Wiener, Carl Anton - Halle
Wiener, Carl Eduard - Halle
   
  Die Inserate sind aus dem Hallischen patriotischen Wochenblatt bzw. Hallischen Tageblatt!
   
1821 Carl Anton Wiener (* 1799 als Sohn der Sophie Dorothea Wiener, geb. Lange) heiratet am 23. Juli 1821 die Johanna Maria Friederike Bierende (* 1791 als Tochter des Soldaten August Bierende und dessen Ehefrau Dorothea Elisabeth Bierende; † 15. August 1843 Magendleiden).
Das Ehepaar hat mindestens die Kinder: Carl Eduard Wiener (* 9. Mai 1824), Richard Wiener (* 26. Mai 1828), Albert Wiener (* 22. Dezember 1831; † 8. Januar 1881) und Auguste Wiener (* 22. Dezember 1831; † 5. Januar 1832 Krämpfe).
   
  39. Stück vom 29. September 1821:
"Einem hochgeehrten in- und auswärtigen Publikum empfehle ich mich bey meinem Etablissement mit allen Arten von Graveur-Arbeiten, als: Petschaftstechen, Stempelschneiden, Kupferstechen etc., auch liefere ich moderne Arten Buchbinder-Stempel und Fileten und alle in dieses Fach einschlagende Artikel. Uebrigens verspreche ich reelle Bedienung, billige und gute Arbeit. Carl Fischer, nahe am Ulrichsthor Nr. 35."
   
  40. Stück vom 6. Oktober 1821:
"Anzeige. Da mich bisher, von meiner Kindheit an, jedermann unter dem Namen Fischer kennt, so zeigte ich mich auch im vorigen Stück des patriotischen Wochenblatts mit diesem Namen an, um meinen geehrten Gönnern und Kunden zu zeigen, daß ich derselbe bin, damit keine Irrung entstehen möge; dem zur Folge dient zur Nachricht, daß ich von jetzt an nicht Fischer, sondern Wiener heiße. In Hinsicht der Arbeit liefere ich: Petschaftstechen in Gold, Silber, Stahl und Messing, Stempelschneiden, Kupferstechen, Tabaks- und Bilderformen, auch fertige ich auf Verlangen Alphabete in Stahl und Messing, Petschafte von verschiedenen Desseins sind jederzeit zu haben. Auch bearbeite ich Stangen in Stahl, zum Gebrauch der Gürtler, Stempel und Fileten, Zinnfiguren von verschiedener Art; auch verkaufe ich auf Bestellung alle Arten Gießformen zum Gießen der Figuren ganz billig, und gebe zugleich Anleitung dazu. Auch wenn jemand Lust hat, selbst dergleichen Formen zu machen, werde ich gern und billig darin Unterricht ertheilen; ich bearbeite alles, was nur einigermaßen in mein Fach schlägt, und werde es wie bisher bestimmt zur Zufriedenheit in jeder Hinsicht ausführen.
Carl Wiener, Graveur; am Ulrichsthor Nr. 35."
   
  Johann Ernst Fischer veröffentlicht im 40. Stück vom 6. Oktober 1821:
"Im 39sten Stück des patriotischen Wochenblatts vom 29. Sept. 1821 ist der Name in der Ankündigung eines Graveurs statt Fischer, Wiener zu lesen; es giebt nur einen Graveur Fischer in Halle, und das bin ich, große Ulrichsstraße Nr. 20 wohnhaft. Fischer."
   
1824 17. Stück vom 24. April 1824:
"Daß ich nicht mehr am Ulrichsthore, sondern am Markt im Hause des Sattlermeisters Herrn Lindner wohne, zeige ich hiermit ergebenst an. Wiener, Petschaftstecher."
   
1838 14. Stück vom 12. April 1838:
"Ich wohne jetzt im Hause des Drechslermeisters Herrn Wiggert, große Ulrichsstraße Nr. 9. Wiener, Graveur."
   
1841 Carl Anton Wiener stellt auf der Provinzial-Gewerbe-Ausstellung in Halle aus.
Im Hallischen patriotischen Wochenblatt , 20 Stück, 2. Beilage, vom 20. Mai 1841 wird gelobt: "Von den Formstechern hatten Fischer jun. und Wiener, beide aus Halle, Proben ihrer Kunst ausgelegt, die von Eifer für Fortschritte zeigen und hoffen lassen, daß sie zur künftigen Ausstellung recht Tüchtiges bringen werden."
   
1845 50. Stück vom 13. Dezember 1845 und 50. Stück vom 16. Dezember 1845:
"Carl Wiener, früher Wiggert, gr. Ulrichsstraße Nr. 9, empfiehlt sich mit seiner in den vielfachsten Gegenständen bestehenden Spielwaarenhandlung."
   
1846 50. Stück vom 15. Dezember 1846:
"Wiener, große Ulrichsstraße Nr. 9, empfiehlt seine wohlassortirte Spielwaaren-Handlung hiermit ergebenst."
   
  Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, Carl - Graveur und Drechslerwarenhandlung"
   
1847 49. Stück vom 9. Dezember 1847:
"Ausverkauf von Spielwaaren zu ganz billigen Preisen. Wiener, früher Wiggert, Gr. Ulrichsstraße Nr. 9."
   
  51. Stück vom 18. Dezember 1847:
" Ausverkauf von Spielwaaren zu den billigsten Preisen. Wiener, früher Wiggert. Gr. Ulrichsstr. Nr. 9, im Hause 2te Thüre rechts."
   
1849 Am 3. Mai 1849 heiratet der 24 Jahre und 2 Monate alte Carl Eduard Wiener die 37 Jahre und 7 Monate alte Johanna Friederike Bertha Landmann, Tochter des Bildhauers Carl Conrad Philipp Landmann (* 14. Oktober 1799; † 20. August 1877) und dessen Ehefrau Johanne Sophie Landmann, geb. Braune).
Das Ehepaar hat den Sohn Louis Wiener (* 4. Februar 1850).
   
  50. Stück vom 18. Dezember 1849:
"Petschafte mit Achatgriff, in Silber gefaßt, so wie mehrere andere Sorten, auch Stempel zum Zeichnen der Wäsche empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken Wiener jun., Graveur, Leipziger Straße Nr. 290, im Hause des Kaufmann Herrn Matthesius."
   
1850 1. Stück vom 10. Januar 1850:
"Die Veteranen-Compagnie hat, damit sie recht lange bestehe, beschlossen, Mannschaften, wenn solche auch erst nach dem Jahre 1815 beim Militair eingetreten sind und das 40ste Lebensjahr zurückgelegt haben, in ihre Reihen aufzunehmen. Die betreffenden Kameraden, welche demnach geneigt sind, in besagter Compagnie einzutreten, haben sich gefälligst bei den Feldwebeln Schlegel, Klausstraße Nr. 871, und Wiener, große Ulrichsstraße Nr. 9 wohnhaft, zu melden.
In Auftrag. Der Zugführer Jahn."
   
  18. Stück vom 7. Mai 1850 und 19. Stück vom 11. Mai 1850:
"Ich erlaube mir hiermit anzuzeigen, daß ich jetzt große Steinstraße im Hause des Tischlermeisters Rathcke, 2te Etage, wohne. Zugleich empfehle ich mich zur Anfertigung von Petschaften, Stempeln zum Schwarzdruck und Zeichnen der Wäsche, so wie aller in mein Geschäft passender Arbeiten, und bitte, mich auch im meinem neuen Logis mit recht vielen Arbeiten zu beehren.
C. Wiener jun., Graveur."
   
  50. Stück vom 19. Dezember 1850 und 51. Stück vom 21. Dezember 1850:
"Zur Anfertigung von Petschaften in Messing, Neusilber und Silber, welche sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, so wie mit einer Auswahl Stempel zum Zeichnen der Wäsche empfiehlt sich C. Wiener jun., Graveur. Große Steinstraße im Hause des Tischlermeisters Herrn Rathcke, zweite Etage."
   
1851 51. Stück vom 20. Dezember 1851:
"Petschafte und Stempel zum Zeichnen der Wäsche empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken billigst C. Wiener jun., Graveur, gr. Steinstr. im Hause des Tischlermstr. Hrn. Rathcke."
   
  Im Adressbuch ist Carl Eduard Wiener jun. unter Brüderstraße 207 eingetragen.
   
1852 51. Stück vom 18. Dezember 1852 und 51. Stück vom 21. Dezember 1852:
"Zu Weihnachtsgeschenken empfiehlt Petschafte, Wappen und Stempel zum Zeichnen der Wäsche zu billigen Preisen C. Wiener jun., Graveur, große Steinstraße, im Hause des Tischlermeisters Herrn Rathcke, 2. Etage."
   
1853 18. Stück vom 5. Mai 1853:
"Hausverkauf. Das Haus große Ulrichsstraße Nr. 9 soll verkauft werden. Käufer haben sich zu melden beim Graveur Wiener (der Eigentümer ist) im Hause selbst, oder bei dem Zeugschmidtmeister Heckert."
   
  51. Stück vom 17. Dezember 1853:
"Zu Weihnachtsgeschenken empfiehlt Petschafte, Wappen und Stempel zum Zeichnen der Wäsche Wiener jun., Graveur, große Steinstraße im Hause des Tischlermeisters Rathke."
   
1854 50. Stück vom 16. Dezember 1854 und 50. Stück vom 19. Dezember 1854:
"Petschafte und Stempel zum Zeichnen der Wäsche empfiehlt zu Weihnachts-Geschenken Wiener jun., Graveur, gr. Steinstr., Tischlermstr. Rathke's Haus, 2. Etage."
   
1855 Carl Eduard Wiener jun. ist im Adressbuch unter Brüderstraße 8 verzeichnet.
   
1856 Nr. 290 vom 11. Dezember 1856:
"Zu Weihnachtsgeschenken empfiehlt Petschafte, Wappen und Stempel zum Wäsche-Zeichnen unter Zusicherung billiger Preise C. E. Wiener jun., Graveur, gr. Stein-Straße 62."
   
1857 Nr. 81 vom 5. April 1857, Nr. 82 vom 7. April 1857 und Nr. 83 vom 8. April 1857:
"Ich wohne jetzt große Ulrichsstraße 10. Wiener sen., Graveur."
   
  Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, C. A. sen., Graveur und Steinschneider, Gr. Ulrichsstraße 8"
   
  Nr. 297 vom 19. Dezember 1857:
"Zu Weihnachtsgeschenken empfiehlt Petschafte, Stempel zum Wäschezeichnen, Brief- und Papierstempel C. E. Wiener jun., Graveur, große Steinstraße Nr. 62, 2te Etage."
   
1858 Nr. 233 vom 6. Oktober 1858, Nr. 234 vom 7. Oktober 1858 und Nr. 235 vom 8. Oktober 1858:
"Ich wohne jetzt große Ulrichsstraße Nr. 5. Wiener sen., Graveur."
   
1859 Nr. 295 vom 17. Dezember 1859 und Nr. 297 vom 20. Dezember 1859:
"Zu Weihnachtsgeschenken empfiehlt Petschafte mit Wappen und Namen, sowie Stempel zum Wäsche-Zeichnen
C. E. Wiener jr., Graveur, gr. Steinstraße Nr. 62 im Hause des Tischlermeistrs. Herrn Rathcke, 2. Etage."
   
1860 Nr. 296 vom 16. Dezember 1860:
"Zu Weihnachts-Geschenken empfiehlt Petschafte mit Wappen und Buchstaben, Stempel zum Zeichnen der Wäsche, Farben-Stempel auf Briefe etc. C. E. Wiener jun., Graveur, große Steinstraße Nr. 62."
   
1862 Nr. 296 vom 18. Dezember 1862:
"Briefstempel, Petschafte, Papierstempel etc. empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken C. E. Wiener jr., gr. Steinstraße Nr. 62."
   
1863 Nr. 297 vom 19. Dezember 1863:
"Petschafte in Metall und Stein, Stempelpressen mit Wappen und Firma-Stempel empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken
C. E. Wiener jun., Graveur, gr. Steinstr. 62."
   
1867 Carl Anton Wiener stirbt am 24. Februar 1867 an einem Brustleiden.
   
  Nr. 49 vom 27. Februar 1867, Nr. 52 vom 2. März 1867 und Nr. 54 vom 5. März 1867:
"Das bisher von dem verstorbenen Hrn. Wiener bewohnte Logis, dritte Etage, wozu auf Verlangen noch eine Wohnung nach hinten abgegeben werden kann, ist sofort oder zum 1. April von ruhigen Miethern zu beziehen.
L. Richter, gr. Ulrichsstraße 5."
   
1868 Nr. 292 vom 12. Dezember 1868:
"An Stelle des verstorbenen Schlossermeisters Pannewitz ist der Herr Graveur Wiener zum Armen-Vorsteher gewählt.
Halle, den 9. December 1868. Der Magistrat."
   
1871 Nr. 271 vom 18. November 1871:
"Carl Wiener, Graveur, Brüderstraße 8 - 10" übernimmt das Ehrenamt eines Zählers für den 63. Zählbezirk der Stadt Halle.
   
 

Anzeige im Fränkischen Kurier Nr. 460 vom 29. November 1871 und Nr. 474 vom 6. Dezember 1871 (sic! - richtig: "Formen")
   
  Diese Anzeige kann sich auf die Formen von Carl Anton Wiener beziehen, da Wiener offensichtlich mit der Familie Heckert befreundet war (siehe Inserat vom 6. Oktober 1821 und vom 5. Mai 1853).
Ebenso kann sich die Anzeige aber auch auf die Formen von
Johann Ernst Fischer beziehen, da Franz Heckert seine Konditorei und Wohnung im Nebenhaus des Sohnes Eduard Fischer (Markt 15) hatte. Hier stellt sich aber dann die Frage, wo der Rest von seinen ehemals 4000 Formen verblieben ist.
Von einem evtl. Käufer und dem Verbleib dieser 8 - 900 Formen ist nichts bekannt.  
   
  Der Konditormeister Franz August Heckert (* 2. Mai 1830; † 7. November 1888), der am Marktplatz 17 eine Konditorei betreibt, zieht später um an den Weidenplatz 6c und dann in die Sophiestraße 28.
Seine Eltern sind Johann Andreas Witte genannt Heckert (* 16. Januar 1789; † 29. Mai 1872) und Maria Henriette Heckert, geb. Brauer (* 13. Dezember 1798; † 9. März 1871).
   
1873 Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, E. Karl, Graveur, Gr. Steinstr. 62/I, auch Brüderstr. 8"
   
1886 Carl Eduard Wiener stirbt am 27. Mai 1886 nach langem schwerem Leiden.
   
1887 Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, Bertha geb. Landmann Wwe., Gr. Steinstr. 62 u. Brüderstr. 8/I"
   
1890 Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, Bertha geb. Landmann Wwe., Gr. Steinstr. 68/III Eingang Brüderstr. 4"
   
1893 Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, Bertha geb. Landmann Wwe., Gr. Steinstr. 84/III"
   
1897 Im Adressbuch ist eingetragen: "Wiener, Bertha geb. Landmann Wwe., Kl. Ulrichsstr. 7/II"
   
1901 Johanna Friederike Bertha Wiener ist verstorben.
   
   
  Zinnfiguren:
nicht bekannt
   
  Quellen:
Hallisches patriotisches Wochenblatt und Hallisches Tagblatt (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt online)
Adressbücher Halle (FamilySearch online)
Fränkischer Kurier Nr. 460 vom 29. November 1871 und Nr. 474 vom 6. Dezember 1871 (Google books)
   
  Kosten dieser Seite:
Generalagentur für Genealogie Magdeburg: EUR 11,65 (anteilig); ich danke Carsten H. O. Tüngler für die Recherche sehr herzlich!
   
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