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Biebel,
Berlin-Steglitz,
schreibt
in
der
Zinnfigur
1928:
Ludwig
Frank
Jahrzehnte
hindurch
waren
uns
wohl
die
Namen
der
Firmen
bekannt,
die
uns
unsere
Figuren
für
unsere
Liebhaberei
lieferten.
In
den
seltensten
Fällen
war
der
Inhaber
der
Firma
gleichzeitig
auch
Hersteller
der
Formen
seines
Fabrikats.
Die
Graveure,
die
diese
künstlerische
Arbeit
leisteten,
sind
teilweise
mit
den
Jahren
in
Vergessenheit
geraten.
Unsere
vornehmste
Pflicht
heischt
nun
diese[s]
Versäumnis
nach[zu]holen
und
so
möchte
ich
mit
dem
beginnen,
der
wohl
das
schönste
und
beste
auf
diesem
Gebiet
gleistet
hat
und
noch
leistet.
Schwer
war
es,
ihn
zu
bewegen,
mit
seinem
Lebenslauf
in
die
Oeffentlichkeit
zu
treten.
Nun
war
Herr
Frank
so
liebenswürdig,
mir
diesen
einzusenden.
Ich
möchte
ihn
daher
mit
seinen
eigenen
Worten
seine
Lebensarbeit
schildern
lassen.
"Nachdem
in
den
letzten
Jahren
bei
den
Besprechungen
über
die
Neuerscheinungen
an
Zinnfiguren
mein
Name
und
meine
Person
schon
öfters
in
anerkennendster
Weise
genannt
wurde,
hat
sich
schon
des
öfteren
von
verschiedenen,
der
Sache
nahestehenden
Herren
der
Wunsch
herausgebildet,
doch
schließlich
auch
einmal
etwas
Näheres
über
meine
Lebensarbeit
zu
hören;
nicht
zuletzt
hat
sich
auch
Herr
Major
Müller
als
Leiter
der
Geschäftsstelle
des
Bundes
"Clio"
schon
seit
Jahr
und
Tag
in
diesem
Sinne
bemüht.
Obwohl
ich
eigentlich
im
allgemeinen
derartigen
Veröffentlichungen
nicht
ganz
sympathisch
gegenüberstehe,
würde
ich
es
andererseits
doch
auch
wieder
als
nicht
angebracht
halten,
wenn
ich
mich
gegenüber
den
freundlichen
Anregungen,
die
mir
hierüber
zukommen,
weiterhin
ablehnend
verhalten
würde.
So
will
ich
nun
in
Gottes
Namen
niederschreiben,
was
ich
in
Bezug
auf
meine
Lebensarbeit
von
mir
selbst
weiß,
und
wenn
man
die
Passhöhe
des
Lebens
überschritten
hat,
so
wird
es
vielleicht
auch
nicht
als
Überhebung
betrachtet
werden,
wenn
man
einmal
den
Blick
zurückschweifen
läßt
auf
all
das,
was
hinter
einem
liegt
und
ob
man
das
Ziel,
das
man
sich
vorgenommen,
auch
erreicht
hat.
Wenn
ich
heute
auf
die
vergangene
Zeit
zurückblicke,
kommt
es
mir
immer
wieder
in
den
Sinn,
daß
ich
all
das,
was
ich
geworden
bin,
nächst
Gott
meinen
lieben
Pflegeeltern,
Johann
und
Magdalene
Weyh,
die
selbst
in
den
kleinsten
Verhältnissen
lebten,
zu
verdanken
habe.
Sie
haben
den
nur
einige
Wochen
alten
Knaben
mit
aller
Liebe
und
Sorgfalt
gepflegt
und
groß
gezogen.
Ihnen
sollen
vor
allem
diese
ersten
Zeilen
meiner
Niederschrift
in
treuem
Gedenken
gelten.
Als
ich
am
24.
August
1870
das
Licht
der
Welt
erblickte,
lag
mein
liebes
altes
Nürnberg
noch
in
seinem
Dornröschenschlaf
und
das
allermeiste,
was
heute
schon
längst
verschwunden,
stand
damals
noch
in
seiner
mittelalterlichen
Schönheit,
die
alten
längst
verschwundenen
Stadttore,
die
Stadtmauern,
die
Patrizierhäuser
und
die
sonstigen
Gebäude
in
den
engen
und
engsten
Gäßchen,
und
dies
alles
von
unserer
stolzen
Hohenzollernburg
überragt.
Wenn
sich
die
Nacht
über
die
Stadt
und
ihre
Häuser
senkte,
dann
wurde
es
überall
so
heimlich
still
und
die
Stadt
lag
im
Zauber
der
vergangenen
Jahrhunderte.
Ein
bezauberndes
Bild
war
es
auch,
wenn
das
Landvolk
in
seinen
malerischen
Trachten
die
Stadt
bevölkerte,
und
nicht
selten
sah
man
auch
manchen
Einwohner
in
der
alten
väterlichen
Tracht.
Ich
setze
dies
alles
voraus,
um
darzulegen,
welchen
Eindruck
ich
schon
von
frühester
Jugend
auf
bekam
und
daß
dies
alles
für
mein
späteres
Leben
bestimmend
war.
Es
gab
kein
wunderbareres
Bild,
als
wenn
sich
in
Nürnberg
anläßlich
des
Besuches
der
hohen
und
höchsten
Herrschaften
historische
Festzüge
abspielten,
z.
B.
die
berühmten
Hans-Sachs-Festzüge
usw.
Dies
also
war
das
Milieu,
in
dem
ich
aufwuchs
und
es
war
kein
Wunder,
daß
sich
bei
mir
der
Sinn
für
Geschichte
allgemein
stark
herausbildete,
wozu
auch
das
Germanische
Museum
nicht
wenig
beitrug.
Die
weiteren
Jahre
verliefen
wie
bei
jedem
Buben,
ich
kam
in
die
Volksschule
und
saß
dort
meine
Jahre
mit
sehr
gutem
Erfolge
ab.
Schon
in
meinem
9.
Lebensjahr
ließ
mich
mein
lieber
Vater,
der
sich
viel
mit
Kunst,
namentlich
in
München
und
Wien
abgegeben
hat,
wenn
auch
nicht
selbst
ausgeübt,
Zeichenunterricht
geben
und
da
ich
dabei
nicht
ungeschickt
war,
ließ
er
diese
meine
gute
Anlage
zum
Zeichnen
in
den
nächsten
Jahren
bei
dem
weit
über
Nürnbergs
Mauern
bekannten
Kunstmaler
Fr.
Trost
weiter
ausbilden.
So
kam
es,
daß
ich
im
Zeichnen
überall
der
erste
war.
Mit
der
Zeit
machte
sich
nun
auch
die
Frage
geltend,
was
ich
einmal
werden
sollte
und
es
war
nur
natürlich,
daß
ich
den
Wunsch
äußerte,
Maler
zu
werden,
stand
doch
die
Nürnberger
Kunstschule,
das
Ziel
meiner
Sehnsucht,
in
der
Nähe
meiner
elterlichen
Wohnung.
Meine
lieben
Eltern
waren
anfangs
damit
einverstanden,
doch
mit
der
Zeit
wollten
die
wirtschaftlichen
Verhältnisse
dazu
nicht
ausreichen.
Nun
war
inzwischen
meine
Entlassung
aus
der
Schule
herangekommen,
doch
ich
zeichnete
noch
lange
zu
Hause
fleißig
im
Unterricht.
Aber
schließlich
mußte
der
Traum
vom
Maler
doch
fallen
gelassen
werden,
denn
die
Kräfte
reichten
nicht,
für
die
Kosten
aufzukommen,
und
so
geschah
es
eines
Tages,
es
war
im
Februar
1885,
daß
in
einem
Inserat
ein
Graveurlehrling
gut
im
Zeichnen,
gesucht
wurde.
Näheres
Johannisstraße
19.
Mein
lieber
Vater
packte
meine
Zeichnungen
zusammen
und
marschierte
los;
er
wurde
in
der
Zinnfigurenfabrik
Heinchrichsen
zu
Herrn
Städler
[Städtler],
dem
damaligen
Graveur
der
Firma,
gewiesen.
Meine
vorgelegten
Zeichnungen
fanden
vollsten
Anklang
und
nach
langen
Beratungen
zu
Hause
stellte
ich
mich
in
den
nächsten
Tagen
selbst
vor.
Mein
Traum
vom
Maler
war
zu
meinem
größten
Schmerz
ausgeträumt,
doch
die
Liebe
zur
Farbe
habe
ich
nie
verloren
und
in
meinen
Mußestunden,
wo
es
nur
ging,
doch
immer
gemalt.
Herr
Städler
[Städtler]
hatte
sich
am
1.
Mai
1885
selbst
etabliert,
doch
wurde
bei
ihm
nur
für
Heinrichsen
gearbeitet,
es
wurde
bei
der
Firma
Heinrichsen
auch
kein
weiterer
Graveur
mehr
eingestellt.
Am
1.
Mai
1885
trat
ich
nun
in
die
Lehre
bei
Herrn
Städler
[Städtler]
und
seit
dieser
Zeit
hat
meine
Tätigkeit,
mit
Ausnahme
einiger
Jahre,
bis
Ende
des
Jahres
1924
der
Firma
Heinrichsen
gehört,
also
fast
35
Jahre.
Freilich
war
in
der
ersten
Zeit
meiner
Tätigkeit,
was
ja
selbstverständlich
ist,
keine
hervorragende,
denn
früh
übt
sich,
was
ein
Meister
werden
will
und
die
Zeit
brachte
es
mit
sich,
daß
es
allmählich
besser
wurde
und
in
den
letzten
1
1/2
Jahren
war
ich
so
ziemlich
mit
meiner
Ausbildung
fertig.
Obwohl
mir
die
Arbeiten,
welche
in
meiner
Lehrzeit
angefertigt
wurden,
zum
größten
Teil
bekannt
sind,
will
ich
dieselben
doch
nicht
alle
im
einzelnen
hier
bekannt
geben,
weil
meine
eigene
Tätigkeit
an
denselben
doch
immer
nur
eine
beschränkte
war.
Meine
Lehrzeit
wurde
nun
freilich
in
ausgiebigster
Weise
benützt
und
die
freien
Sonntage
während
dieser
Zeit
waren
sehr
selten,
denn
fast
jede
freie
Stunde
wurde
benützt,
um
mich
im
Zeichnen
auszubilden.
Ein
Wunsch
meiner
Jugend
erfüllte
sich
insofern,
als
ich
mit
größtem
Stolze
im
Herbst
1885
die
kgl.
Kunstgewerbeschule
nach
eingehender
Prüfung
durch
die
Direktion
mehrere
Jahre
im
Ornament,
Antike
und
zuletzt
im
Akt-Zeichnen
besuchen
konnte.
Nebenher
ging
ich
in
den
Abendstunden
in
die
Baugewerkschule,
wo
ebenfalls
Zeichnen
und
Modellieren
gelehrt
und
geübt
wurde.
Alle
anderen
freien
Stunden
wurde
zu
Hause
gezeichnet
und
gemalt.
Meine
Vorbilder
waren
in
dieser
Zeit
namentlich
Klein's
Radierungen,
wie
französisches
Fuhrwerk,
wallachisches
Fuhrwerk,
usw.,
sowie
seine
Tierstudien
in
Federzeichnungen;
Camphausen
,
Bleibtreu,
Piloty,
Ritter,
A.
v.
Werner
mit
seinen
herrlichen
Illustrationen
zum
Trompeter
von
Säkkingen
[Säckingen],
ferner
noch
viele
andere
Historienmaler
und
Zeichner
und
zuletzt
kam
noch
mein
treuester
und
liebster
"Ludwig
Richter".
So
verging
die
ganze
Lehrzeit
mit
Studien
und
Übungen
im
Zeichnen
und
Malen.
Die
Erfolge
traten
allmählich
immer
besser
hervor
und
ich
wurde
zu
immer
schwierigeren
Arbeiten
herangezogen.
Die
Zeit
des
Auslernens
rückte
immer
näher
und
mit
ihr
das
Ziel,
die
Lehrlingsausstellung
im
August
1888.
Monate
vorher
wurde
schon
dafür
gezeichnet
und
gemalt
(alles
Federzeichnungen
in
Radiermanier),
doch
die
Mühe
wurde
auch
belohnt.
Bei
der
Preisverteilung
wurde
ich
als
erster
für
ganz
hervorragende
Leistungen
in
der
Graveur-
und
Zeichenkunst
mit
dem
Wittelsbacher
Preis
(eine
damals
ganz
seltene
Auszeichnung)
prämiiert.
(Die
gravierte
Form
befindet
sich
heute
noch
im
Besitze
der
Firma
Heinrichsen.)
Das
Ziel
war
erreicht
und
die
Freude
meiner
Eltern
groß,
erhofften
sie
sich
doch
nun
durch
mich
eine
Besserung
ihrer
Lage.
Im
Oktober
1888,
es
werden
also
in
diesem
Jahre
40
Jahre,
hatte
ich
laut
Zeugnis
meines
Lehrmeisters
zur
größten
Zufriedenheit
ausgelernt
-
und
14
Tage
später
(so
war
die
Kündigung)
lag
ich
mit
meinem
Wittelsbacher
Preis
und
aller
die
Jahre
aufgewandter
Mühe
und
dem
Fleiß
auf
der
Straße!
Warum?
Und
weiterhin
konnte
doch
wirklich
der
Lehrling
von
gestern
heute
noch
kein
fertiger
Mensch
sein.
Meine
lieben
Eltern
traf
dieser
Schlag
hart,
umsomehr,
da
sich
mir
lange
Zeit
keine
Aussicht
bot,
irgendwie
unterzukommen.
Die
Kunstschule
wurde
noch
bis
Ende
des
Semesters
besucht.
Als
es
mir
endlich
im
Februar
doch
gelang,
auf
einige
Zeit
bei
C.
Ammon
eintreten
zu
können
und
ich
noch
nicht
den
ersten
Lohn
heimbrachte,
war
mein
lieber
Vater,
der
so
viel
für
mich
getan,
tot
und
nach
einigen
Monaten
stand
ich
wieder
vor
dem
Nichts.
Es
half
alles
nichts,
meine
liebe
alte
Vaterstadt
bot
mir
für
lange
Zeit
keine
Lebensmöglichkeit
und
so
faßte
ich
den
Entschluß,
Nürnberg
im
Mai
1889
zu
verlassen.
Nachdem
ich
in
verschiedenen
Städten,
wie
Dresden,
Berlin
usw.,
wenn
auch
nicht
immer
auf
Zinnfiguren,
gearbeitet
hatte,
war
meine
letzte
Beschäftigung
in
Kassel
bei
C.
Schreller
[Scheller].
Dort
nun
traf
mich
im
Februar
1893
die
Nachricht,
daß
mein
Lehrmeister
Städler
[Städtler]
seine
Gravierwerkstätte
für
Heinrichsen
einstelle,
da
er
selbst
eine
eigene
Fabrik
eröffnete
und
daß,
wenn
ich
wollte,
bei
Heinrichsen
eintreten
könnte.
Und
ob
ich
das
wollte!
Sofort
wurde
geschrieben
und
am
1.
Mai
1893
trat
ich
dortselbst
ein
und
blieb
bis
Ende
Februar
1898.
Mit
dem
1.
Mai
1893
begann
nun
eigentlich
meine
richtige
Lebensarbeit
und
eine
Reihe
von
Jahren
reinen
künstlerischen
Schaffens.
Herr
Kommerzienrat
W.
Heinrichsen,
selbst
ein
Künstler
im
Gravieren
und
Zeichnen,
blieb
in
steter
Berührung
mit
seinem
Graveur
und
es
verging
kein
Tag,
wo
nicht
sein
erster
Gang
dem
Graveur
gegolten
hätte.
Da
wurden
nun
die
gravierten
und
gegossenen
Figuren
auf
ihren
künstlerischen
Wert
durchgeprüft
und
durchgesprochen,
aber
im
allgemeinen
lautete
das
Urteil:
das
haben
Sie
wieder
sehr
nett
graviert.
Gab
es
etwas
Außerordentliches
zu
sehen
und
zu
betrachten,
so
durfte
ich
sicher
sein,
daß
es
mir
von
Herrn
Kommerzienrat
gezeigt
und
erklärt
wurde,
wie
ich
auch
auf
die
künstlerischen
Schönheiten
aufmerksam
gemacht
wurde.
So
lernte
ich
auf
diese
Weise
viele
alte
Figuren
kennen
und
daß
meine
Kunst
durch
diese
liebevolle
Führung
zur
Vollendung
reifte,
brauche
ich
nicht
erst
zu
sagen.
So
entstanden
in
dieser
Zeit
neben
unzähligen
Figuren
der
europäischen
und
andren
Armeen
und
sonstigen
Typen
der
verschiedensten
Epochen:
Turnier
um
1440
oder
das
Gesellenstechen
zu
Nürnberg
nach
einem
alten
Stuck
im
Rathaus
die
Schlacht
bei
den
Pyramiden
die
Götterfiguren
usw.
zur
Akropolis
Murten
die
Schweizerzüge
mit
ihren
verschiedenen
Frachtwagen
und
Bagagewagen
usw.
Römer
mit
ihren
Wurfmaschinen,
Ballisten
Negerleben
im
Dorf
mit
den
Schmiede-Kochgruppen
usw.
Elfenbeinhandel
Fehrbellin
Cowboy
und
Indianer
Franzosen
und
Bayern
um
1700/20
usw.
Alles
einzeln
aufzuzählen,
würde
den
Rahmen
dieses
Aufsatzes
viel
zu
weit
überschreiten.
In den ersten Jahren fertigte ich auch meine
ersten Napoleonsbildnisse für die Firma und zwar Napoleon auf der Brücke von
Arcoli, Napoleon als Kamelreiter, und seit dieser Zeit habe ich sämtliche
Napoleonsbildnisse, die bis Ende Oktober 1924 bei der Firma W. Heinrichsen
erschienen sind, geschnitten.
Die
Firma
selbst
stand
in
dieser
Zeit
auf
der
höchsten
Höhe
ihres
Ruhmes
und
von
nah
und
fern
kamen
die
Besuche
zum
Studium
der
Fabrik,
wobei
ich
natürlich
niemals
übersehen
wurde.
Ein
Besuch
jedoch
haftet
am
meisten
in
meiner
Erinnerung.
Es
war
in
den
letzten
Tagen
des
Juli
1895,
ich
glaube
der
30.,
da
waren
Kronprinz
Friedrich
Wilhelm
und
Prinz
Eitel
Friedrich
zum
Besuch
in
der
Fabrik
und
dabei
wurde
auch
ich
mit
ihrem
Besuch
beehrt,
wobei
sie
fast
eine
1/2
Stunde
meine
Arbeiten
mit
größtem
Interesse
verfolgten.
Ob
sie
sich
noch
des
Graveurs
von
damals
erinnern?
So
ging
es
nun
weiter
mit
meinen
Arbeiten
und
noch
einmal
konnte
es
sich
Herr
Kommerzienrat
W.
Heinrichsen
nicht
versagen,
mir
den
Besuch
der
Kunstschule
zu
empfehlen,
was
ich
auch
ausführte,
aber
bloß
noch
2
Semester
lang.
Die
Jahre
vergingen
in
steter
künstlerischer
Arbeit.
Ende
Februar
1898,
nachdem
ich
5
Jahre
in
der
Firma
zugebracht,
trat
ich
aus,
um
mich,
wie
man
sagte,
wirtschaftlich
zu
verbessern.
Meine
Erwartungen
erfüllten
sich
nun
nicht
in
meiner
weiteren
Tätigkeit,
sodaß
ich
dieselbe
bald
aufgab,
um
selbständig
weiter
zu
arbeiten.
Im
Jahre
1899
fertigte
ich
nun
in
Berlin
die
halbmassiven
4,5
cm
großen
Figuren
für
ein
großes
Diorama,
die
Erstürmung
der
Spicherer
Höhen
1870
(vielleicht
werden
sich
ältere
Sammler
dieser
Ausstellung
in
der
Leipziger
Straße
noch
erinnern).
In
den
Oktoberheften
der
"Woche"
1899
befinden
sich
auch
die
Inserate
dieser
Ausstellung.
Im
Oktober
1899
brach
der
Burenkrieg
aus
und
nun
gab
es
für
mich
in
Berlin
kein
Halten
mehr.
Zurück
nach
Nürnberg
und
am
3.
oder
8.
November
1899
trat
ich
infolge
eines
Inserates
wieder
mit
der
Firma
W.
Heinrichsen
in
geschäftliche
Verbindung
und
habe
nun
volle
25
Jahre
bis
Ende
Oktober
1924
fast
sämtliche
Formen
und
Typen
für
die
Firma
geschnitten.
Von
den
Napoleonsbildnissen
schrieb
ich
schon.
Neben
vielen
tausenden
von
einzelnen
Typen
für
1870,
Napoleon
I.,
Friedrich
der
Große,
1870
und
moderne
Artilleriebespannungen,
Gruppen
usw.
wurden
sämtliche
Typen
zum
Burenkrieg,
Ostasiatische
Expedition,
Russisch-Japanischer
Krieg,
Herero-Aufstand,
Landsknechte
usw.
usw.
geschnitten.
Nebenbei
gingen
viele
Aufträge
nach
Schweden,
der
Schweiz
usw.
und
gerade
vom
Ausland
erhielt
ich
die
höchsten
Anerkennungen.
Auch
für
Nürnberg
und
Fürth
wurden
viele
Aufträge
nach
meinen
eigenen
Entwürfen
und
teils
von
mir
in
Farben
gesetzt,
so
zum
Beispiel das
spanische
Stiergefecht
für
Gg.
Spenkuch
und
viele
andere
mehr.
Schon
von
1909
ab
machten
sich
in
immer
stärkeren
Maße
die
Typen
der
Sammler
und
Liebhaber
bemerkbar,
sodaß
dieselben
in
den
letzten
Jahren
die
Mehrheit
ausmachten.
Sämtliche
Alt-Orientalen,
Mazedonier,
Skythen,
Etrusker,
Reiter
1700/20,
Römische
Legionäre,
30jähriger
Krieg,
alle
Typen
von
Lockwood,
Petrochonino
[Petrocochino],
Wilke
usw.
wurden
von
mir
geschnitten.
Allmählich
traten
verschiedene
Sammler
an
mich
selbst
heran,
so
im
Anfang
Herr
Biebel
und
zuletzt
Herr
Hahnemann
in
Kiel.
Von
meiner
Tätigkeit
nach
1924
ist
nicht
mehr
viel
zu
berichten,
da
ja
hierüber
in
den
in
dieser
Zeit
erschienenen
Jahrgängen
"des
standhaften
Zinnsoldaten"
und
weiterhin
"Der
Zinnfigur"
genügend
Aufschlüsse
gegeben
sind
und
Name
und
die
von
mir
gefertigten
Typen
in
anerkennendster
Weise
besprochen
wurden.
Uns
so
bin
ich
am
Schluß
meiner
Ausführungen
angelangt.
Ich
werfe
noch
einmal
den
Blick
zurück
und
erkenne,
welch
arbeitsreiches
Leben
hinter
mir
liegt.
Mein
ganzes
Leben
war
der
Zinnfigur
gewidmet
und
es
wird
keinen
Graveur
geben,
von
dem
so
viele
geschnittene
Typen
vorliegen,
wie
von
mir.
Viele,
viele
Jahre
habe
ich
unerkannt
und
unbekannt
gearbeitet
und
trotz
mancher
Not
und
Entbehrung
war
mein
ganzes
Dichten
und
Trachten
darauf
gerichtet,
die
Zinnfigur
ihrer
höchsten
Vollendung
entgegen
zu
führen.
Wie
weit
es
mir
gelungen
ist,
darüber
mögen
Berufene
urteilen.
Möge
es
mir
vergönnt
sein,
noch
recht
viele,
schöne
Figuren
zu
gravieren,
dann
kann
ich
einmal
mit
dem
Bewußtsein
den
Stichel
aus
der
Hand
legen,
auch
mein
geringes
Teil
dazu
beigetragen
zu
haben,
die
Menschen
zu
erfreuen.
Und
damit
lege
ich
die
Feder
aus
der
Hand.
Nürnberg,
Ostern
1928
Ludwig
Frank."
Nachschrift:
Das
Schlußwort
unseres,
uns
Allen
lieb
gewordenen
Künstlers
ist
sicher
auch
allen
Sammlern
der
schönen
Frank'schen
Figuren
aus
dem
Herzen
gesprochen;
möge
der
Meister
der
Gravierkunst
unserer
Figuren
noch
recht
lange
in
Schaffensfreude
und
frohem
Wirken
uns
erhalten
bleiben.
Fr.
Biebel.
|
|
Johannes
Frauendorf,
Uebigau,
schreibt
in
der
Zinnfigur
vom
Januar
1935:
Ludwig
Frank,
Nürnberg,
50
Jahre
im
Dienst
für
den
Zinnsoldaten.
Ein
wohl
seltenes
Berufsjubiläum
begeht
am
1.
Mai
dieses
Jahres
unser
allverehrter
Kollege
Ludwig
Frank,
Nürnberg.
Ein
Meister
des
Reliefs.
Fast
ausschließlich
diente
sein
Wirken
der
Zinnfigur,
deren
Formen
er
in
grauen
Schieferstein
stach.
Wie
schwierig
diese
Materie
zu
bearbeiten
ist,
kann
nur
derjenige
ermessen,
der
selber
Fachmann
ist.
Wissenschaft
und
Handwerk
paaren
sich
hier,
so
daß
man
schwer
die
Grenzen
zu
erkennen
vermag,
wo
Handwerk
aufhört
und
die
Kunst
beginnt.
Ludwig
Frank
ist
am
24.
August
1870
in
Nürnberg
geboren.
Damals
war
von
dieser
schönen
Stadt
noch
mehr
Altertümliches
erhalten,
als
es
heute
der
Fall
ist.
Noch
standen
die
Stadtmauern
und
Tore;
die
alten
Patrizierhäuser
und
engen
Gassen
gaben
der
Stadt
noch
den
Zauber
des
Mittelalters.
Dies
alles
wurde
überragt
von
der
stolzen
Hohenzollernburg.
Auch
die
Bauersleute,
die
ihre
Waren
hier
zum
Markt
brachten,
gingen
noch
in
ihren
alten
Trachten.
Besuche
höchster
Herrschaften
und
historische
Umzüge,
die
sich
in
Nürnbergs
Mauern
abwickelten,
sind
noch
wach
in
Franks
Erinnerungen
an
seine
Kindheit.
Mögen
diese
Eindrücke
mit
Triebfeder
gewesen
sein
für
tieferes
Verstehen,
für
feines
Beobachten
in
seinen
späteren
Jahren.
Frank
besuchte
die
Volksschule
zu
Nürnberg. Schon
in
seinem
9.
Jahre
zeigte
sich
ausgesprochene
Begabung
fürs
Zeichnen.
Trotz
schwerer
wirtschaftlicher
Sorgen
machte
es
sein
Vater
möglich,
den
Buben
zu
dem
damals
sehr
bekannten
Kunstmaler
Fr.
Trost,
der
in
Nürnberg
lebte,
als
Schüler
zu
geben.
Dort
machte
er
gute
Fortschritte.
So
eilten
die
Jahre
dahin.
Der
Wunsch,
ein
Maler
zu
werden,
ging
allerdings
nicht
in
Erfüllung,
weil
eben
das
Allernötigste
fehlte.
So
mußte
dieser
Traum
fallen
gelassen
werden.
Da,
im
Februar
1885
stand
ein
Inserat
in
der
Zeitung,
wonach
ein
Graveurlehrling,
der
gut
im
Zeichnen
sei,
gesucht
wurde.
So
kam
Frank
zu
dem
Graveur
Städler
[Städtler]
in
die
Lehre,
woselbst
er
am
1.
Mai
antreten
mußte.
Städler
[Städtler]
hatte
sich
erst
selbständig
gemacht.
Auch
hatte
er
nur
einen
einzigen
Kunden:
die
Firma
Heinrichsen,
Nürnberg,
deren
guter
Ruf
ja
weit
über
unseren
Kontinent
hinaus
bekannt
ist.
Es
wurden
Gießformen
für
historische
Zinnfiguren,
die
vorwiegend
militärischen
Charakter
hatten,
in
Schieferstein
graviert.
Nebenher
besuchte
der
Lehrling
abends
die
Kunstgewerbeschule,
die
er
bis
zum
Aktzeichnen
absolviert
hat.
Im
Jahre
1888
lernte
Frank
aus.
Zugleich
ward
er
mit
dem
Witteslbacherpreis
bedacht
für
hervorragende
Leistungen
in
der
Gravier-
und
Zeichenkunst.
Doch
selten
ist
Freude
ungetrübt.
Auch
hier
verfinsterte
sich
der
Himmel
bald;
der
junge
Gehilfe
wurde
gekündigt.
Unverdrossen
wurde
noch
weiter
die
Schule
besucht.
Später
bekam
Frank
in
der
Firma
C.
Ammon
eine
Stelle.
Als
er
den
ersten
Gehilfenlohn
heimbrachte,
nahm
ihm
das
Schicksals
rauhe
Hand
seine
beste
Stütze:
sein
Vater
starb.
Bald
verlor
er
auch
seine
Stellung
wieder;
so
daß
Frank
im
Mai
1889
seine
geliebte
Vaterstadt
verließ.
Hart
zauste
ihn
das
Leben.
In
Dresden,
Berlin
und
zuletzt
bei
C.
Scheller,
Kassel,
gravierte
er
Formen
für
Zinnfiguren.
In
Kassel
erfuhr
Frank,
daß
sein
Lehrmeister
Städler
[Städtler]
die
Tätigkeit
für
die
Firma
Heinrichsen
einstellte.
Er
bewarb
sich
um
diesen
Posten
erfolgreich
und
trat
im
Mai
1893
bei
der
Firma
Heinrichsen
ein.
Dort
begann
nun
eine
Reihe
von
Jahren
reinen,
künstlerischen
Schaffens.
Herr
Kommerzienrat
W.
Heinrichsen
war
selbst
ein
Künstler
im
Zeichnen
und
Gravieren.
Seine
ganze
Aufmerksamkeit
legte
dieser
Herr
auf
seinen
Graveur
und
dessen
Wirken.
Kein
Tag
verging,
ohne
das
sein
erster
Gang
dem
Graveur
gegolten
hätte.
Die
gravierten
Formen
wurden
gegossen,
mit
dem
Chef
durchgesprochen
und
demgemäß
verbessert.
Ehrlich
erkannte
er
das
Streben
und
Können
seines
Graveurs
an.
Meist
war
sein
Urteil:
das
haben
Sie
wieder
sehr
nett
graviert.
Unter
solcher
Anleitung
und
liebevoller
Führung
dieses
vortrefflichen
Meisters
konnte
Franks
Schaffen
schon
früh
zu
einer
künstlerischen
Vollendung
heranreifen. Eine
Unmenge
ganzer
Serien
aller
Zeiten
und
Völker
gravierte
Frank
dort,
deren
Formen
noch
heute
erhalten
sind
und
Zeugnis
geben
von
jenem
unermüdlichen
Fleiß,
den
der
junge
Gehilfe
dort
aufgewendet
hat.
Seit
November
1899
ist
Frank
selbständig
in
Nürnberg.
Seit
dieser
Zeit
war
er
ununterbrochen
bis
1924
ausschließlich
für
die
Firma
Heinrichsen
tätig.
Durch
den
Aufschwung,
welchen
die
Zinnfigur
durch
die
Gründung
des
Deutschen
Zinnfigurensammlerbundes
"Klio"
nahm,
wurde
sein
Name
erst
richtig
bekannt.
Franks
Gravuren
fielen
auf,
hatten
Lebenswahrheit.
Formvollendung
atmet
alles,
was
unter
seinem
Stichel
erstrebt.
So
ist
unser
Meister
nun
fünfzig
Jahre
im
Dienst
der
Zinnfigur.
Treu
und
tapfer
hat
er
gekämpft
um
seine
Kunst,
die
heute
uns
alle
erfreut.
Und
wenn
man
selbst
von
der
Zunft
der
"Stichelschieber"
ist,
kann
man
wohl
wünschen,
daß
unserem
Altmeister
Ludwig
Frank
noch
recht
viele,
gute
und
frohe
Jahre
beschieden
sein
mögen.
Ihm
zum
Wohle
und
uns
allen
zur
Freude.
|
|
Johannes
Frauendorf, Uebigau,
schreibt
in
der
Zinnfigur
1955:
Ludwig
Frank
-
70
Jahre
im
Dienst
für
die
Zinnfigur
Ein
wohl
seltenes
Berufsjubiläum
beging
am
1.
Mai
dieses
Jahres
unser
lieber
Ludwig
Frank
in
Nürnberg,
er,
der
Altmeister
der
künstlerischen
Zinnfigurengravur,
dessen
Wirken
ausschließlich
der
kleinen
Zinnfigur
galt.
Wie
viele
tausend
Formen
mögen
im
Laufe
dieser
70
Jahre
unter
seinem
Stichel
entstanden
sein!
Wie
schwierig
es
ist,
eine
"gießbare"
Form
zu
schaffen,
kann
nur
der
ermessen,
der
selber
Fachmann
ist.
Wissenschaft,
Kunst
und
Handwerk
treffen
sich
hier,
so
daß
man
schwer
die
Grenzen
zu
erkennen
vermag,
wo
das
eine
aufhört
und
das
andere
beginnt.
Ludwig
Frank
wurde
am
24.
August
1870
in
Nürnberg
geboren,
begeht
also
in
Kürze
seinen
85.
Geburtstag.
Damals
war
diese
schöne
Stadt
noch
nicht
von
Bombenteppichen
in
Schutt
und
Asche
gelegt,
nachdem
sie
vorher
die
"Stadt
der
Parteitage"
gewesen
war.
Damals
standen
noch
die
alten
Patrizierhäuser,
die
Stadtmauern
und
Türme,
überragt
von
der
stolzen
Hohenzollernburg,
und
gaben
der
Stadt
noch
den
Zauber
des
Mittelalters.
Auch
die
Bauern,
die
ihre
Erzeugnisse
hier
zum
Markt
brachten,
trugen
noch
die
alten
Trachten.
Immer
wurden
hier
schon
geschichtlicher
Sinn
und
historische
überlieferung
gepflegt,
und
so
kann
sich
Ludwig
Frank
noch
gut
an
historische
Umzüge
erinnern,
die
er
in
seiner
Jugend
sah.
Vielleicht
haben
diese
Eindrücke
ein
tieferes
Verstehen
für
geschichtliche
Dinge
in
unserem
Meister
erweckt
und
sind
mit
Anstoß
gewesen
für
seine
Berufswahl.
Ludwig
Frank
besuchte
die
Volksschule
in
Nürnberg
und
zeigte
schon
in
seinem
9.
Lebensjahre
eine
ausgesprochene
Begabung
für
das
Zeichnen.
Trotz
schwerer
wirtschaftlicher
Sorgen
mache
es
Vater
Frank
möglich,
seinem
Sohn
Zeichenunterricht
bei
dem
damals
sehr
bekannten
Kunstmaler
Trost
in
Nürnberg
geben
zu
lassen.
Der
Wunsch
Ludwigs,
Maler
zu
werden,
ging
allerdings
nicht
in
Erfüllung,
weil
das
Geld
fehlte;
und
so
blieb
dieser
Wunsch
ein
Traum.
Zurückblickend
dürfen
wir
heute
fragen,
ob
eine
Erfüllung
dieses
Wunsches
wohl
so
vielen
Menschen
so
viel
Freude
gebracht
hätte,
wie
der
spätere
Beruf
Franks
es
tat.
Im
Februar
1885
suchte
der
Graveur
Städler
[Städtler]
einen
Lehrling,
der
gut
im
Zeichnen
sein
sollte.
Frank
meldete
sich,
und
kam
so
zu
Städler
[Städtler]
in
die
Lehre,
wo
er
am
1.
Mai
eintrat.
Städler
[Städtler],
der
sich
eben
erst
selbständig
gemacht
hatte,
hatte
nur
einen
einzigen
Kunden,
die
Firma
Ernst
Heinrichsen,
deren
guter
Ruf
weit
über
unseren
Kontinent
hinaus
bekannt
war.
Städler
[Städtler]
gravierte
für
Heinrichsen
Gießformen
für
historische
Zinnfiguren,
vorwiegend
militärischen
Charakters,
in
Schiefer.
Neben
seiner
Lehre
besuchte
der
Lehrling
abends
die
Kunstgewerbeschule,
die
er
bis
zum
Aktzeichnen
absolvierte.
Im
Jahre
1888
lernte
Frank
aus,
wurde
mit
dem
Wittelsbacher
Preis
für
hervorragende
Leistungen
in
der
Gravier-
und
Zeichenkunst
prämiert
und
erhielt
anschließend
von
der
Firma
Städler
[Städtler]
die
Kündigung.
Später
bekam
Frank
eine
Stelle
bei
der
Firma
C.
Ammon
und
besuchte
daneben
weiter
die
Schule.
Als
er
den
ersten
Gehilfenlohn
nach
Hause
brachte,
nahm
ihm
das
Schicksal
seinen
Vater.
Da
er
auch
seine
Stellung
bald
wieder
verlor,
verließ
er
seine
Heimatstadt
und
ging
auf
die
Wanderung.
In
Dresden,
Berlin
und
zuletzt
in
Kassel
gravierte
er
Formen
für
Zinnfiguren.
In
Kassel
erfuhr
Frank,
daß
sein
Lehrmeister
die
Tätigkeit
für
die
Firma
Heinrichsen
eingestellt
habe,
bewarb
sich
um
den
Posten
und
trat
im
Mai
1893
bei
der
Firma
Heinrichsen
ein.
Dort
begann
nun
eine
lange
Zeit
seines
künstlerischen
Schaffens.
Kommerzienrat
Wilhelm
Heinrichsen
war
selbst
ein
Künstler
im
Zeichnen
und
Gravieren,
und
so
war
es
selbstverständlich,
daß
er
seine
Aufmerksamkeit
in
erster
Linie
dem
Graveur
zuwandte.
Die
gravierten
Formen
wurden
gegossen,
mit
dem
Chef
besprochen
und
dementsprechend
verbessert.
Ehrlich
erkannte
der
Chef
das
Können
seines
Graveurs
an,
und
andererseits
konnte
Franks
Schaffen
sich
unter
solcher
Anleitung
und
liebevoller
Führung
dieses
vortrefflichen
Meisters
früh
zu
einer
künstlerischen
Vollendung
entwickeln.
Seit
1899
arbeitete
Frank
selbständig,
arbeitete
aber
bis
1924
ausschließlich
für
die
Firma
Heinrichsen,
bis
er
von
Sammlern
"entdeckt"
wurde
und
die
herrlichen
Figuren,
u.
a.
für
Biebel
schuf.
Durch
die
Gründung
des
Deutschen
Zinnfigurensammlerbundes
wurde
er
dann
in
weiteren
Sammlerkreisen
bekannt
und
schuf
u.
a.
für
Schirmer
die
prachtvollen
Typen
der
Franzosen,
Engländer
und
Schotten
für
den
Siebenjährigen
Krieg,
die
jetzt
von
F.
C.
Neckel
übernommen
sind,
für
Müller
die
glänzenden
Serien
zum
Dreißigjährigen
Krieg
und
zum
Mittelalter,
für
Cortum
die
Figuren
für
das
Altertum,
für
Neckel
den
Kaufmannszug
1525
und
viele
Serien
und
Einzelfiguren
für
alle
Epochen,
für
Loy
die
herrlichen
Bayern
1870/71.
Eine
kurze
Zeit
war
Frank
für
die
alte
Kieler
tätig,
und
die
älteren
Sammler
werden
sich
noch
an
die
ersten
bei
dieser
Firma
erschienenen
friderizianischen
Preußen,
die
glanzvolle
Aztekenserie,
die
Amerikaner
aus
dem
Unabhängigkeitskrieg
erinnern,
die
jetzt
im
Besitz
der
Firma
Ochel
sind.
Und
auch
heute
noch
gehen
jeden
Monat
Formen
unter
seinem
Stichel
hervor,
wie
die
Loyschen
Indianer,
Hinterwäldler
usw.
Erwähnen
wir
zum
Schluß
noch
die
Figuren,
die
bei
der
Firma
Heinrichsen
zur
Vierzigjahrfeier
1910
für
Preußen,
Bayern
und
Franzosen
1870/71,
für
die
Hundertjahrfeier
der
Befreiungskriege
1912/1913
an
Preußen,
Franzosen,
Russen
und
Engländer
erschienen,
schließlich
alle
Neuheiten
für
den
1.
Weltkrieg,
weil
sich
diese
Figuren
auch
heute
noch
großer
Beliebtheit
bei
den
Sammlern
erfreuen,
da
sie
sich
an
die
30-mm-Größe
halten.
Wenn
wir
heute
des
Meisters
gedenken,
so
wollen
wir
die
Meisterin
nicht
vergessen,
sie,
die
mit
ihrem
Ludwig
Freud
und
Leid
dieses
Erdenlebens
geteilt
hat
und
teilt
und
die
stets
Anteil
nahm
an
seinem
künstlerischen
Schaffen.
So
steht
unser
Meister
nun
70
Jahre
im
Dienste
der
Zinnfigur,
und
wir
alle
können
und
wollen
nur
hoffen,
daß
ihm
auch
nach
dem
85.
Geburtstag
seine
Gesundheit
und
Schaffenskraft
erhalten
bleiben
möge!
Dank
sei
Dir,
lieber
Ludwig
Frank,
von
allen
Sammlern
gebracht!
|
|
Friedrich
Schirmer
schreibt
in
der
Zinnfigur
1957:
Ludwig
Frank
†
Aus
unermüdlichem
Schaffen
wurde
unser
Ehrenmitglied
Ludwig
Frank
am
4.
Oktober
1957
im
Alter
von
über
87
Jahren
aus
dieser
Welt
in
die
Ewigkeit
abberufen.
Mit
ihm
ging
der
Mann
dahin,
der
durch
seine
wundervollen
Gravuren
wesentlich
dazu
beigetragen
hat,
die
Zinnfigur
aus
der
Sphäre
eines
reinen
Spielzeugs
herausgehoben
und
zu
einem
Kunstwerk
gemacht
zu
haben,
das
Sammler
in
aller
Welt
mit
Begeisterung
sammelten.
Ludwig
Frank
wurde
am
24.
August
1870
in
Nürnberg
geboren
und
verlebte
dort
auch
seine
Jugend.
Damals
war
diese
schöne
Stadt
noch
nicht
von
Bomben
vernichtet,
damals
standen
noch
die
Mauern
und
Türme,
die
Tore
und
die
alten
Patrizierhäuser
und
die
Burg
der
Hohenzollern.
Damals
flutete
noch
nicht
der
Verkehr
einer
aufgeregten
Zeit
durch
ihre
Straßen
und
Gassen,
damals
war
die
alte
Reichsstadt
noch
von
dem
Zauber
der
Romantik
umwoben,
und
sicher
hat
dieses
Fluidum
einen
sehr
nachhaltigen
Eindruck
auf
den
jungen
Frank
gemacht.
Schon
in
der
Volksschule
zeigte
sich
Franks
zeichnerische
Begabung,
und
trotz
schwerer
wirtschaftlicher
Sorgen
machte
sein
Vater
es
möglich,
den
Knaben
als
Schüler
zu
dem
Kunstmaler
Trost
zu
geben.
Aber
sein
Wunsch,
Maler
zu
werden,
sollte
nicht
in
Erfüllung
gehen.
So
trat
er
am
1.
Mai
1885
bei
dem
Graveur
Städler
[Städtler]
in
die
Lehre
und
besuchte
daneben
abends
die
Kunstgewerbeschule.
Als
Frank
im
Jahre
1888
ausgelernt
hatte,
bekam
er
den
Wittelsbacherpreis
für
hervorragende
Leistungen,
gleichzeitig
aber
auch
die
Nachricht,
daß
mit
dem
Aufhören
des
Lehrverhältnisses
auch
sein
Arbeitsverhältnis
gelöst
sei.
Er
arbeitete
bei
Ammon
und
ging
dann
auf
die
Wanderschaft
nach
Dresden,
Berlin
und
Kassel.
Als
er
erfuhr,
daß
sein
Lehrmeister
Städler
[Städtler]
die
Tätigkeit
für
die
Firma
Heinrichsen
eingestellt
hatte,
bewarb
er
sich
um
dessen
Stelle
und
trat
im
Mai
1893
bei
der
Firma
Heinrichsen
ein.
Und
nun
begann
eine
Reihe
von
Jahren
reinen
künstlerischen
Schaffens.
Wilhelm
Heinrichsen,
der
Chef
der
Firma,
war
selbst
ein
begabter
Zeichner
und
Graveur,
und
so
nimmt
es
uns
nicht
wunder,
daß
er
die
Arbeiten
Franks
fachmännisch
beurteilen
und
ihn
ebenso
beraten
konnte.
Unter
der
Anleitung
und
Führung
Wilhelm
Heinrichsens
entwickelte
sich
das
Schaffen
Ludwig
Franks
zu
künstlerischer
Höhe
und
Vollendung.
Es
läßt
sich
kaum
aufzählen,
was
Frank
in
den
Jahren
seiner
Tätigkeit
bei
Heinrichsen
schuf.
Ich
nenne
nur
summa
summarum
die
Neuheiten,
die
in
den
Jahren
1910
und
1911
für
die
Epoche
1870/71,
in
den
Jahren
1911,
1912
und
1913
für
die
Zeit
der
Befreiungskriege,
1914
-1917
für
den
1.
Weltkrieg
geschaffen
wurden,
und
die
schönen
Figuren
"Dreißigjähriger
Krieg"
und
"Spanischer
Erbfolgekrieg",
die
Heinrichsen
im
Auftrag
Pétrocochinos
nach
dem
1.
Weltkrieg
herausbrachte,
sowie
die
Neuheiten
für
das
Altertum,
an
deren
Entstehung
Max
Hahnemann,
Dr.
Mellentin
u.
a.
maßgeblich
beteiligt
waren.
Seit
1925
arbeitete
Frank
als
selbständiger
Graveur,
d.
h.
in
erster
Linie
für
Sammler,
welche
sich
Formen
anfertigen
ließen,
z.
B.
Biebel,
Gottstein,
Hans
Müller,
Madlener,
Oesterreich,
Loy,
Cortum,
Retter
und
auch
für
mich,
zuletzt
auch
für
W.
Hafer
und
E.
Blum.
Auch
für
die
Firmen
Ochel,
Scholtz
und
Neckel
entstanden
zahlreiche
Formen,
und
man
kann
nicht
aufzählen,
was
im
einzelnen
an
neuen
Figuren
unter
Ludwig
Franks
Stichel
entstand.
Sie
alle
sind
von
künstlerischer
Vollendung.
Aus
dem
reinen
Spielzeug
war
ein
Kunstgegenstand
geworden,
der
die
Sammler
entzückte.
Den
zweiten
Weltkrieg
überstand
Ludwig
Frank
bei
bester
Gesundheit.
Glücklicherweise
blieb
sein
Haus
selbst
bei
dem
furchtbaren
Fliegerangriff
am
2.
Januar
1945
verschont.
Alt-Nürnberg
aber
mit
seiner
Romantik
sank
in
Schutt
und
Asche.
Bis
zu
seinem
plötzlichen
Heimgang
erfreute
Ludwig
Frank
sich
bester
körperlicher
und
geistiger
Gesundheit
und
Rüstigkeit.
Im
April
1955
konnte
der
Altmeister
sein
70jähriges
Berufsjubiläum
begehen,
im
November
1956
feierte
er
mit
seiner
lieben
Frau
Babette,
geb.
Sixt,
das
seltene
Fest
der
diamantenen
Hochzeit.
Nun
ist
sie
zurückgeblieben.
Aber
wir
wissen,
daß
ihr
Vertrauen
zu
Gott
so
groß
ist,
daß
die
Trennung
von
dem
geliebten
Mann,
dem
sie
mehr
als
60
Jahre
Weggefährtin
und
stille
Helferin
war,
sie
nicht
in
Verzweiflung
stürzen
wird.
Sagte
sie
doch,
als
ich
in
Kulmbach
ihnen
beiden
noch
weitere
schöne
Jahre
in
Gesundheit
und
Frische
wünschte,
leise:
"Wenn
Gott
es
will."
Dieses
tiefe
Gottvertrauen
und
der
daraus
erwachsene
innere
Frieden
bildeten
die
Grundlage
für
die
herrlichen
Schöpfungen
unseres
lieben
Ludwig
Frank,
die
sein
Andenken
an
ihn
unter
uns
nicht
verlöschen
lassen
werden.
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