Siercks (Syriks, Siricks, Sierix, Zercks), Ernst Christoph - Berlin

Siercks, Johann Georg - Berlin

 

 

Erhard Schraudolph schreibt in "Eisvogel trifft Klapperschlange" u. a.: "Im Berliner Städtischen Museum blieben einige mit "J.B.S" gekennzeichnete Tiere aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Hinter dem Kürzel "J.B.S." ist der Berliner Zinngießer Johann Georg Balthasar Siercks zu vermuten, der 1789 in Berlin das Meisterrecht erhielt und der seine Waren entsprechend kennzeichnete.

Einen Zinngießer namens Johann Georg Balthasar Siercks, der 1789 in Berlin das Meisterrecht erhielt, gab es nicht.

Johann Georg Siercks, der 1804 als Mitmeister in Berlin angenommen wurde, markte seine "Waren" mit der Stadtmarke Bär bzw. einem Palmwedel mit jeweils den Buchstaben "I.G.S." und dem Meisterjahr "1804" aus.

 

1725

Alexander Siercks wird am 12. Mai 1725 als Sohn des Schneiders Alexander Siercks in Lübeck geboren.

 

1736 Ostern 1736 kommt er auf 7 Jahre bei dem Zinngießermeister Hans Lorentz Kupfferschmidt in die Lehre.
 

1756

Er wird 1756 Meister in Anklam und erwirbt dort am 5. November 1756 das Bürgerrecht.

Er heiratet am 23. November 1756 die Jlsabe Elisabeth Geschen, Tochter des Stadtchirurgen Johann Gottlieb Geschen.

 

 

             Stadt- und Meisterzeichen des Alexander Siercks

 

 

   Qualitätsmarke für englisches Feinzinn des Alexander Siercks

 

1783 Alexander Siercks stirbt am 20. Oktober 1783.
 

1785 Jlsabe Elisabeth Siercks, geb. Geschen stirbt am 27. März 1785.
 

1786 Der Sohn Ernst Christoph Siercks meldet sich am 17. Juli 1786 als Geselle vom Zinngießergewerk Anklam ab und zur Erlangung des Meisterrechts in Berlin an und wird am 28. September 1786 zum "Mitmeister declariret und angenommen".
 

 

   Stadt- und Meisterzeichen des Ernst Christoph Siercks

 

  Er heiratet am 5. Oktober 1786 die Johanna Carolina Maria Gerstmann (* 17. Juni 1767), Tochter des Zinngießermeisters Johann Jacob Gerstmann (siehe Böhler!) und dessen Ehefrau Maria Louisa, geb. Reibold.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Alphons Ernst Wilhelm Siercks
(* 16. Mai 1789), heiratet am 27. Oktober 1826 als kgl. preuß. Leutnant und Adjutant im 2ten Dragoner-Regiment in Schwedt die Adolphine Emilie Friederike Blanck, genannt Lentz aus Schwedt, uneheliche Tochter der Friederike Charlotte Blanck und des unehelichen Vaters Zolldirektor und pensionierter Hauptmann in Schwedt Friedrich Adolph Lentz; stirbt als kgl. Major a. D. am 18. Mai 1873 in Frankfurt/Oder.
Maria Carolina Siercks
(* 21. Januar 1791), heiratet am 17. März 1815 den Kaufmann Heinrich Friedrich Stagge (* 4. September 1787), Sohn des Johann Heinrich Stagge (Küchenmeister bei seiner Durchlauchten Fürst von Sack) und dessen Ehefrau Charlotte Friederike Louisa, geb. Pichlern.
Henriette Regine Siercks
(* 24. November 1792),
August Friedrich Siercks
(* 4. April 1794; † 13. Juni 1795),
Carl Ludwig Siercks
(* 17. Juni 1795),
August Heinrich Siercks
(* 31. Oktober 1796; † 17. Juni 1797),
Wilhelmine Louise Siercks
(* 10. Januar 1798; † 6. August 1802),
Henriette Friederike Siercks
(* 29. März 1800),
Auguste Emilie Siercks
(* 6. November  1801) und
Bertha Albertine Charlotte Siercks
(* 26. April 1803), heiratet am 30. Oktober 1829 den geographischen Kupferstecher Carl Friedrich August Jättnig (* 1796), Sohn des Kupferstechers Carl Christian Jättnig, stirbt am 24. Januar 1874.
   
  Der weitere Sohn von Alexander Siercks, Alexander Carl Siercks erlangt am 4. Oktober 1786 von der Berliner Zunft das Landesmeisterrecht nach Anklam.
   
1787 Dieser heiratet am 21. September 1787 die Maria Regina Heyden, hat von 1806 bis 1810 den Sohn Christoph Behrend Simon Siercks in der Lehre und scheint mit den Marken seines Vaters gezeichnet zu haben.
   
1798 Er fertigt den Prunksarg König Friedrich Wilhelms II., des Neffen Friedrich des Großen, an.
 

1799

Das Anwesen Unter den Linden 10 (spätere Haus-Nummer 28) gehört dem Traiteur und Restaurateur Hamôt.

 

1801 Er wohnt und arbeitet in seinem Haus Unter den Linden 28, das er von dem Hamôt erworben hat.

Johann Georg Siercks, ein Sohn von Alexander Carl Siecks, wohnt und arbeitet im Hintergebäude Rosmariengasse 5, das auch Ernst Christoph Siercks gehört, das er aber in diesem Jahr verkauft und von dem Tischler Frick das Anwesen Friedrichs-Straße 166 erwirbt.
 

1803

Ernst Christoph Siercks fertigt den Prunksarg des Prinzen Heinrich (zweizeilige Signatur "E:C.Siercks / Fec: 1803".

Johann Georg Siercks wird am 17. April 1803  "ins Stück gesetzt".

 

1804 Er wird am 18. Juni 1804 "zum Mitmeister auf- und angenommen".
   
 

 

   Stadt- und Meisterzeichen des Johann Georg Siercks

 

1812

Ernst Christoph Siercks ist nach wie vor Eigentümer des Anwesens Unter den Linden 28.

Das Haus Friedrichs-Straße 166 hat er verkauft.

Johann Georg Siercks hat Räumlichkeiten in der Friedrichs-Straße 94 (Eigentümerin ist die Witwe Rochow) gemietet.

 

1817 Johann Christian Friedrich Oettel lernt bei einem der Siercks das Zinngießerhandwerk.
 

1819 Ernst Ludwig (Louis) Böhler lernt bei Johann Georg Siercks.
 

1820 Beide Brüder sind jetzt im Adressbuch Unter den Linden 28 gemeldet.
 

1821 Carl Ludwig Siercks stirbt als Zinngießer am 11. März 1821.

Johann Georg Siercks heiratet am 4. November 1821 die Philippine Henriette Ernestine Bergmann (* 30. August 1783), Tochter des Geheimen Kanzlei-Sekretärs Johann George Heinrich Bergmann und dessen Ehefrau Johanna Dorothea, geb. Schinkel.
Das Ehepaar hat die Kinder:
totgeborene Tochter (*† 4. August 1822),
totgeborene Tochter (*† 23. Dezember 1823),
Caroline Marie Thusnelda Siercks (* 10. August 1825), bekommt am 1. Dezember 1861 das uneheliche Kind Amalie Philippine Ottilie Wilhelmine Martha Siercks, heiratet im März 1873 den katholischen Schuhmachermeister August Gerstel, stirbt als Witwe am 4. Januar 1909, und
Johann Ernst Wilhelm Siercks (* 8. Mai 1827), heiratet als Kaufmann am 12. Mai 1856 die Wilhelmine Sophie Friederike Wetzel (* 6. Dezember 1834; † 23. September 1893), Tochter des Eigentumbürgers und Rentiers Friedrich Wetzel und dessen Ehefrau Friederike, geb. Leuters; stirbt am 21. Juli 1887.
   
1824 Johann Georg Siercks ist Mieter in der Dorotheenstraße 52.
 

1834 Der ehemaliger Hof-Zinngießer Ernst Christoph Siercks stirbt am 11. Juli 1834 .
 

1835 Im Adressbuch ist nur noch Johann Georg Siercks in der Dorotheenstraße 52 aufgeführt.
 

1840 Johann Georg Siercks ist in die Dorotheenstraße 22 umgezogen.
 

1841 Neue Anschrift ist Friedrichstraße 125.
 

1848 Johann Georg Siercks stirbt am 29. Juni 1848.
 

 

Zinnfiguren:

nicht bekannt

   
 

Quellen:

Adressbücher Berlin online (Zentral- und Landesbibliothek Berlin)

Heinrich Lange in www.diegeschichteberlins.de: Der Sarkophag des Prinzen Heinrich von Preußen

Stadtmuseum Berlin: Meistertafel der Berliner Zinngießerinnung mit Stadt. und Meistermarken von 1755-1814

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band III (Norddeutsche Zinngießer), Leipzig,K.W. Hiersemann, 1921 - 1931

Dr. Hermann Kügler: Der Zinnsoldat, ein Beitrag zur Volkskunde, in Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 1925 (online)

Das Ostpreußenblatt, Landsmannschaft Ostpreußen e.V., 17. November 2001 (online)

Erhard Schraudolph: Eisvogel trifft Klapperschlange - Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung, Katalog der Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 30.11.2006 - 22.4.2007

Wolf Rüdiger Bonk: Zinnfiguren aus Berlin und Umgebung, Zeughaus-Verlag GmbH., Berlin 2012

Archion: Kirchenbücher Berlin Stadt I St. Nicolai, Dorotheenstadt, St. Petri, Sophien-Kirche, St. Philippus-Kirche

ancestry: Standesamt-Einträge, Kirchenbücher Berlin, etc.

   
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