Sucher, Reinhold (Reinhard) - Riga
   
1669 Reinhold Sucher hat in Danzig seine beiden Heischungen getan und wird dort Zinngießermeister.
   
1678 Er geht nach Riga. Das dortige Kannengießeramt will ihn nicht als Meister anerkennen und verbietet ihm lt. Amtsgerichts-Protokoll vom 30. November 1678 die Arbeit, weil er noch nicht Bürger ist.
   
Es wird im bis zur Erlangung des Bürgerrechts u. a. gestattet, "Kinderzeug auff dem hlg. Christtage zu machen". Das Amtsgericht macht aber zur Bedingung, "es müsse aber das hlg. Christzeug à Stück über 1 Pfund nicht wiegen".
   
1680 Am 8. Mai 1680 werden seine Meisterrechte anerkannt.
   
1681 Reinhold Sucher wird am 16. September 1681 Bürger in Riga.
   
1688 Er gehört zusammen mit Johann Karstenrock und dem Nagelschmied Lorenz Schimmelpfennig zu den enthusiastischen und schwärmerischen Pietisten Rigas, die heimliche Konventikel in der Stadt halten und mit dem Rigaer Predigerministerium im Streit liegen.
[Erklärung siehe Wikipedia "Konventikel"]
   
1690 "Die Eltermannschaft" wird ihm am 18. März 1690 auf zwei Jahre aufgetragen. Er ist noch 1692 bis 1694 und 1695 bis 1698 "Eltermann". Neben ihm hat Claus Schmidt 1694 und 1695 die Ältermannschaft übernommen.
   
1691 "Als Erster hat in Riga Reinhold Sucher Meisterzeichen, Stadtzeichen und die gekrönte Rose in einem großen Meisterzeichen vereint gehabt ...; er legt am 30. April 1691 dem Amtsgericht dieses Zeichen vor: "er habe sich ein Zeichen in Eisen stechen oder schneiden lassen, und weilen Er gesehen, daß es nicht nötig gewesen der Stadtwappen 2 mal zu schlagen und dahero 3 bey (Zeichen) im Stempel erwehlet, als erstlich ein Cron, zum andern der Stadt Wappen, weilen die Stadt selbigen gleichfalls in ihrem Wappen führe die Schlüssel und zum dritten sein Meisterzeichen, und darumb ein klein Laubwerkchen machen lassen ..."
Das Amt der Kannengießer streitet das ... Zeichen als ungewöhnlich an."
Er führt also in seinem Meisterzeichen, das aus drei Zeichen besteht, die von Blattwerk umschlossen sind: a) "eine Cron"; b) "die Schlüssel" der Stadt Wappen und c) sein Meisterzeichen (wohl seine Initialen) - "darumb ein klein Laubwerkchen".  
   
1700 Reinhold Sucher wird nicht mehr erwähnt und scheint 1699 verstorben zu sein.
   
  Zinnspielzeug:
nicht bekannt
   
  Quellen:
Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken, Band III, Norddeutsche Zinngießer, Leipzig, K. W. Hirsemann, 1921 - 1931
Johannes Gahlnbäck: Zinn und Zinngießer in Liv-, Est- und Kurland (Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte), Hansischer Geschichtsverein, Lübeck 1929 (online)
D. Samuel Schelwigs Itinerarium Antipietisticum, Stoerholm 1695 (Google books)
D. Philipp Jacob Speners an D. Samuel Schelwigen gerichtete Gewissens-Rüge über dessen Itinerarium Anit-Pietisticum, Berlin 1696 (Google books)
Die Sectirische Pietisterey, o. J. (Google books)
Philipp Jacob Speners/D. völlige Abfertigung Hr. D. Samuel Schelwigs, Frankfurt am Mayn 1698
Vollständiger Timotheus Verinus oder Darlegung der Wahrheit und des Friedens in denen bißherigen Pietistischen Streitigkeiten, Wittenberg 1726
Zeitschrift für Kirchengeschichte, XXV. Band, Gotha 1904 (online)
Philipp Jakob Spener: Briefe aus der Dresdner Zeit 1686 - 1691, Band 2 (online)
EESTI TEADUSLIKU SELTSI ROOTSIS AASTARAAMAT ANNALES SOCIETATIS LITTERARUM ESTONICAE IN SVECIA, II, 1950-1954, Stockholm 1955
Wikipedia - Konventikel
   
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