Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oskar Schneider - Leipzig Werbung um 1900 |
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aus: Das Malerische Leipzig, Seite 16 (21,5 x 29,5 cm) |
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Mittelblock: Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oskar Schneider Schulstrasse 12 Leipzig Die Ausstellung von Lehr-, Spiel- u. Beschäftigungsmitteln ist für jedermann unentgeltlich geöffnet. Katalog I über Beschäftigungsmittel für Kinder von 6 - 15 Jahren, Mal- und Tuschkasten, Reisszeuge, Sammlungen zur Naturgeschichte, Aquarien, Terrarien, Globen, Turn-Apparate, Rasen- und Bewegungsspiele Katalog II über Dampf- u. mechanische Maschinen, Lokomotiven, Eisenbahnzüge, Schiffe, elektrische u. optische Apparate, Experimentier-Kasten etc. etc. Katalog III über selbstspielende Musikwerke mit auswechselbaren Notenscheiben werden auf Wunsch postfrei und umsonst versandt. |
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Text linker Block: Ernste Spiele. Womit sollen wir zu Hause unsere Kinder beschäftigen, wenn sie ihre Schularbeiten erledigt haben? Wenige Fragen dürften Eltern und Erziehern so viel Kopfzerbrechen verursacht haben, wie diese. Die Beschäftigung soll eine spielende und zugleich belehrende sein. Das Spiel muss auf den kindlichen Geist wirken und ihn zu selbständiger Thätigkeit anregen. Es sind uns Spielzeuge aus früheren Jahrhunderten erhalten, aber es ist charakteristisch, dass sie nur für das früheste Kindesalter berechnet waren. Die reifere Jugend war offenbar auf sich selbst angewiesen. Eine Aenderung war hier erst möglich, seit die Pädagogik ihre Aufmerksamkeit diesem Gebiete mehr zuwandte und die Fortschritte der Technik hierfür nutzbar gemacht wurden. Aus diesen und verwandten Bestrebungen sind die Lehrmittelanstalten hervorgegangen, unter denen die Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oskar Schneider, Leipzig, Schulstrasse 12, gegründet 1877, heute den ersten Rang einnimmt. Sie liefert sämtliche Hilfsmittel für den Unterricht aller Altersklassen. Dem entsprechend beginnen die Kataloge der Firma mit den sinnreichen Spielen, durch die Fr. Fröbel zum Heiligen der Kinder und jedes kindergesegneten Hauses geworden ist. Dann folgt die gewaltige Menge der Anschauungs- und Beschäftigungsmittel, alles, soweit möglich, systematisch im Anschluss an das Fortschreiten des Unterrichts geordnet.Es bilden den Abschluss des Ganzen die in einem besonderen Kataloge zusammengestellten Dampfmaschinen, elektrischen und optischen Apparate für ältere Knaben. Diese Apparate sind auch für Erwachsene zu Lehr- und Studienzwecken zu benutzen, wie es überhaupt für die aus der Leipziger Lehrmittelanstalt (Dr. Oskar Schneider) hervorgehenden Fabrikate charakteristisch ist, dass sie nicht nur zu Lehrzwecken in der Schule, sondern auch als Beschäftigungsmittel im Hause Verwendung finden können. Man sieht schon daraus, dass es sich hier um jene oben erwähnte, besonders erwünschte Art von Spielen handelt, die den Geist der Kinder anregen, ohne ihn anzustrengen. |
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Text rechter Block: Besonders wertvoll sind die schon erwähnten Dampfmaschinen, elektrischen und optischen Apparate. Es steht erfahrungsgemäss fest, dass die Kinder gerade diesen Gegenständen besonderes Interesse zuwenden, sehr natürlich, weil sie mehr als andere Spielzeuge Gelegenheit zur Bethätigung der eigenen Phantasie und des eigenene Denkens gewähren. Der Knabe, der eine kleine Dampfmaschine besitzt, wird sehr bald Veranlassung nehmen, aus irgend welchem ganz einfachen Material, wie Pappe, Holzstückchen etc., eine Mühle, einen Schleifstein oder dergl. m. herzustellen, welche er durch seine Dampfmaschine in Betrieb setzen kann. Nebenbei erlernt er spielend an dem übrigens ganz gefahrlosen Apparat die wichtige Konstruktion der Dampfmaschine kennen. Von dieser ist es nur ein Schritt zur Lokomotive, und so liefert dann auch die Leipziger Lehrmittelanstalt von Dr. O. Schneider Lokomotiven mit Vor- und Rückwärtssteuerung und mit feststehenden Zylindern, sowie ganze Eisenbahnanlagen mit allem Zubehör. In noch höherem Masse gilt alles dies von der unübersehbaren Fülle der elektrischen Apparate. Hier bietet die Leipziger Lehrmittelanstalt Alles, was überhaupt an solchen Apparaten in Wissenschaft und Technik vorkommt, vom einfachen Elektrophor bis zum komplizierten Dynamomotor etc. Einzelheiten anzuführen, ist ganz unmöglich. Die hierbei bemerkbare Absicht, in aller Stille beim Spiel auf das praktische Leben vorzubereiten, tritt noch deutlicher hervor bei der Zusammenstellung der Handwerkskasten für den mit Recht jetzt überall gepflegten Knaben-Handfertigkeitsunterricht. Diese Kasten zeichnen sich durch praktische Einrichtung der Werkzeuge und Vollständigkeit aus und durften hier nicht unerwähnt bleiben. Wer von unsern Lesern Kinder ein Geschenk zu machen hat, wird gut thun, sich die Ausstellung der Leipziger Lehrmittelanstalt von Dr. Oskar Schenider, Leipzig, Schulstrasse 12 anzusehen oder sich die ausführlichen Kataloge, welche unentgeltlich versandt werden, kommen zu lassen. Er wird sicher, welche Neigung auch das betreffende Kind haben mag, Vieles finden, das seinen Absichten entspricht und für sich selber noch mancherlei Nützliches kennen lernen.
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