Weigmann, Johann Andreas - Fürth

Weigmann, Christian Friedrich - Fürth

Weigmann, Johann Stephan - Fürth

 

  Schraudolph schreibt in Paradestücke - Zinnspielwarenhersteller in Nürnberg und Fürth u. a.: "Christian Friedrich Weigmann (* 13.3.1838) stammte aus einer alteingesessenen und weit verzweigten Fürther Familie. Er war ein Sohn des Zinngießermeisters Johann Andreas Weigmann (* 26.2.1816) ..."
Dies ist nicht richtig: Christian Friedrich Weigmann war ein Sohn des Hieronymus Weigmann (* 1.2.1804), der ein Bruder von Johann Andreas Weigmann war!
   
1784 Andreas Weigmann (5. Februar 1759; † 21. April 1823), Wirt und Gastgeber des Gasthauses "Zum goldenen Schwan" im Haus Nr. 229 am Marktplatz heiratet am 2. Mai 1784 die Anna Lorenz (* 20. Mai 1761), Tochter des Bauersmannes Konrad Lorenz aus Buch (seit 1924 ein Stadtteil von Nürnberg).
Das Ehepaar hat die Kinder Anna Barbara Weigmann (* 17. April 1785; † 21. Oktober 1803), Anna Catharina Weigmann (* 20. Juni 1786), Anna Margaretha Weigmann (20. Oktober 1787), Andreas Weigmann (* 8. Dezember 1788; † 12. Dezember 1789), Margaretha Weigmann (* 19. Dezember 1789; † 1. Januar 1791), Eberhard Weigmann (* 16. März 1791; † 19. April 1794), Anna Maria Helena Weigmann (* 8. September 1793), Margaretha Weigmann (* 4. Oktober 1794) und Anna Catharina Weigmann (29. Oktober 1795).
   
1801 Anna Weigmann, geb. Lorenz stirbt am 30. Juli 1801.
   
1802 Der Witwer Andreas Weigmann heiratet am 29. November 1802 die Anna Elisabetha Kimmel (* 8. Januar 1779; † 20. Februar 1858), Tochter des Metzgermeisters Hieronymus Kimmel und dessen Ehefrau Elisabeth Kimmel, geb. Emmerling.
Das Ehepaar hat die Kinder Hieronymus Weigmann (* 1. Februar 1804), Margaretha Elisabetha Weigmann (* 24. Mai 1805; heiratet 1827 nach Nürnberg), Anna Elisabetha Weigmann (* 20. April 1807), Anna Weigmann (* 30. Juli 1808), Christina Barbara Weigmann (* 20. Mai 1810), Johann Adam Weigmann (* 17. Oktober 1811), Kunigunda Weigmann (* 2. Februar 1813; heiratet am 16. August 1835), Eberhard Andreas Weigmann (* 24. Juli 1814; † 11. März 1816), Johann Andreas Weigmann (26. Februar 1816) und Georg Andreas Weigmann (* 26. November 1819).  
   
1830 Johann Andreas Weigmann lernt vom 26. Februar 1830 bis zum 1. März 1833 bei dem Zinngießermeister Caspar Gundermann in Nürnberg das Zinngießerhandwerk.
   
1832 Hieronymus Weigmann, Gastwirt, heiratet am 30. Juli 1832 die Anna Jacobina Krafft (* 19. August 1810; † 30. April 1869), Tochter des Wirts und Brandweinbrenners Friedrich Krafft aus Fürth und dessen Ehefrau Katharina Krafft, geb. Bechtner aus Wetzendorf.
Das Ehepaar hat die Kinder Anna Elisabetha Weigmann (* 9. Juli 1833; heiratet am 12. April 1859 den Georg Adam Hirt von Müggendorf (* 21. Januar 1825; † 12. Januar 1870)); † 2. August 1880), Gertrud Friederike Weigmann (* 21. November 1834; heiratet am 18. Mai 1858 den Chatoullen- und Spiegelfabrikanten Johann Philipp "Jean" Streng (* 8. Juni 1831)), Friedrich Hieronymus Weigmann (* 29. September 1836; heiratet am 19. Mai 1863 die Amalia Friederika Gran (*18. April 1843); † 3. Mai 1883), Christian Friedrich Weigmann (* 13. März 1838; † ?), Margaretha Elisabetha Weigmann (* 7. Januar 1841; heiratet am 15. Mai 1866 den Kaufmann Conrad Michael Karl Siebenkaes (* 3. Juni 1834)), Johann Adam Weigmann (* 24. August 1842; † 11. Oktober 1853) und Johann Andreas Weigmann (* 30. Oktober 1843; † 21. November 1843)
   
1834 Johann Andreas Weigmann geht vom 17. Februar 1834 bis zum 14. Oktober 1837 auf Wanderschaft.
   
     Stationen der Wanderschaft, Arbeitszeiten und -orte
   
1837 Vom 23. November 1837 bis 13. Februar 1838 arbeitet er wieder in Nürnberg als Geselle.
   
1838

Nachem er als militärdienstuntauglich bestätigt wird ersucht er am 16. Februar 1838 den Stadtmagistrat Fürth zur Meisterprüfung zugelassen zu werden um die Zinngießerkonzession und die Ansässigmachung zu erlangen.

Am 24. Februar 1838 legt er die Zeichnung eines Modells zu einem gewöhnlichen abgesetzten Leuchter vor, den er am 20. März 1838 unter Aufsicht als Probearbeit fertigt und der von der Prüfungskommission als gut gelungen erachtet wird.

Er ist damit zum selbständigen Betriebe des Zinngießergewerbes vollkommen befähigt und meisterhaft befunden.

 

  Am 14. Juni 1838 bewirbt er sich beim Stadtmagistrat um das Bürgerrecht in Fürth und um Conzession zum Betriebe des Zinngießergewerbes. Im stehen aus dem Testament seines verstorbenen Vaters 7059 fl. 35 kr. zu; seine Mutter ist bereit, ihm diesen Betrag zur Ansässigmachung sofort auszubezahlen. 
   
  Durch Beschluß des Stadtmagistrats vom 19. Juli 1838 wird Johann Andreas Weigmann nun als Bürger und Zinngießermeister in Fürth aufgenommen und darf die freigewordene Conzession des Zinngießermeisters Michael Kloß († 20. Juli 1845), der bereits 1835 in die Pfründtneranstalt des Fürther Hospitals eingetreten ist, übernehmen.
   
 

             Meisterzeichen des Johann Andreas Weigmann

 

     Meisterzeichen auf einem Zinnkrug - Foto Michael Sinthern
   
1839    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 197 vom 11. Dezember 1839
   
1840 Das Haus Nr. 229 wird umnummeriert und ist jetzt Haus Nr. 225.
Die Wirtswitwe Anna Elisabetha Weigmann ist Eigentümerin.
   
1841    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 37 vom 5. März 1841
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 50 vom 27. März 1841
   
      Anzeige im Fürther Tagblatt No. 198 vom 11. Dezember 1841 
   
1843 Johann Andreas Weigmann heiratet am 30. Januar 1843 die Anna Maria Clara Vogel (* 29. August 1819; † 12. Januar 1886), Tochter des Distriktvorstehers und Drechslers Johann Vogel (†) und dessen Ehefrau Anna Margarethe Vogel, geb. Pfoeringer.
Das Ehepaar hat die Kinder Johann Hieronymus Weigmann (* 12. Juni 1843), Johann Konrad Weigmann (* 3. Januar 1845; † 1. Februar 1848), Johanna Babetta Konradina Weigmann (* 28. September 1846; heiratet am 28. August 1881 den Privatier Conrad Junge), Robert Hieronymus Weigmann (* 20. Juli 1848: † 19. Oktober 1848), Anna Leonhardina Weigmann (* 2. September 1849; † 17. August 1876), Johann Stephan Weigmann (* 30. Januar 1851), Hieronymus Carl Weigmann (* 3. März 1852), Georg Andreas Weigmann (* 28. März 1853; † 4. März 1854), Margaretha Elisabetha Clara Weigmann (* 9. Mai 1854), Herrmann Jacob Weigmann (* 17. Januar 1856), Anna Elisabetha Helena Weigmann (* 9. Juli 1857; † 21. Februar 1858), Maria Georgina Weigmann (* 29. Oktober 1858; heiratet am 21. November 1886 den Grenzbeamten zu Wegscheid Jakob Karl Ludwig Mühlhäuser (* 28. März 1856)) und Johann Philipp Weigmann (* 2. September 1860; † 26. September 1860).
   
1844

Johann Andreas Weigmann beteiligt sich an der Allgmeinen Deutschen Gewerbe-Ausstellung in Berlin mit "drei Schachteln Kinderhausrath zu 12 Kr., 42 Kr. und 2 Gld. die Schachtel und zwei Klistierspritzen aus Zinn".

Er handelt neben der Zinngießerei auch mit Porzellan und Steingut.

 

1851    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 1 vom 1. Januar 1851
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 4 vom 4. Januar 1851
   
 

Er bewirbt sich am 28. November 1851 um eine Konzession zum Hohlglaswarenhandel, die er auch bekommt.

 

    
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 302 vom 17. Dezember 1851 und No. 303 vom 18. Dezember 1851
   
1852    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 293 vom 5. Dezember 1852
   
1853    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 294 vom 10. Dezember 1853
   
1854    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 75 vom 29. März 1854
   
 

Er nimmt an der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung in München teil und stellt "verschiedene Klystierspritzen und Rohre zum Selbstklystieren (alles von Zinn)" aus.

Neben der Zinngießerei betreibt er eine Porzellain- und Steinguthandlung.

 

     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 179 vom 28. Juli 1854 und No. 180 vom 29. Juli 1854
   
1855 Hieronymus Weigmann stirbt am 26. Juli 1855.
   
 
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 205 vom 28. August 1855, No. 206 vom 29. August 1855, No. 243 vom 11. Oktober 1855 und No. 244 vom 12. Oktober 1855
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 289 vom 4. Dezember 1855 und No. 290 vom 5. Dezember 1855
   
1856    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 198 vom 19. August 1856 und No. 199 vom 20. August 1856
   
1857    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 301 vom 17. Dezember 1857 und No. 302 vom 18. Dezember 1857
   
1858    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 297 vom 12. Dezember 1858 und No. 298 vom 14. Dezember 1858  
   
1859

Johann Andreas Weigmann ist Mitglied im Collegium der Gemeindebevollmächtigten der Stadt Fürth. Werkstätte und Geschäft befinden sich im Haus seiner Mutter, der Gastwirtswitwe Jacobine Weigmann am Marktplatz 225.

 

1860   
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 157 vom 1. Juli 1860, No. 161 vom 6. Juli 1860 und No. 166 vom 12. Juli 1860
   
 

Johann Andreas Weigmann und seine Frau Marie Claire kaufen am 28. Juli 1860 von Friedrich Wilhelm Stöber das Haus Königsstraße 246 (alte Haus-Nummer, sie wird noch im selben Jahr in 132 geändert)

Christian Friedrich Weigmann meldet am 18. August 1860 sein Gewerbe als Zinngießer an.

Er stellt auch Zinnfiguren her.

 

     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 254 vom 24. Oktober 1860
   
    
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 293 vom 7. Dezember 1860 und No. 294 vom 8. Dezember 1860
   
1861    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 285 vom 28. November 1861 und No. 286 vom 29. November 1861
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 292 vom 6. Dezember 1861 und No. 293 vom 7. Dezember 1861
   
1862    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 298 vom 13. Dezember 1862 und No. 299 vom 14. Dezember 1862
   
1865   
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 291 vom 3. Dezember 1865, No. 294 vom 7. Dezember 1865 und No. 297 vom 10. Dezember 1865
   
1867   
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 30 vom 3. Februar 1867, No. 31 vom 5. Februar 1867 und No. 32 vom 6. Februar 1867
   
1869    Anzeige im Fürther Tagblatt No. 174 vom 22. Juli 1869
   
    
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 200 vom 21. August 1869 und No. 201 vom 22. August 1869
   
1871    Anzeige in den Fürther Neuesten Nachrichten Nr. 284 vom 28. November 1871
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 301 vom 17. Dezember 1871
   
1872 Christian Friedrich Weigmann heiratet am 29. April 1872 die Anna Elisa Johanna Reif (* 17. Januar 1854), Tochter des Schreinermeisters Johann Conrad Reif und dessen Ehefrau Barbara, geb. Strunz.
Das Ehepaar hat die Kinder Johanna Babetta Weigmann (* 24. März 1872), Anna Elise Weigmann (* 20. Oktober 1874), Conrad Michael Carl Weigmann (* 14. Januar 1876), Jacobina Rosina Weigmann (* 23. Mai 1880), Amalia Friederika Weigmann (* 27. September 1881), Anna Jacobina Weigmann (* 14. Mai 1883; † 7. März 1884) und Anna Weigmann (* 17. November 1884).
   
     Anzeige im Fürther Tagblatt No. 147 vom 20. Juni 1872
   
1874

Am 20. Juli 1874 verzichtet Christian Friedrich Weigmann auf die Konzession zur Zinnfigurenherstellung.

Johann Stefan Weigmann führt nun die Firma J. A. Weigmann.

 

1882 Johann Andreas Weigmann ist jetzt Privatier, Johann Stefan Weigmann ist Alleininhaber der Firma J. A. Weigmann, Zinngießerei, Hohlglashandel und Porzellanwarenhandlung.
   
1889 Am 28. Januar 1889 ersucht Johann Stefan Weigmann den Stadtmagistrat Fürth um Verleihung des Bürgerrechts, das ihm per 30. Januar 1889 erteilt wird.
Die Bürgerurkunde erhält er am 5. Februar 1889.
Er war bis dahin mit Ausnahme von zwei Jahren, die er in der Fremde "behufs Ausbildung in seinem Geschäfte" und der Ableistung seiner Militärdienstpflicht verbracht hat, immer in Fürth.
   
1890

Das Anwesen Königstraße 132 wird durch Umnummerierung zu Königstraße 69. 

 

1892 Johann Andreas Weigmann stirbt am 12. Juni 1892.
   
1895 Der Zinngießermeister und jetzige Porzellanwarenhändler Johann Stefan Weigmann ersucht am 14. Januar 1895 den Stadtmagistrat um Ausfertigung des Verehelichungszeugnisses, das er am 2. Februar 1895 erhält.
   
  Er heiratet am 14. April 1895 die Marie Dorothea Ernestine Wiedenmann (* 24. April 1865; † 20. August 1938), Tochter des Seilermeisters Georg Balthasar Wiedenmann und desses Ehefrau Sophia Emilie Wiedenmann, geb. Preiß.
Das Ehepaar hat die Kinder Emilie Klara Weigmann (* 22. November 1896) und Klara Elise Margarete Weigmann (* 5. Januar 1902).
   
1927

Johann Stefan (Jean) Weigmann stirbt am 14. Dezember 1927.

   
 

Anschriften:

bis 1840          Hs. Nr. 229 am Marktplatz

1840 - 1860     Hs. Nr, 225 am Marktplatz

1860 - 1890     Königsstraße 246 bzw. 132

1890 -             Königsstraße 69

   
 

Zinnfiguren:

nicht bekannt

 

 

Quellen:

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und Ihre Marken Band V (Süddeutsche Zinngießer I), Leipzig, K. W. Hirsemann, 1921 - 1931

Erhard Schraudolph: Zinnspielwarenhersteller in Nürnberg und Fürth in Paradestücke, W. Tümmels, Nürnberg 2000

Adreßbücher der Stadt Fürth

Stadtarchiv Fürth (Register der Fabriken; Verzeichnis des königl. Rentamts Fürth über die in der Stadt Fürth vorgekommenen Veränderungen am Häuserbesitz)

Stadtarchiv Fürth Fach 18a W 56 (Johann Andreas Weigmann) und 18a W 653 (Johann Stefan Weigmann)

Fürther Tagblatt (Google books)  

Amtliches Verzeichniß der aus den Staaten des Deutschen Bundes, dem Königreich Preußen und Großherzogthum Posen zur Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844 eingesandten Gegenstände (Google books) 

Katalog der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München im Jahre 1854, München, Verlage Franz, Pössenbacher Wtw., Rösl, Schurich, Weiß und Dr. Wild Wtw. (Google books)

Nürnberg-Fürther Industrie-Almanach 1870 (Google books)

Fürther Neueste Nachrichten Nr. 284 vom 28. November 1871 (Google books)

Archion (Kirchenbücher Fürth St. Michael)

Ich danke Michael Sinthern für das Foto mit dem Meisterzeichen!

 

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Stadtarchiv Fürth EUR 78,90
Archion EUR 16,00 (anteilig)
   
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