehefrau Axeline, geb. Brick.
   
1867 Die Firma stellt auf der Pariser Weltausstellung aus:
Ein Decoctorium mit gespannten Dämpfen und neun Kochgefässen à 180 Thaler zur Aufstellung in der Apotheke; einen Dampfapparat mit gespannten Dämpfen, mit Destillation, Evaporation, Bereitung der Decocte und Infusionen; Pumpe, Kohlencylinder und Compressionscylinder zu 360 Thaler sowie eine Mineralwasser-Maschine und bekommt dafür eine Silberne Preismedaille.
   
     Anzeige 1867
   
1869    Anzeige 1869
   
1870 Die Firma ist jetzt im Adressbuch als "Fabrik für Kupfer-, Messing-, Zinn- und Bleiwaaren, pharmaceutische Dampf-Apparate, Mineralwasser-Maschinen, Vakuumapparate etc." eingetragen.
   
1871 Eduard Adolph Lentz hat das Haus Oranienstraße 140 an den Kaufmann Reiß verkauft und wohnt in seinem neu gekauften Anwesen Prinzenstraße 60.
Die Firma E. A. Lentz, "Fabrik und Lager chemisch-pharmaceutischer Dampf-, Abdampf-, Destilir-, Infundir- und Koch-Apparate, Mineralwasser-Maschinen und aller zur Fabrikation und zu Laboratorium-Einrichtungen nothwendigen Utensilien" ist nach wie vor in der Spandauerstraße 36 und 37.
   
1872 Johann Carl Eduard Lentz stirbt am 11. Mai 1872 mit 38 Jahren.
   
1873 Eduard Adolph Lentz hat das Haus Prinzenstraße 60 wieder verkauft und wohnt ab 1. April 1873 zur Miete in Charlottenburg, Bismarckstraße 56.
Die Firma E. A. Lentz ist als "Fabrik pharmaceutischer Dampfapparate, Lager für Einrichtung chemischer Fabriken und Mineralwasser-Fabriken" im Adressbuch eingetragen.
   
1874 Alleiniger Inhaber der Firma E. A. Lentz ist jetzt Johann (Heinrich Emil) Lentz. Die Witwe Agnes Lentz, geb. Delaval, wohnt als Particuliere in der Spandauerstraße 36-37/III.
   
1878

Die Firma E. A. Lentz ist nun Fabrik und Lager für Einrichtungen chemischer Fabriken, Mineralwasser-Anstalten und chemischer Laboratorien. 

   
1879 Firma E. A. Lentz ist "Fabrik pharmazeutischer Dampfapparate und Mineralwassermaschinen.
   
1881 Eduard Adolph Lentz stirbt am 5. Juli 1881 mit 77 Jahren.
   
     Patentschrift No. 19038 (Neuerungen an Dampfkochapparaten ... )
   
1885 Die Firma E. A. Lentz ist jetzt "Fabrik für Einrichtung chemischer Fabriken, pharmazeutischer Laboratorien und Mineralwasser-Anstalten".
   
1887 Caroline Friederike Lentz, geb. Brettschneider, stirbt am 8. Mai 1887 mit 77 Jahren.
   
1892 Johann Heinrich Emil Lentz wohnt nun Kurfürstendamm 110a.
   
1893    Patentschrift Nr. 72072 (Schnell-Infundirapparat)
   
     Patentschrift Nr. 75250 (Sitzring für Infundirbüchsen)
   
1895 Er zieht in die Tauenzienstraße 11.
   
1897

Das Anwesen Spandauerstraße 37 ist an den Bankier M. Gampel verkauft; die Fabrik ist noch in der Spandauerstraße 36.

   
1899 Auch das Haus Spandauerstraße 36 ist an M. Gampel verkauft, der dort von Haus-Nummer 33 bis 44 Neubauten errichtet. Die Firma E. A. Lentz ist in die Große Hamburgerstraße 2 umgezogen.
   
    

Destillierapparat mit zylindrischem gusseisernen Ofen, Destillieraufsatz aus massivem Kupfer und Messing, zerlegbar, die Rohrleitungen mittels Schraubgewinden verbunden, Höhe 135 cm 

   
1902 Johann Heinrich Emil Lentz ist in die Meierottostraße 8 umgezogen.
   
1906 Inhaber der Firma E. A. Lentz, "Fabrik für Einrichtung chemischer Fabriken, pharmazeutischer Laboratorien und Mineralwasser-Anstalten" ist jetzt der Ingenier Paul Roy, der am Alexanderufer 6/III wohnt.
   
1912 Paul Roy wohnt nun in der Motzstraße 68.
   
  Johann Heinrich Emil Lentz stirbt am 5. Mai 1912 in seiner Wohnung Meierottostraße 8 mit 74 Jahren.
   
1914 Jenny Lentz, geb. Delaval stirbt am 13. November 1914 mit 72 Jahren in ihrer Wohnung Nikolsburgerstraße 10 in Wilmersdorf.
   
1918 Agnes Lentz, geb. Delaval stirbt als Apothekerin am 26. Dezember 1918 mit 78 Jahren in ihrer Wohnung Kaiser-Friedrich-Straße 83 in Charlottenburg.
   
1930 Die Firma E. A. Lentz ist in die Wollankstraße 62/63 umgezogen.
   
1932 Neue Wohnanschrift von Paul Roy ist Friedenau, Riedstraße 26.
   
1933 Die Firma E. A. Lentz ist erloschen und aufgelöst.
   
 

Zinnfiguren:

Bonk schreibt: "Ich vermute, dass der ab 1835 als Rentier lebende Johann Christian Lentz wohl der letzte gewesen sein wird, der mit der Zinnfigurenherstellung befasst war. Eine Form von Lentz ist nachweisbar. Sie wurde 1903 von einem G. Larkewitz, aus Berlin-Pankow, dem Märkischen Museum (heute Stiftung Stadtmuseum Berlin) geschenkt.  

Auf der einen Seite ist eine Palmette, auf der anderen ein preußischer Ulan dargestellt. Sie soll nach den Angaben auf dem Schenkungsvermerk zwischen 1815 und 1820 entstanden sein."

 

 

Quellen:

Adressbücher Berlin unter Namen, Straßen und Branchen online

Gerhard Söhlke - Musterbuch für Spielzeug und Zinnfiguren - Berlin, um 1856, Verlag H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2009

Wolf Rüdiger Bonk: Zinnfiguren aus Berlin und Umgebung, Zeughaus-Verlag GmbH., Berlin 2012

Pharmaceutisches Central-Blatt, 16. April 1836 (Google books)

Amtlicher Special-Catalog der Ausstellung Preussens und der Norddeutschen Staaten, Pariser Ausstellung 1867   (Google books)

Officieller Ausstellungs-Bericht, Glas- u. Thonwaaren-Fabrikation u. Chemische Industrie, Weltausstellung Paris 1867 (Google books)

Zeitschrift des allgemeinen österreichischen Apotheker-Vereines, Nr. 24 vom 16. Dezember 1867 (Google books)

Pharmaceutische Centralhalle für Deutschland, Nr. 39 vom 30. September 1869 (Google books)

Auktionshaus Mehlis (artfact.com) online

depatisnet online

ancestry

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