Hinsch, Bruno - Reinbek | |
* 5. Mai 1894; † 11. Januar 1957 | |
Gravuren für: Beck, Franz Diehm, Dr. Hermann Fechner, Werner Hagströms, Hans G. Hinsch, Bruno Kebbel, Harald Mauke, Johannes G. Nostitz-Wallwitz, Gerhard von Ochel, Aloys Pößnicker, Eduard Schirmer, Friedrich Staar, Friedbert Wehner, Erich |
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Sigel: | |
Walter Onken schreibt in der Zinnfigur 1957 "Bruno Hinsch zum Gedächtnis":
Der Vater war eifriger Zinnfigurensammler und weckte schon früh in den drei Brüdern Max, Bruno und Paul Hinsch die Freude an der kleinen Welt. Es blieb bei den Söhnen kein Kindheitserlebnis, dem jungen Maschinenschlosser Bruno Hinsch verging kein Sonntag, an dem nicht die Formationen aus der Ruhe in der Schachtel gerissen wurden zu Manöver und Biwak und mancher heißen Schlacht. Und es war kein Feierabend, an dem nicht gemalt wurde oder gebastelt, Quellenstudium getrieben und geplant. Eskimosiedlung und Eisbärjagd, Artilleriestellung und Paris-Geschütz liest man in alten Hamburger Ausstellungsschriften unter seinem Namen. Das Geschütz, das Fahrzeug hatten es ihm angetan, und sein technischer Beruf ließ diese Dinge wohl gelingen und lockte zur Fortsetzung und Erweiterung. So entstanden unter seiner Hand die ersten Formen für plastische Fahrzeuge, Eisen- und Bronzeformen für die Einzelteile von Panzerfahrzeugen und bald dann auch von Geschützen. Das begann etwa im Jahre 1923 und wurde fast zehn Jahre als Feierabendbeschäftigung durchgeführt. Ab 1932 machte sich Bruno Hinsch als Zinnfigurenhersteller selbständig und war in den folgenden Jahren vor allem als Lohngießer tätig. Wohl in der Sammlung eines jeden Zinnfigurenfreundes dürften sich Figuren finden, die dieser Zeit der Tätigkeit Bruno Hinsch's entstammten. In ersten, tastenden Versuchen begann er in diesen Jahren dann selbst den Formenschnitt, Büsche und Bäume, die zunächst noch die schwere Hand eines Menschen verraten, dessen Beruf ihn zupacken lehrte. Es folgten eine Reihe vorzeitlicher Tiere, in den steinzeitlichen und bronzezeitlichen Serien dann das erste, bald erfolggekrönte Bemühen um die Erfassung der menschlichen Figur. Und dann folgte eine Vielzahl von Figuren zivilen und militärischen Charakters, die Zeugnis davon ablegten, daß Bruno Hinsch nach einer guten Zeichnung eine gute Form gravieren lernte. Es gelang ihm, nach dem Zusammenbruch bald ein Auslandsgeschäft aufzubauen, das es ihm ermöglichte, Sammlerwünsche zu befriedigen, auch wenn sie keinen merkantilen Erfolg versprachen. Schweres Leiden, heimgebracht aus dem Ringen des ersten Weltkrieges, quälte Bruno Hinsch seit langem; die erzwungenen Ruhepausen wurden immer länger und häufiger im Laufe der Zeit, im Sommer des vergangenen Jahres ließ er seine Firma löschen, da sein Gesundheitszustand nunmehr volle Schonung erforderte. Wir erwarteten noch viel Schönes von ihm, dem der Tod zu früh den Stichel aus der Hand nahm. Und wir verloren in ihm einen Kameraden und mancher von uns einen Freund. |
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Quellen: Die Zinnfigur Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach 1987 |
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