Jacobs, Ernst Robert -
Großenhain Wilke, Carl Friedrich - Großenhain |
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1822 |
Johanna Elisabeth Ondol, geb. Kötzschke (* 17. Mai 1791 in Düben; getauft am 19. Mai 1791; † 5. Juni 1833 in Düben), Witwe des am 26. Oktober 1821 verstorbenen Zinngießermeisters Jakob Ondol, heiratet am 27. Mai 1822 den Johann Andreas Erdmann Wilke (* 30. Januar 1803 in Coswig; getauft am 1. Februar 1803; † 1. September 1872 in Düben).
Das Ehepaar hat die Kinder: Carl Friedrich Wilke (* 6. Januar 1823, getauft am 12. Januar 1823), Gottfried Carl Erdmann Wilke (* 16. Mai 1824, getauft am 19. Mai 1824), Johanna Maria Elisabeth Wilke (* 9. August 1826, getauft am 20. August 1826), N. N. Wilke (* und † 29. Juni 1828), Hermann Theodor Wilke (* 4. Juni 1828, getauft am 15. Juni 1830) und Gottfried August Franz Wilke (* 20. Mai 1833, getauft am 10. Juni 1833, der später auch Zinngießermeister wird).
Die Witwe bringt die Kinder Friedrich Wilhelm Ondol (* 25. Dezember 1811) und Wilhelmina Sophia Ondol (* 31. Juli 1813) mit in die Ehe. Ihre am 12. August 1815 geborene Tochter Christina Sophia Ondol ist am 7. Oktober 1815 verstorben. |
1841 |
Am 24. Juni 1841 wird dem Johann Daniel August Jacobs das Meisterrecht vor der Dresdener Kreislade nach Großenhain verliehen. |
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1851 |
Er stirbt am 19. September 1851, 38 Jahre und 6 Monate alt. Die Witwe zahlt noch bis 1852 Quartgeld. |
1853 |
Carl Friedrich Wilke erhält am 24. April 1853 vor der Dresdener Kreislade das Meisterrecht nach Großenhain. Er heiratet die Witwe des Johann Daniel August Jacobs und zahlt bis 1859 Quartgeld. |
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Die auf den Beschlagmarken angebrachte Jahreszahl 1708 bezieht sich auf das Jahr der landesherrlichen Verfügung über die Regelung des Bleigehaltes der herzustellenden Erzeugnisse! |
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1860 | Sein Stiefsohn Ernst Robert Jacobs geht bei ihm von 1860 bis 1864 in die Lehre. |
1865 | Carl Friedrich Wilke ist in den Zinngießerakten nicht mehr aufgeführt. |
1875 |
Er stellt auf der Ausstellung gewerblicher und industrieller Erzeugnisse aus dem Königreiche Sachsen zu Dresden "Zinnwaaren" aus. |
1878 | Im Formenbestand von Carl Friedrich Wilke ist eine von Ernst Robert Jacobs signierte Serie. |
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1879/1880 | Es werden Formen von Moritz Bernhard Börnig - Dresden erworben, die aber nicht benützt werden. |
1880 |
Die Zinngießerei Ernst Robert Jacobs befindet sich am Frauenmarkt 288. Der Zinngießermeister Carl Friedrich Wilke wohnt und arbeitet auch dort.
Carl Friedrich Wilke datiert seine Formen nach dem Vorbild von Moritz Bernhard Börnig taggenau. |
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1882 |
Hugo Richard Schaffrath lernt bei Ernst Robert Jacobs von 1882 bis 1886 und lebt später in Nürnberg. |
1884 |
Die Anschrift am Frauenmarkt 288 ist nun: Zinngießerei Ernst Robert Jacobs - Firma C. F. Wilke Nachf. "Die Offizin beschäftigt eine Anzahl von Jungen, die bei einem Wochenverdienst von 60 bis 80 Pfennigen, außerhalb der Schulstunden tätig sind. Sie werden im Voksmund Teufelsmaler genannt, weil sie die kleinen Figuren (Jagden, Schäfereien, Bäume, Häuser usw.), die Teufelchen genannt werden, mehr oder weniger kunstvoll bemalen." |
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![]() Inserat, Quelle nicht bekannt (Sammlung Florian Wilke) |
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1887 | Neue Anschrift ist Gartenstraße 584. Auch Carl Friedrich Wilke lebt dort als Rentier. |
1895 | Carl Friedrich Wilke zieht in die Gartenstraße 552B um. |
1897 |
Ernst Robert Jacobs stellt auf der Ausstellung für Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft in Großenhain (vom 24. Juni bis 20. Juli 1897) "Zinnsoldaten in verschiedenen Truppengattungen" aus. |
![]() Anzeige im Katalog der Ausstellung für Gewerbe, Industrie u. Landwirtschaft in Grossenhain vom 24. Juni bis 20. Juli 1897 |
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1900 |
![]() Anzeige in der Deutschen Zinngießer-Zeitung Nr. 21 vom 23. November 1900, Nr. 22 vom 10. Dezember 1900 und Nr. 23 vom 23. Dezember 1900 |
Es werden von Carl Friedrich Wilke die letzten datierten und mit "Wilke" signierten Formen graviert. | |
Carl Friedrich Wilke ist Privatus und Bezirksvorsteher vom Königlich Sächsischem Militärvereinsbund und wohnt in der Frauengasse 3. |
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1901 |
Die Elsterwerdaer Straße 584 wird in Elsterwerdaer Straße 1 umnummeriert. Die Firma C. F. Wilke Nachf. ist unter dieser Anschrift noch im Adressbuch verzeichnet (die Adressbuch-Redaktion kann den Eintrag aus zeitlichen Gründen wohl nicht mehr löschen). |
1903 |
Ernst Robert Jacobs ist im Adressbuch nicht mehr verzeichnet. Carl Friedrich Wilke lebt als Privatus im Bürgerhospital an der Weßnitzer Straße 1. Karl Adolf Bernigau betreibt eine Zinngießerei am Rahmenplatz 17 (er kann der gesuchte Nachfolger sein). |
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1905 | Carl Friedrich Wilke wird nunmehr als Hospalit bezeichnet. Eine Zinngießerei oder Zinnspielwarenfabrik ist in Großenhain nicht mehr nachzuweisen. |
1910 |
Der Formenbestand Wilke/Jacobs wird von Hugo Lehmann in Meißen aufgekauft. |
![]() ![]() Sigel von Carl Friedrich Wilke auf einem Weg (Sammlung und Foto Florian Wilke) |
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Quellen: Museum Alte Lateinschule; ich danke Frau Hellwig für die Überlassung von Fotokopien aus: Die Großenhainer Zinngießer und ihre Marken in Großenhainer Kulturvorschau, März 1955; Auszüge aus den Adressbüchern von Großenhain (Firma Wilke und E. R. Jacobs) 1880, 1884, 1887, 1882/93, 1895, 1901, 1903, 1905/06.
Matricula St. Nikolai Coswig/Elbe Matricula Bad Düben Officieller Katalog der Ausstellung gewerblicher und industieller Erzeugnisse aus dem Königreiche Sachsen zu Dresden 1875 (Sächsische Landesbibliothek-Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), digital.slub-dresden.de/id320420884) Katalog der Ausstellung für Gewerbe, Industrie u. Landwirtschaft in Grossenhain 1897 (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), digital.slub-dresden.de/ppn321746066/48 und ppn321746066/96) Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band I (Sächsische Zinngießer), Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1932 Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Städtische Kunstsammlungen Kassel, 1985 Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 1987 Krannich/Vogel: Sächsische Zinnminiaturen, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig-Stuttgart 1994 Herzlichen Dank an Herrn Lehmann, Meißen, für die Hinweise zur Packung "Löwenjagd"! Herzlichen Dank an Florian Wilke für zahlreiche Hinweise und Fotos! |
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Kosten dieser Seite: Kreisarchiv Meißen EUR 8,55 |
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