Thierfelder, Johann Heinrich - Nürnberg

 

1791 Johann Heinrich Thierfelder wird am 28. Juni 1791 geboren als Sohn des Barbiers und späteren Doktor der Medizin Christian Thierfelder und dessen Ehefrau Dorothea Margaretha, geb. Holzpfüher.
   
1819

Er beginnt am 16. Juni 1819 in Nürnberg bei Johann Andreas Herbst sein Probestück und wird am 24. Juni 1819 Meister.

 

 

   Kleiner Stempel für Nürnberger Probezinn (er führt auch den großen Stempel)

 

  Er heiratet am 15. Juli 1819 in Mühlhausen bei Lohnerstadt [heute Lonnerstadt, Nachbargemeinde von Mühlhausen, Landkreis Erlangen-Höchstadt] die Maria Catharina Barbara Messelhäuser (* 1792; † 2. Februar 1822), Tochter des David Messelhäuser, Bäckermeister in Mühlhausen.
Wohnung ist in S. 1155 (Tuchergasse-Ledergasse), dem Haus der Zinngießers-Witwe Maria Martha Marx; er arbeitet dort in der Werkstätte des Zinngießermeisters
Johann Wilhelm Marx.
Das Ehepaar hat die Kinder Catharina Kunigunda Henrietta Thierfelder (* 1. Oktober 1819), Anna Katharina Thierfelder (März 1820; † 5. September 1820) und Regina Dorothea Christina Thierfelder (* 17. Juli 1821; † 17. Februar 1822).
Die Geburt der Kinder erfolgt bereits im Anwesen L. 274 (vordere Ledergasse), auch Maria Catharina Barbara Thierfelder stirbt dort.
   
1822 Der Witwer heiratet am 26. Mai 1822 die Susanna Barbara Loos (* 25. November 1788; † 3. Juli 1859), Tochter des Bierwirts Johann Loos und dessen Ehefrau Anna Maria Clara, geb. Weinzierl.
Das Ehepaar hat die Kinder Johann Paulus Georg Thierfelder (* 16. Januar 1823), Johann Heinrich Thierfelder (* 28. Juni 1824; † 30. April 1825), Andreas Thierfelder (* 8. August 1825; † 13. September 1825), Ursula Clara Thierfelder (* 25. Juni 1827; † 18. Juli 1828), Regina Dorothea Thierfelder (* 24. Juli 1828; † 17. Oktober 1828) und eine am 18. Januar 1831 totgeborene Tochter [diese Todgeburt war im Haus L. 1380 (Ludwigstraße/Schmiedgasse); Johann Heinrich Thierfelder ist Eigentümer].
   
1826

Johann Heinrich Thierfelder logiert am 8. Juni 1826 "Bey Herrn Johann Reitz, Gastgeber zum goldenen Kreuz in der Kaufingerstraße [in München].

 

1828

Am 8. Dezember 1828 gibt er im allgemeinen Intelligenz-Blatt bekannt:

"Bei Gelegenheit der Veränderung seiner Bude vom Herren- auf den Christmarkt, welche sich jetzt bei dem neuerbauten Hause, den sogenannten langen Krämen gegenüber befindet, empfiehlt sich mit seinen fein englischen Zinnwaaren zur gefälligen Abnahme unter Versicherung guter und schöner Arbeit zu billigen Preisen bestens    

J. H. Thierfelder, Zinngießer"

 

1833

Er gibt im Oktober 1833 sein Gewerbe auf und übernimmt als Gast- und Garküchenwirth die Gaststätte zur Stadt Venedig im Anwesen L. 1344 (Jacobsplatz).

Haus mit Werkstatt L. 1380 (Ludwigstraße/Schmiedgasse) übernimmt der Zinngießermeister Johann Kalb.

 

1836 Johann Heinrich Thierfelder hat sich von seiner zweiten Ehefrau Susanna Barbara, geb. Loos (die ihm sechs Kinder geboren hat) scheiden lassen und heiratet am 29. Mai 1836 die Katharina Wunder (* 7. Februar 1815), Tochter des Bierwirts in Krafthof Johann Wunder und dessen Ehefrau aus Lauf Sibille, geb. Sturm.
Das Ehepaar hat die Kinder Dorothea Barbara Thierfelder (* 26. Juli 1841 [in in Schweinau No. 51], heiratet am 22. Februar 1863 den Schneidermeister Georg Adam Groß (* 8. Januar 1832 in Gründlhut)), Leonhard Thierfelder (* 26. Januar 1843; † 10. September 1843 [in L. 1507 Waizenstraße]) und Johann Georg Thierfelder (* 2. Februar 1845 [in S. 433 Schmiedgasse]).
   
1843

Am 4. April 1843 wird Johann Heinrich Thierfelder auf die Konzession des 1841 verstorbenen Georg Nicolaus Starck wieder als Meister in Nürnberg aufgenommen.

 

1845

Auf der Local-Industrie-Ausstellung der königlich bayerischen Stadt Nürnberg stellt er 5 Stück Zinnspielsachen für Mädchen aus.

 

1846

Seine Wohnung und Werkstätte befindet sich im Haus des Kupferdruckers Karl Joseph Berg in der Burgstraße S 536.

 

1852

Er stellt nur noch Spielwaren aus Zinn her und ist auf der permanenten Ausstellung der Nürnberger Bauhütte vertreten..

 

1853 Er stellt auf der New York Exhibition of the Industry of all Nations verschiedene Proben von Kinderspielwaren aus Zinn aus.
   
1854

Auf der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München stellt er zinnerne Spielwaren aus.

 

1862

Er beteiligt sich an der gewerblichen Ausstellung des Zollvereins auf der Londoner Ausstellung mit Zinnwaren.

 

1863

Georg Thierfelder wohnt und arbeitet als Zinngießer in der Langegasse S. 1261 [bis einschl. 1867] , später Brunnengasse 576 [heute Peter-Vischer-Straße 15] und Geishof 1.

 

1865 Johann Heinrich Thierfelder stibt am 1. April 1865,
   
1869 Er hat mit Anna Margarethe Weigel von Georgensgmünd (* 23. März 1846; † 19. Februar 1887),Tochter des Wegmachers zu Fürth Matthias Weigel und dessen Ehefrau Elisabetha, geb. Böhm,  den unehelichen Sohn Paulus Thierfelder (* 27. Juni 1869 zu Friedrichsgmünd bei Schwabach)
   
1873 Georg Thierfelder heiratet am 9. November 1873 die Anna Margarethe Weigel
   
1880 Adresse ist nun Pfarrgasse 13.
   
1887 Georg Thierfelder heiratet am 25. Juli 1887 die Margarethe Elisabeth Rackelmann (* 4. März 1843 in Betzenstein; † 20. September 1925), Tochter des Metzgermeisters Georg Rackelmann.
 

1908 Georg Thierfelder erhängt sich am 11. Oktober 1908 im Haus Pfarrgasse 13.
Paulus Thierfelder führt die Zinngießerei weiter und stellt hauptsächlich Zinngeschirr her.
1910 Paulus Thierfelder heiratet am 19. November 1910 die Barbara Schwarm (* 14. März 1882 zu Betzenstein bei Pegnitz), Tochter des Schweinehändlers Konrad Schwarm und dessen Ehefrau Margarethe, geb. Rackelmann.
Das Ehepaar hat den Sohn Johann Georg Thierfelder († 22. November 1915; † 22. November 1915).
   
1921

Die Zinngießerei ist aufgelöst.

Paulus Thierfelder meldet unter der Adresse Ludwigsfeld 41 einen Lebensmittel- und Rauchwarenhandel sowie einen Brotverkauf an.

 

1924 Er betreibt jetzt einen Handel mit Versilberungs- und Putzpräparaten in der Schillerstraße 3.
   
1925 Nun handelt er mit chemisch-technischen Produkten.
   
1945 Paulus Thierfelder stirbt beim Luftangriff auf Nürnberg am 2. Januar 1945.
   
 

Zinnspielwaren:

nicht bekannt

 

 

Quellen:

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band II (Nürnberger Zinngießer), Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1931

Adressbücher Nürnberg 

Königlich-Bayerischer Policey-Anzeiger von München Nro. XLVI Mittwoch den 14. Juny 1826 (Google books)

Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg No. 126 v. Freitag den 24. October 1828 (Google books)

Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg No. 145 v. Montag den 8. December 1828 (Google books)

Verzeichniß der Local-Industrie-Ausstellung der königlich bayerischen Stadt Nürnberg im Jahre 1845 (Google books)

Nürnberg's Handel und Industrie mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart von Dr. Friedrich Mayer, Nürnberg 1852 (Google books)

Vierteljahresschrift der Bauhütte zu Nürnberg No. 1 vom Oktober 1852 (Google books)

Official Cataloque of the New York Exhibition of the Industry of all Nations 1853

Katalog der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München im Jahre 1854 (Google books)

Bericht über die Industrie-Ausstellung aller Nationen in New York 1854 (Google books)

Münchener Fremden-Blatt Nr. 65 & 66 vom 17. & 18. September 1854 (Google books)

Londoner Ausstellung 1862 - Special-Catalog der gewerblichen Ausstellung des Zollvereins, Berlin 1862 (Google books)

Erhard Schraudolph: Zinnspielwarenhersteller in Nürnberg und Fürth in Paradestücke, W. Tümmels, Nürnberg 2000

Der Luftkrieg gegen Nürnberg: der Angriff am 2. Januar 1945 und die zerstörte Stadt, Michael Diefenbacher und Wiltrud Fischer-Pache, 2004

Archion: Kirchenbücher Nürnberg St. Jakob, St. Lorenz, St. Johannis, St. Egidien, Hl. Geist, St. Sebald, St. Georg (Kraftshof) und Wunsiedel

   
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