Heinrichsen, Ernst - Nürnberg
   
1777

Der aus Dänemark stammende Vater des Johann Samuel Heinrich Heinrichson wandert als Geselle durch Deutschland, Böhmen und Österreich und läßt sich 1777 als Klempnermeister in Sagan/Schlesien nieder.

   
1806

Carl Peter Ernst Heinrichsen wird am 3. Oktober 1806 im schlesischen Wüstengiersfeld bzw. Wüstegiersdorf [heute Głuszyca] bei Reichenbach [heute Dzierźoniów] als Sohn des Johann Samuel Heinrich Heinrichson geboren.

   
1822

Am 5. November 1822 beendet er seine Lehre bei dem Zinngießermeister Reinhardt Titze in Schweidnitz und geht auf Wanderschaft.

   
1826

Während seiner Wanderzeit kommt er auch nach Nürnberg und arbeitet bei Sophia Magdalena Ammon, der Witwe des Zinngießers Johann Wolfgang Ammon bis 1832 als Graveur und stellt überwiegend Schieferformen für Zinnfiguren her, die er teilweisen mit "E. Heinrichsen" signiert.

   
1829

Er wird von Karl Alexander von Heideloff, den er durch den Besuch der Bossier- und Modellier-Schule bzw. Polytechnischen Schule kennen lernt, im Zeichnen unterrichtet und erhält damit entscheidende Anregungen für das Kunsthandwerk.

   
1832

Das am 18. Mai 1832 ausgestellte Zeugnis der Polytechnischen Schule bestätigt ihm, daß er "sich in derselben durch ausgezeichneten Fleiss, vorzügliche Kenntnisse und Fertigkeiten im Gravieren, Stempelschneiden und so überhaupt in der Herstellung klassischer Formen erworben, dass er unter den hiesigen Gewerbekünstlern eine der ersten Stellen einnimmt".

Er arbeitet nun selbständig als Graveur und Medailleur und fertigt Prägewerkzeuge aus Stahl für Goldschmiede, Werkzeuge zum Pressen von Messerheften und Fruchtkörben sowie Messingverzierungen für Brieftaschen, Alben oder Bücher, welche Buchbinder verwenden. Auch Sigelringe werden von ihm geschnitten.

Sein wöchentlicher Verdienst beträgt durchschnittlich 10 bis 12 fl.

   
  Am 4. August 1832 heiratet der die Susanna Barbara Frosch (* 4. August 1808; † 27. Juli 1876), Tochter von Wolfgang Frosch und dessen Ehefrau Barbara Maria, geb. Diechtel und Pflegetochter des Lohnkutschers Martin Müller.
Das Ehepaar wohnt vorübergehend in einer kleinen Erkerwohnung in der Lorenzer Gasse Nr. 688.
Leonhard Ferdinand Wilhelm Heinrichsen wird am 16. April 1834 dort geboren.  
   
1833 Ernst Heinrichsen wird in Nürnberg als Schutzverwandter aufgenommen.
   
1834

Mit ersparten 650 fl. und mit geliehenem Geld erwirbt das Ehepaar das Haus Albrecht-Dürerstraße (Zisselgasse) S. 388 (später Nr. 21).

Dort werden die Kinder Luisa Augusta Anna Heinrichsen (* 13. Dezember 1835), Adam Karl Heinrichsen (* 26. Oktober 1837; † 14. März 1838) und Ludwig Wilhelm Heinrichsen (* 4. März 1839; † 13. Juni 1879 in Kissingen) geboren.

   
1835

Ernst Heinrichsen läßt sich in die Subskriptions-Liste der hochverehrten Beförderer des Aktien-Unternehmens zum Besten der Hinterbliebenen des Künstlers Fleischmann mit einer Aktie eintragen.

   
1839

Am 6. September 1839 erlangt Ernst Heinrichsen nach einigen Auseinandersetzungen mit dem Zinngießerhandwerk vom Stadtmagistrat Nürnberg den Lizenzschein zum "Gießen bleierner Kinderspielwaaren aus sogenannten Rose'schen schnellflüssigen Metalle" und eröffnet in seinem Haus eine Werkstatt zur Herstellung von Spielwaren aus Zinn.

Vorerst beschäftigt er nur einen Gießer.

   
1840

Die Formen der von Ammon auf der Allgemeinen Industrie-Ausstellung in Nürnberg ausgestellten "recht netten Bleifiguren" sind von Ernst Heinrichsen gefertigt.

Ernst Heinrichsen, Graveur zu Nürnberg, stellt selbst in der Sparte "Zinngießer- und Bleifabrikate" "1 Kästchen mit Siegelabdrücken, 1 desgl. mit Gypsabdrücken, 1 desgl. mit Kompositionsfiguren, 4 St. Formen zum Gießen vorstehender Figuren" aus.

Er wird dafür einer Silbernen Ehrenmünze für würdig befunden.

   
1845 Wilhelm Heinrichsen nimmt zusammen mit Lorenz Ritter privaten Zeichenunterricht bei Manfred Heideloff und Zeichen- und Modellierunterricht bei dem Bildhauer Konrad Krauser.
   
  Ernst Heinrichsen wird am 25. Mai 1845 in den Gewerbeverein Nürnberg als ordentliches Mitglied aufgenommen.
   
 
  Urkunde - Sammlung und Scan Dr. Grobe (Archiv Heinrichsen)
   
1848/49

Der Sohn Ludwig Heinrichsen besucht die III. Klasse mit Lehrer Heinrich Pickel der Handelsgewerb-Schule in Nürnberg.

   
1849

Ernst Heinrichsen ist Mitglied des "Komité für die Betheiligten der Brandversicherungs-Angelegenheiten".

   
1850

Im Adressbuch ist in der Albrecht-Dürerstrasse S. 388 Ernst Heinrichsen als Graveur und mechanischer Spielwarenmacher eingetragen.

Auf der Industrie-Ausstellung in Leipzig stellt er unter der Sparte "Leichte und feine Gußwaaren" seine "sehr vollständige Musterkarten von kleinen kolorierten Zinnfiguren" mit den dazu gehörigen Gußformen aus und bekommt dafür am 30. Juni 1850 eine bronzene Medaille.

   
 
  Urkunde - Sammlung und Scan Dr. Grobe (Archiv Heinrichsen)
   
     Ehrenmünze Leipzig 1850
   
1853

Er ist Mitglied des Vereins Bauhütte zu Nürnberg.

   
1854

Der russische Zar Nikolaus I. Pawlowitsch will alle russischen Garderegimenter für sein Kadetteninstitut in Zinn gravieren lassen und erteilt dazu den Auftrag. Wilhelm Heinrichsen zeichnet und  graviert innerhalb von drei Jahren 35 verschiedene Gußformen für Typen in der 70-mm-Größe und liefert die Figuren fein bemalt nach St. Petersburg. Die Kosten belaufen sich auf 15.000 fl.

 

Auf der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München wird ihm eine Ehrenmünze "wegen seiner bedeutenden Fabrication der Zinnspielwaaren von sehr dünnem Guß" verliehen.

Im Bericht der Beurtheilungs-Commission heißt es: "Von E. Heinrichsen aus Nürnberg war ein großes Sortiment Zinnfiguren, gewöhnlich unter dem Namen der bleiernen Soldaten bekannt, ausgestellt, ausgezeichnet durch Schärfe des Gusses, gute Malerei und Leichtigkeit, welche bei diesem Militär, das dem Gewichte nach verkauft wird, besonders gewünscht wird. Er beschäftigt gewöhnlich 40 - 50 Personen und könnte das doppelte Personal beschäftigen, wenn nicht, wie er sagt, die Erlangung accurater Arbeiterinen mit großen Schwierigkeiten verbunden wäre. Es geht hieraus hervor, daß dieser Fabrikant es genau nimmt mit der Qualität seiner Waare. Die in Schiefer gravirten Formen, von welchen Aussteller ein Muster eingesandt hatte, werden ausschließlich von ihm selbst verfertigt. Er erhielt die wohlverdiente Ehrenmünze."

   
     Ehrenmünze München 1854
   
     Schutzmarke und Firmenzeichen
   
1855

Seine Majestät der König "beehrten ferner heute Morgen [am 23. Juli 1855] den Graveur Heinrichsen, der mit bleiernen Soldaten als eigenes sehr geschmackvolles Fabricat überallhin Geschäfte macht".

   
1856

Ernst Heinrichsen inseriert im Fränkischen Kurier vom 12. September 1856:

"Wohnungsveränderung. Von heute an wohne ich vor dem Königsthore in dem Hause Nro. 20 E." [Bahnhofstraße 9].

   
1859

Die Allgemeine Zeitung vom 2. Februar 1859 schreibt:

"Mit Vergnügen entnehmen wir den hervorragendsten preußischen Blättern eine schmeichelhafte Anerkennung Nürnberger Spielwaaren-Industrie. Dieselben berichten: "Herr Carl Schmidt, Inhaber einer Spielwaarenhandlung in Berlin, hatte in diesen Tagen Gelegenheit Ihren königl. Hoheiten dem Prinz-Regenten und der Frau Prinzessin von Preußen ein in der bekannten Heinrichsen'schen Fabrik zu Nürnberg gefertigtes größeres Kunstwerk vorzulegen. Dasselbe stellt mit der größten Genauigkeit die ganze preußische Armee in Zinnfiguren dar, und zeichnet sich durch besonders sorgfältige Ausführung der einzelnen Bekleidung, Abzeichen und Armaturen so vortheilhaft aus, daß es die allgemeinste Anerkennung der höchsten Herrschaften gefunden.""

   
  In den Pfälzischen Blättern für Geschichte, Poesie und Unterhaltung No. 18 vom 11. Februar 1859 wird sehr ausführlich mitgeteilt:
"Herr Karl Schmiedt [sic!], Inhaber der Spielwaaren-Handlung Markgrafenstraße 55 und 56 in Berlin, hatte in diesen Tagen Gelegenheit, Ihren Königl. Hoheiten dem Prinz-Regenten und der Frau Prinzessin von Preußen ein nach seinen Angaben in der bekannten Heinrich'schen Fabrik zu Nürnberg gefertigtes Kunstwerk vorzulegen. Dasselbe stellt mit der größten Genauigkeit die ganze preußische Armee in Zinnfiguren in der Größe von etwa 1½ Zoll [ca. 3,64 cm] dar und zeichnet sich durch die besonders sorgfältige Ausführung der einzelnen Bekleidung, Abzeichen und Armaturen so vortheilhaft aus, daß es die allgemeinste Anerkennung der höchsten Herrschaften gefunden. Die ganze Armee, aus 8000 Mann, 3000 Pferden und 53 Geschützen gebildet, ist in 9 Armeekorps getheilt, von denen jedes in eine besonders elegante Schachtel von Palissanderholz verpackt ist und von den übrigen Armeekorps getrennt gekauft werden kann. Das Gardekorps enthält in dieser Weise folgende Stärke: Generalstab 27 Mann, 4 Infanterieregimenter zu 119 M., 1 Reserve-Regt. zu 75 M., 2 Jäger- (Schützen-) Bataillone zu 32 M., 1 Pionierabtheilung zu 26 M., 2 Kavallerie-Regimenter zu 46 M., endlich ein Artillerie-Regiment zu 84 M. und 6 Geschütze. Jedes der übrigen Armeekorps enthält 873 M. und 6 Geschütze, so daß in dieser bildlichen Darstellung sämtliche Theile, welche die preußische Armee bilden, ihrem natürlichen Zahlen-Verhältnisse entsprechend vertreten sind."
   
  Der Nürnberger Kurier vom 18. Februar 1859 behandelt das Thema:
"Berliner Blätter berichten: Hr. Karl Schmidt, Inhaber einer Spielwaarenhandlung in Berlin, hatte in diesen Tagen Gelegenheit, dem Prinz-Regenten und der Frau Prinzessin von Preußen ein nach seinen Angaben in der Heinrichsen'schen Fabrik zu Nürnberg gefertigtes Kunstwerk vorzulegen. Dasselbe stellt mit der größten Genauigkeit die ganze preußische Armee in Zinnfiguren in der Größe von circa 1½ Zoll dar u. zeichnet sich durch die besonders sorgfältige Ausführung der einzelnen Bekleidung, Abzeichen und Armaturen so vortheilhaft aus, daß es die allgemeinste Anerkennung der höchsten Herrschaften gefunden. Die ganze Armee, aus 8000 Mann, 3000 Pferden und 54 Geschützen gebildet, ist in 9 Armeekorps getheilt, von denen jedes in einem besonders eleganten Carton von Palissanderholz verpackt ist und von den übrigen Armeecorps getrennt gekauft werden kann."
   
  Packungsbeispiel (Archiv Heinrichsen, Fotos Dr. Brigitte Grobe):
   
 
   
 
   
 
   
 
   
  Siehe auch Alfred R. Sulzer: 150 Jahre feinste Zinn-Compositions-Figuren Ernst Heinrichsen Nürnberg, Seite 31 (4tes Husaren-Regiment)!
   
1861

Wilhelm Heinrichsen veröffentlicht im Album des Literarischen Vereins in Nürnberg den Aufsatz "über Ludwig Richters Holzschnitte".

   
     Aufsatz "über Ludwig  Richters Holzschnitte"
   
  Er schreibt dazu 1896 in der Hauschronik im Kapitel "Streben und Werden":
"Den größten Beifall erwarb ich mir mit einer Besprechung von Ludwig Richters Holzschnitten. Meine liebe Mutter konnte sich der Tränen nicht enthalten, als sie Zeuge des rauschenden Beifalls wurde, den man mir spendete. Diese Monographie verschaffte mir die hohe Ehre, daß sich der Meister nicht allein in einem Briefe bei mir bedankte, sondern mich auch auf seiner Durchreise mit seinem Besuche beglückte.
Es war ein hagerer, hoher Mann mit langen, schlichten Haaren, seelensguten Augen und einer sanften Miene, der in seiner schwarzen Kleidung auffallend einem Dorfschullehrer oder Pfarrherrn glich. Seine sympathische Erscheinung stand im vollen Einklange mit seinem Wirken. Besondere Freude gewährten ihm die kleinen Zinnfigürchen die ich seinen Zeichnungen mit Liebe nachgebildet hatte.
Noch heute bewahre ich für seine Werke eine schwärmerische Verehrung und zähle ihn mit den Wahlverwandten, einen höheren Flug aufnehmenden Moritz von Schwind zu den Besten Interpreten deutschen Gemütes und poesievollen Familienlebens."
   
 

Er ist bei einer am 1. September 1861 zusammengetretenen Versammlung von 47 baierischen Vereinen zu einer Beratung turnerischer Angelegenheiten in Nürnberg einer der beiden Vorsitzenden.

Bei dem in der Stadt Nürnberg stattfindenen Großen Deutschen Sängerfest ist er Mitglied des Gesamtausschusses.

   
1862

Die Firma Ernst Heinrichsen wird am 1. September 1862 in das Firmenregister eingetragen.

Inhaber der Firma ist der Zinnfigurenfabrikant Ernst Heinrichsen in Nürnberg, Prokurist ist Wilhelm Heinrichsen, wohnhaft in Nürnberg.

   
1863

Das Miltenberger Tagblatt schreibt am 25. Oktober 1863:

"Nürnberg. Bei dem Festmahl, welches nach Schluß des Theaters die Mitglieder des Komite's für die Feier des 18. Oktobers gestern vereinigte, machte Hr. [Wilhelm] Heinrichsen über das im Jahre 1866 dahier abzuhaltende deutsche Turnfest Mittheilungen, welche auch in weiteren Kreisen befriedigen werden.

Herr Heinrichsen führte nämlich in längerer Rede aus, daß die deutschen Feste durch luxeriösen Aufwand, der Nebensächliches zur Hauptsache mache, auszuarten drohten, und stellte in Aussicht, daß das nächste Turnfest ganz der Sache entsprechend, also so einfach als möglich, z. B. ohne Festhalle werde abgehalten werden."

   
1864

Wilhelm Heinrichsen gehört zu den Unterzeichnern des von Erlangen aus unter dem 21. Februar 1864 durch die Presse verbreiteten Aufruf:

"Von der Überzeugung durchdrungen, daß Schleswig-Holstein, als selbständiges deutsches Land von seinem angestammten Herzog Friedrich VIII. regiert, das einzige Ziel ist, welches sich in der schleswig-holsteinischen Sache eine ehrenhafte nationale Politik setzen darf; daß jede andere Abmachung als dem Rechte Schleswig-Holsteins, sowie den Interessen und der Würde Deutschlands widersprechend von der deutschen Nation auf das Aeußerste zu bekämpfen ist; daß die bayerische Regierung und das bayerische Volk sich für die rechtmäßige und nationale Lösung feierlich verpflichtet haben und für diese die ganze Kraft des Landes eingesetzt werden muß, laden die Unterzeichneten alle Freunde Schleswig-Holsteins in Bayern zu einer Sonntag den 28. d. Mts. Nachmittags 3 Uhr in dem städtischen Redoutensaal zu Erlangen abzuhaltenden Versammlung ein, um die Einmüthigkeit des gesammten bayerischen Volkes in dieser Lebensfrage Deutschlands feierlich zu beurkunden."

   
1865

Die Bayerische Zeitung vom 11. Januar 1865 vermeldet:

"Nürnberg, 10. Jan. Die behufs Gründung eines Volksvereins gestern Abend im Saale eines hiesigen Kaffeehauses abgehaltene Versammlung hat, nachdem die Herren Advocat Dr. Frankenburger, Wilhelm Heinrichsen, Advocat Dr. Erhard und Landtags-Abgeordneter K. Crämer gesprochen, mit Constituirung des Vereins durch Annahme eines Statutenentwurfs, Einzeichnung dieser Anwesenden in eine Mitgliederliste und Wahl der Vorstände und des Ausschusses geschlossen."

   
1866

Wilhelm Heinrichsen heiratet am 6. Mai 1866 die Hermine Sophie Helene Grobe (* 5. Juni 1842; † 11. Juni 1913), Tochter und viertes Kind des Musikdirektors Karl Julius Grobe und dessen Ehefrau Süsette Maria, geb. Ammon.

Das Ehepaar hat die Kinder Ernst Wilhelm Heinrichsen (30. März 1867), Marie Luise Heinrichsen (* 26. August 1868; † 3. August 1875), Johann Jacob Julius Heinrichsen (* 17. September 1869), Hermine Auguste Heinrichsen (* 25. Mai 1871; † 22. September 1872), Karl Wilhelm Heinrichsen (* 30. September 1872) und Wilhelm Ludwig Heinrichsen (* 12. Juli 1877).

 

Wilhelm Heinrichsen gehört seit dem 25. Mai 1866 dem Turnrat des Turnvereins Nürnberg im Bayerischen Turnerbund an.

   
1867 Er wird am 1. August 1867 in den Gewerbeverein Nürnberg als ordentliches Mitglied aufgenommen.
   
 
  Urkunde - Sammlung und Scan Dr. Grobe (Archiv Heinrichsen)
   
1868

Die Augsburger Abendzeitung vom 10. Februar 1868 schreibt u. a.:

"Nürnberg, 9. Febr. Die heutige Volksversammlung in der Turnhalle war von 3-4000 Männern besucht. Alle 7 Redner sprachen sich für Crämer von Doos aus, obwohl auch die Gegenpartei aufgefordert worden war, sich zu äußern.

Namentlich sprach Herr Fabrikant [Wilhelm] Heinrichsen zündend, indem er besonders den Mangel eines Programms des Hrn. v. Cramer-Klett beklagte, da deßhalb ein sicherer Schluß auf die An- und Absichten desselben nicht zu wagen sey. ..."

 

Im Reisehandbuch für Bayern ist die Firma aufgeführt: "Ernst Heinrichsen, Zinnfigurenfabrik, Zinnfiguren im neuesten Genre, besonders ganze Werke militärischer Ereignisse aller Art mit Beschreibungen, [Beschäftigte] ungefähr 60 Personen, Absatz nach allen Richtungen."

   
1869

Die Landshuter Zeitung meldet am 11. August 1869:

"Nürnberg, 8. Aug. Zu dem heute eröffneten 8. bayerischen Turntag hatten sich 66 Vertreter von ca. 80 Vereinen eingefunden. Denselben zu Ehren fand gestern Abend in der Turnhalle eine Empfangskneipe mit Musik statt, bei welcher der Vorstand des hiesigen Turnvereins, Hr. [Wilhelm] Heinrichsen, die Gäste bewillkommnete und hierauf in längerer Rede die gegenwärtigen Verhältnisse der bayerischen Turnvereine beleuchtete."              

 

Zum 11. Oktober 1869 hat Ernst Heinrichsen das Geschäft mit der Firma an Wilhelm Heinrichsen, dahier, abgetreten. Die Prokura Wilhelm Heinrichsen ist erloschen.

Das Geschäft befindet sich zwischenzeitlich in der Marien-Vorstadt in der Bahnhofstraße 9.

 

Am 1. Dezember 1869 wird Wilhelm Heinrichsen in das Gemeindekollegium gewählt und gehört ihm bis 1872 an. 

   
1870

Im Tagebuch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 ist unter dem 16. Juli 1870 eingetragen:

"Nürnberg. Heute hat in der Turnhalle eine von etwa 4000 Personen besuchte Volksversammlung stattgefunden in Folge einer Einladung, die zunächst von Angehörigen der Fortschrittspartei ausgegangen und von volksparteilicher Seite unterstützt war. - Die Versammlung berief Herrn Nik. Barthelmess (Vorstand des Gemeindecollegiums) zum Vorsitzenden, der, den Entschluss des Königs zur Kenntnis bringend, dass er den casus foederis für gegeben erachte und dass die Bayrische Armee demnach an der Seite der Preussischen in den Krieg ziehen werde, die Überzeugung aussprach: Die Versammlung, das ganze Bayrische Volk werde diesen Entschluss des Monarchen billigen. Herr [Wilhelm] Heinrichsen legte mit eindringlichen Worten dar, was der Augenblick erheische und was das Vaterland von jedem seiner Bürger fordere: Deutschland erwartet, dass "Jedermann seine Schuldigkeit thue!" Freudig und gern müsse man Opfer bringen für die heilige Sache, und wenn es einen Angesichtss der Bedrohung desselben auf Verrath sinne, den schleudere man durch die tiefste Verachtung in die verdiente Nichtswürdigkeit zurück. ..."

   
    
   Inserat im Fränkischen Kurier vom 16., 18. und 19. August 1870 sowie im Nürnberger Anzeiger vom 15. und 17. August 1870
   
1871

Der Zinnfigurenfabrikant Wilhelm Heinrichsen zeichnet 10 fl. für die Übertragung des Augustinerklosters in Nürnberg.

   
1872

Das Anwesen Johannisstraße 19 wird am 8. April 1872 für 16.700 fl. von der bisherigen Eigentümerin Henriette Marie Thusnelda Felicitas v. Wahler und ihren Miterben erworben.

Es umfaßt die Plannummern 20 (Gebäude und Hof, 19 Dezimale Fläche) und 19 (oberer Garten, 53 Dezimale Fläche. Es wird im Kataster wie folgt beschrieben: Wohnhaus mit zwei Flügelgebäuden, Durchfahrt, angebauter Veranda mit Aufgangstreppen im Hofraum.

An der Westseite des Gartens läßt Wilhelm Heinrichsen neue Werkstatt-, Arbeits- und Lagerräume erbauen und zwar ein zweigeschoßiges Mittelhaus und nördlich und südlich je einen eingeschoßigen Anbau.

   
1874 1036 Gußformen von Söhlke - wohl der gesamte Formenbestand - wird für 11.500 fl. gekauft.
[Ernst Wilhelm Heinrichsen informiert dazu vor 1938 Joachim Ritter von Der Standhafte Zinnsoldat u. a.:
"Die Formen des Verlages G. Söhlke wurden von meinem Hause in der ersten Hälfte der 70er Jahre übernommen. Genau vermag ich den Zeitpunkt ohne umständliche und zeitraubende Nachschau im Augenblick nicht festzustellen. Im Gebrauch sind diese veralteten und technisch sehr schwierig zu behandelnden Formen nicht mehr. Ich habe verschiedentlich die Sammler dafür zu interessieren versucht, habe aber keine rechte Gegenliebe damit gefunden. Über die Graveure, Zeichner usw. dieser Firma ist mir nichts bekannt. Es steht mir keinerlei Material hierüber zur Verfügung."]
   
  Wilhelm Heinrichsen unterschreibt mit anderen Honoratioren die Urkunde, die mit weiteren zeitgeschichtlichen Gegenständen in einer von Johann Georg Normann gefertigten Zinnbüchse im Grundstein des am 24. Juni 1874 errichteten Hans-Sachs-Denkmals eingemauert wird. 
   
1876 Die Firma stellt auf der Welt-Ausstellung in Philadelphia aus.
   
  Susanna Barbara Heinrichsen stirbt am 27. Juli 1876.
   
1879 Der Firma wird auf der Bayerischen Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg eine Silberne Medaille verliehen.
   
1880 Ernst Wilhelm Heinrichsen lernt nach Beendigung der Handelsschule im väterlichen Betrieb Zeichnen, Gravieren, Modellieren und Gießen.
   
1881 Wilhelm Heinrichsen graviert nicht mehr selbst sondern beschäftigt Graveure wie Albrecht Städtler und Ludwig Frank.
   
1882

Der Firma wird auf der Bayerischen Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg eine Goldene Medaille "für technische Vollendung in Form und Malerei" verliehen.

 

Wilhelm Heinrichsen wird am 19. Oktober 1882 zum Königlich Bayerischen Kommerzienrat ernannt.

   
     Etikett nach 1882
   
1883 Ernst Wilhelm Heinrichsen absolviert eine zweijährige kaufmännische Ausbildung in Sonneberg.
   
1885/86 Er dient ein Jahr freiwillig beim Militär, hernach arbeitet er bei seinem Vater im Betrieb.
Andreas Ferner geht bei Wilhelm Heinrichsen in die Lehre.
   
1888 Carl Peter Ernst Heinrichsen stirbt am 1. Oktober 1888 im oberbayerischen Grainau.
   
1890

Im Anwesen Johannisstraße 19 wird an die schmale Südseite des westlichen Seitenflügels vom Vorderhaus eine einstöckige Werkstatt angefügt.

   
1892

Per 31. März 1892 hat Ernst Wilhelm Heinrichsen, Kaufmann in Nürnberg, Prokura.

Der Pumpbrunnen in der Johannisstraße 19, der gesundheitsschädliches Wasser fördert, wird außer Betrieb gesetzt  und das Anwesen an die städtische Wasserleitung angeschlossen.

   
1894
 

Anzeige in der Deutschen Zinngießer-Zeitung Nr. 41 vom 11. Oktober 1894, Nr. 42 vom 18. Oktober 1894, Nr. 43 vom 25. Oktober 1894, Nr. 44 vom 1. November 1894, Nr. 45 vom 8. November 1894, Nr. 46 vom 15. November 1894, Nr. 47 vom 22. November 1894, Nr. 48 vom 29. November 1894, Nr. 49 vom 6. Dezember 1894, Nr. 50 vom 13. Dezember 1894, Nr. 51 vom 20. Dezember 1894 und Nr. 52 vom 27. Dezember 1894

   
1895

Ernst Wilhelm Heinrichsen heiratet am 6. Mai 1895 die Margarethe Katharina (Käthe) Gottfried (* 9. September 1869), Tochter des Bäckermeisters Johann Georg Gottfried.

Das Ehepaar hat die Kinder Hermine Luise Heinrichsen (* 29. Februar 1896), Maria Regine Emilie Heinrichsen (* 19. Februar 1897; ∞ am 29. November 1919 den Kaufmann Karl Gustav Fedinand Grobe (* 9. Juli 1888; † 6. März 1968)), Wilhelm Ernst Heinrichsen (* 16. März 1898) und Luise Berta Heinrichsen (* 11. April 1902).

   
1896

Die beiden ältesten Prinzen S. M. des Kaisers besuchen unter Führung des Gouverneurs, Herrn General v. Deines, die Fabrik und besichtigen mit vielem Interesse aufs eingehendste die einzelnen Werkstätten und versuchen selbst die Herstellung einiger Figuren. Über eine Stunde weilen die hohen Gäste vor den Mustern der Firma, dabei bekundend, dass eine sehr große Anzahl der Modelle zu ihren persönlichen Bekannten gehöre. Sie verlassen die Fabrik nicht, ohne ihre Zinnfiguren-Regimenter entsprechend vestärkt zu haben.

Es werden etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt; der Jahresumsatz beläuft sich auf ca. 70.000 Mark.

   
1897

Als ihre Majestät die Kaiserin die Stadt Nürnberg besucht, erscheint ein Hofbeamter eine halbe Stunde nach Ankunft Ihrer Majestät auf der Burg in der Fabrik, um im allerhöchsten Auftrag beträchtliche Einkäufe für die jüngeren Prinzen zu machen.

   
1899

Die Pariser L'Illustration (Noël 1899) veröffentlicht einen Artikel von J. Laumonier über Zinnfiguren mit Abbildungen von 145 einzelnen Figuren. Mit Ausnahme von 8 Typen sind alle von Ernst Wilhelm Heinrichsen.

   
     Artikel "Les Soldats de Plomb" von J. Laumonier in L'Illustration (Noël 1899) 
   
1900

Ab dem 14. März 1900 wird das Geschäft unter unveränderter Firma in Offener Gesellschaft weitergeführt.

Die Prokura Ernst Wilhelm Heinrichsen ist erloschen.

Gesellschafter sind die Fabrikbesitzer Kommerzienrat Wilhelm Heinrichsen  und Ernst Wilhelm Heinrichsen in Nürnberg. Jeder der Teilhaber ist allein vertretungs- und zeichnungsberechtigt.

   
1902

Am 17. März 1902 besucht S. K. Hoheit Kronprinz Wilhelm die Fabrik und verweilt nahezu eine Stunde in den Werkstätten und Lagerräumen, alle neueren Modelle insbesondere einer eingehenden Besichtigung unterziehend.             

   
  Figurenbeispiel sog. Rundfiguren Größe B (halbplastisch) "Gefecht in Deutschsüdwestafrika":
 
   
     Höhe 7,4 cm, Breite 11 cm
   
    
Höhe 6,7 cm, Breite 9,2 cm, einseitig graviert, Rückseite schwarz bemalt
   
1904

In der Johannisstraße 19 werden die Werkstatteinbauten von 1872 und 1890 durch einen eingeschossigen Kontorbau miteinander verbunden.

   
1905 Ernst Wilhelm Heinrichsen ist Gründungsmitglied des Verbandes deutscher Zinnfigurenfabrikanten.
   
  Er verteilt an seine Freunde und Gönner das Gedichtbändchen "Moltkes Schlachtroß"
   
 
   
     Text "Moltkes Schlachtroß"
   
1906

Neben der 1890 errichteten Werkstatt wird noch ein kleines Waschhaus gebaut.

Im Vordergebäude werden, besonders im Erdgeschoß, kleine Wohnungen errichtet und der Mittelsaal im ersten Obergeschoß durch eine nordsüdliche Wand abgeteilt.

   
     Bild aus "Die Zinnfigur 3/77"
  Mutter Margarethe Katharina (Käthe), Luise Berta, Ernst Wilhelm jun., Maria und Hermine Luise ("Mimi") Heinrichsen  
   
1908

Wilhelm Leonhard Ferdinand Heinrichsen stirbt am 8. Juli 1908 in Wendelstein.

Mit dem 3. Oktober 1908 ist die Gesellschaft durch den Tod des Gesellschafters Wilhelm Heinrichsen aufgelöst.

Das Geschäft ist in den Alleinbesitz des Gesellschafters Ernst Wilhelm Heinrichsen übergegangen, der es unter unveränderter Firma weiterführt.

Inhaber der Firma: Ernst Wilhelm Heinrichsen, Fabrikbesitzer in Nürnberg.

 

Im Erdgeschoß Johannisstraße 19 wird an der Westseite ein Laden eingebaut.

   
1909

Auch an der Ostseite wird ein Laden eingebaut.

 

Im Verlag von Heerdegen-Barbeck (Bruno Hennings) in Nürnberg erscheint das von Wilhelm Heinrichsen verfaßte Büchlein "Nürnberg in seiner Glanzzeit und in der Zeit seines tiefsten Verfalles - Ein kurzer kulturhistorischer Rückblick von 1100 - 1820". Es ist die 2. verbesserte und ergänzte Auflage der zusammengefaßten Artikel, die von ihm bereits 1902 im Fränkischen Kurier veröffentlicht wurden.

   
     Nürnbergs Glanzzeit und Verfall
   
1910 Per 1. März 1910 ist der Fabrikbesitzersehefrau Käthe Heinrichsen in Nürnberg Prokura erteilt.
   
 
  Johannisstraße 19; Gebäude vom Garten aus gesehen mit den Steinfiguren "Vier Jahreszeiten"  
   
1911
  Anzeige in der Deutschen Spielwarenzeitung vom 1. Juli 1911 - Zitat Frau Dr. Grobe: "Die abgebildete Figur wurde 1902 graviert, also vor der Annonce. Es ist interessant, dass schon 1911 Figuren nicht nur als Spielzeug, sondern auch als Sammelobjekte angeboten wurden."
   
     Sorten-Liste Ausgabe 1914
   
1916

Der Sohn Wilhelm Ernst Heinrichsen fällt 18jährig während des Ersten Weltkrieges in Frankreich.

   
1924

Der Fabrikbesitzerstochter Hermine Heinrichsen in Nürnberg ist ab 4. September 1924 Prokura erteilt.

   
     Ernst Wilhelm Heinrichsen (Skizze von Hans Fritsch) 
   
1927

Auf der Weihnachtsausstellung des bayerischen Nationalmuseums in München stellt die Firma ihre Neuheiten aus.

   
     Inserate aus "Die Zinnfigur" und "Der Standhafte Zinnsoldat" (Beispiele)
   
     Die Zinnfigur, Jahrgang 1928, Heft 8
   
1930     
Hinweis in den Münchner neuesten Nachrichten - General-Anzeiger vom 1. März 1930
   
1931   
Sammlung und Foto Norbert Eckes, Berlin
   
   
    
Gravur 1931, Auszug aus dem Formenbuch (Zitat): Neger mit Baströcken/dt. dunkelh. Afrika Neger", E64 5 Krieger, E65 friedlich, 25mm-Figuren
Herzlichen Dank an Dr. Brigitte Grobe für die Recherche und den Text aus dem Formenbuch!
   
1934

Die Firma stellt mit Hilfe von Klio-Mitgliedern ein wohlgelungenes Diorama "Eine friderizianische Schlacht" auf der Berliner Ausstellung "Deutsches Volk" aus.

   
1938

Zum 5. November 1938 wird beim Registergericht eingetragen:

Firma: Ernst Heinrichsen, Nürnberg

Inhaber: Ernst Wilhelm Heinrichsen, Fabrikbesitzer in Nürnberg

Einzelprokura ist erteilt: Käthe Heinrichsen, Fabrikbesitzersehefrau und Hermine Heinrichsen, Fabrikbesitzerstochter, beide in Nürnberg.

 

Ernst Wilhelm Heinrichsen stirbt am 4. Dezember 1938. Zu dieser Zeit sind ca. 16.000 Formen vorhanden.

   
1939

Joachim Ritter schreibt in "Der Standhafte Zinnsoldat":

"Ernst Wilhelm Heinrichsen. Der Senior der Zinnsoldatenfabrik Ernst Heinrichsen in Nürnberg ist anfangs Dezember 1938 nach kurzer Krankheit im 72. Lebensjahr verstorben. Damit ist das dritte und letzte männliche Glied dieser jetzt einhundert Jahre alten Firma von uns gegangen, nachdem das vierte Glied, der Sohn des Verstorbenen, zu jenen zwei Millionen Deutschen gehört, die die Treue zum Vaterland im Weltkrieg mit dem Tode besiegelt haben.

Ernst Wilhelm Heinrichsen wurde 1867 geboren, wird bereits 1880 Mitarbeiter im Hause seines Vaters und Großvaters und übernimmt deren Leitung im Jahre 1901. Es ist ihm beschieden gewesen, durch die schweren Jahre des Krieges, der Nachkriegszeit bis zu unserem jetzigen Neuaufblühen im Großdeutschland alle die Phasen der Freude, der Hoffnung und des unerbittlichen eigenen Kampfes gegen stärker sein wollende Gewalten durchzukosten, die unsere Zeit so inhaltsreich machen. Mit ihm ist nicht nur eine makante Erscheinung der Deutschen Zinnsoldatenindustrie, sondern eine solche der alten Nürnberger Geschäftswelt von uns gegangen.

Uns wird mitgeteilt, daß der Betrieb der Firma Ernst Heinrichsen in unveränderter Weise von den seit mehr als einem Jahrzehnt in ihm tätigen Angehörigen fortgesetzt wird." 

 

Per 30. Juni 1939 ist Margarethe Katharina (Käthe) Heinrichsen, Fabrikantenwitwe in Nürnberg, Inhaberin der Firma. Die Prokura der Hermine Heinrichsen ist bestehen geblieben.

Der Inhaber ist gestorben. Inhaber des zum Gesamtgut gehörenden Handelsgeschäftes ist nun die Witwe Margarethe Katharina (Käthe) Heinrichsen.

   
1952

Inhaber der Firma ab dem 9. Januar 1952 sind Hermine Heinrichsen, Prokuristin, Luise [Berta] Welsch [-Heinrichsen] und Maria Grobe, beide Ehefrauen, alle in Nürnberg, in Erbengemeinschaft.

Die Prokura der Hermine Heinrichsen ist erloschen, Margarethe Katharina (Käthe) Heinrichsen als Inhaber gelöscht.

   
1957 Der östliche Laden im Haus Johannisstraße 19 erhält ein zweites Schaufenster.
   
     Johannisstraße 19 (ca. 1963)
   
1968

Zum 14. Juni 1968 sind Inhaber der Firma Ernst Heinrichsen: Hermine Heinrichsen, Prokuristin in Nürnberg, Luise [Berta] Welsch [-Heinrichsen] in Nürnberg und Marie Grobe in Nürnberg, sämtliche in Erbengemeinschaft.

   
1976 Hermine Luise Heinrichsen stirbt am 18. Dezember 1976.
   
    
Nachruf in der Zeitschrift der Vereinigung Freier Zinnfigurenammler e. V.
   
1978

Am 15. Februar 1978 wird im Register eingetragen, dass Hermine Luise Heinrichsen aus der Erbengemeinschaft ausgeschieden ist. Durch Nacherbfolge sind an ihre Stelle getreten:

a) Dr. Wilhelm Grobe, prakt. Arzt in Nürnberg und

b) Gertrud Schmidt, geb. Grobe, in Scarborough, Ontario, Canada.

Durch Erbteilsübertragung und Auseinandersetzung ist Dr. Wilhelm Grobe nunmehr Alleininhaber der Firma Ernst Heinrichsen.

   
1981  Das Anwesen Johannisstraße 19 wird verkauft.
   
1984

Per 20. März 1984 ist Dr. Wilhelm Grobe nicht mehr Inhaber. Das Geschäft ist mit dem Recht der Firmenfortführung übergegangen auf Dr. Hertha Grobe, geb. Diener, Fachärztin in Nürnberg.

   
1987

Maria Regine Emilie Grobe, geb. Heinrichsen stirbt am 17. Februar 1987.

Luise Berta Welsch-Heinrichsen stirbt am 4. November 1987.

   
1999

Zum 6. Mai 1999 ist das Geschäft mit dem Recht der Firmenfortführung übertragen auf Prof. Dr. Thomas Grobe, Nürnberg, geb. 20. April 1947.

   
2008

Am 26. Februar 2008 wird in das Handelsregister des Amtsgerichts Nürnberg eingetragen:

Ausgeschieden: Inhaber: Prof. Dr. Thomas Grobe, Nürnberg (* 20. April 1947)

Neuer Inhaber: Dr. Hertha Grobe, geb. Diener, Nürnberg (* 25. Juni 1920)

 

Ab dem 3. Juli 2008 ist die Firma geändert in Ernst Heinrichsen e. K.

Nicht mehr Inhaber ist  Dr. Hertha Grobe, geb. Diener, Nürnberg (* 25. Juni 1920)

Neuer Inhaber ist Dr. Brigitte Grobe, geb. Hahn, Nürnberg (* 10. Februar 1947)

   
2019 Dr. Hertha Grobe, geb. Diener stirbt am 20. Juli 2019.
   
 

Zinnfiguren:

siehe Alfred R. Sulzer: 150 Jahre feinste Zinn-Compositionsfiguren Ernst Heinrichsen Nürnberg, herausgegeben vom Zinnfiguren-Museum Zürich und der Figurina Helvetica, Zürich 1989

siehe Jürg Breitenstein: Aus einem Guß - Zinnfiguren-Gruppen von Ernst Heinrichsen Nürnberg, Zeughaus-Verlag Berlin 2006

siehe Ausstellungs-Katalog des Deutschen Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg zu Kulmbach anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Zinnfigurenoffizin Heinrichsen, Nürnberg "Zeichner für Ernst und Wilhelm Heinrichsen, 1987 

siehe Nachdruck Preis- und Warenverzeichnis von Ernst Heinrichsen um ca. 1900

   
  Fußbrettchen (Weg):
 
 
   
 

Quellen:

Firmen- und Handelsregister des Amtsgerichts Nürnberg

www.handelsregister.de

Stadtarchiv Nürnberg

Adressbücher Nürnberg

Der Standhafte Zinnsoldat - Nachrichten für Liebhaber der Zinnfigur, Joachim Ritter, Markkleeberg b. Leipzig

Die Zinnfigur - Monatsschrift für Freunde und Liebhaber von Zinnfiguren, Trachten, Geschichte und Völkerkunde

Theodor Hampe: Der Zinnsoldat - ein deutsches Spielzeug, Verlag Herbert Stubenrauch, Berlin 1924

Dr. August Jegel: Die wirtschaftliche Entwicklung von Nürnberg-Fürth, Stein und des Nürnberger Raumes seit 1806, Verlag Lorenz Spindler, Nürnberg o. D. (nach 1926)

Erläuterungen zur Spielzeug-Ausstellung im Märkischen Museum, Berlin, 18. Dezember bis 31. Januar 1928, verlängert bis 29. Februar 1928 

Paul Ernst Rattelmüller: Zinnfiguren - Die Welt in der Spanschachtel, Süddeutscher Verlag München, 1971

Erwin Ortmann: Zinnfiguren einst und jetzt, Edition Leipzig 1973

Walter Onken: Zinnfiguren, Mosaik-Verlag München 1976

Harald u. Renate Kebbel: Bruckmann's Handbuch der Zinnfiguren, Bruckmann München 1978

Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979

Wilhelm Schwemmer: Aus der Geschichte des Gartenanwesens Johannisstraße 19, in Nürnberger Mitteilungen - Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, 68. Band 1981, Selbstverlag, Nürnberg  

Peter Jaeckel: Familie Heinrichsen. In Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten, herausgeg. von Christoph von Imhoff, Nürnberg 1984

Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985

Ausstellungs-Katalog des Deutschen Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg zu Kulmbach anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Zinnfigurenoffizin Heinrichsen, Nürnberg "Zeichner für Ernst und Wilhelm Heinrichsen, 1987

Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e.V. Kulmbach, 1987

Alfred R. Sulzer: 150 Jahre feinste Zinn-Compositions-Figuren Ernst Heinrichsen Nürnberg, Zinnfiguren-Museum Zürich und Figurina Helvetica, 1989

Erhard Schraudolph: Zinnspielwarenhersteller in Nürnberg und Fürth in Paradestücke, W. Tümmels, Nürnberg 2000

Jürg Breitenstein: Aus einem Guß - Zinnfiguren-Gruppen von Ernst Heinrichsen Nürnberg, Zeughaus-Verlag Berlin 2006

Nachdruck Preis- und Warenverzeichnis von Ernst Heinrichsen um ca. 1900

www.heinrichsen.de

www.nürnberginfos.de

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Amtlicher Bericht der allerhöchst angeordneten Königlich Bayerischen Central-Industrie-Ausstellungs-Commission über die im Jahre 1840 aus den acht Kreisen des Königreichs Bayern in Nürnberg stattgehabte Industrie-Ausstellung, Nürnberg 1842 (Google books)

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Über die Nothwendigkeit und die Wirkung der Einführung des größeren Fabrikbetriebes im Bereiche der sogenannten Nürnberger Gewerbe, München 1855 (Google books)  

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Eine Woche in Nürnberg. Kurzgefaßte Beschreibung der Stadt Nürnberg und ihrer Umgebungen, Nürnberg 1856 (Google books) 

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Sammlung der deutschen Handels-Register, Erster Band, Köln 1862 (Google books)

Miltenberger Tagblatt Nr. 22 vom Sonntag, 25. Oktober 1863 (Google books)

Neues Bayerisches Volksblatt Nro. 54 vom 24. Februar 1864 (Google books)

Straubinger Tagblatt Nr. 46 vom Freitag, 26. Februar 1864 (Google books)

Die Fortschrittspartei in Erlangen in den Jahren 1864 - 1866, Nürnberg 1869 (Google books)

Bayerische Zeitung Nr. 11 vom Mittwoch, 11. Januar 1865 (Google books)

Blätter für die Angelegenheiten des Bayerischen Turnerbundes Nr. 7 & 8, Oktober 1866 (Google books)

Augsburger Abendzeitung Nr. 41 vom Montag, den 10. Februar 1868 (Google books)

Reisehandbuch für das Königreich Bayern und die angrenzenden Länderstriche, Stuttgart 1868 (Google books)

Landhuter Zeitung No. 182 vom 11. August 1869 (Google books)

Bayerischer Anzeiger für Handelsgerichte und Handelsinteressen, München 1869 (Google books)

Fränkischer Kurier, August 1870 (Google books) 

Tagebuch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 - 1871, Erster Band vom 3. Juli bis 28. August 1870 (Google books)

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit, 18. Band, Jahrgang 1871 (Google books)

Hans Sachs - Sein Leben und seine Dichtung. Eine Festgabe zur Errichtung des Denkmals in Nürnberg am 24. Juni 1874 von Ernst Karl Julius Lützelberger, Nürnberg 1874 (Google books)

International Exhibition 1876 - Official Catalgue, Philadelphia 1876 (Google books)

Welt-Ausstellung in Philadelphia 1876 - Amtlicher Katalog der deutschen Abteilung, Berlin 1876

Bayer. Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung in Nürnberg 1882. Verzeichniss der prämiierten Aussteller nebst Mittheilungen über das Preisgericht, München 1882, Verlag von Rudolf Mosse, Nürnberg-München

Deutsche Zinngießer-Zeitung Jahrgang 1894 (www.ub.uni-koeln.de)

Manfred H. Grieb: Nürnberger Künstlerlexikon, K. G. Saur, München 2007

Archion: Kirchenbücher Nürnberg St. Sebald, St. Peter, St. Lorenz, St. Johannis  

Ich danke Heinz Pieper vom Heimatbund Kreis Reichenbach (Eulengebirge) für hilfreiche Hinweise!

Ich danke Dr. Wilhelm Wefers und Markus Grein für hilfreiche Hinweise zu den Abbildungen "Gefecht in Deutschsüdwestafrika"!

Ich danke Dr. Brigitte Grobe sehr herzlich für ihr Lob zu dieser Seite, die Scans der drei Urkunden (1845, 1850 und 1867), die Fotos, den Teil der Hauschronik zu Ludwig Richter, Moltkes Schlachtroß und die Annonce von 1911!

Herzlichen Dank an Norbert Eckes für das Foto der Packung "Afrika"!

   
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