Schweizer, Babette, Kleinzinngießerei - Dießen/Ammersee

Schweizer, Wilhelm - Dießen/Ammersee

 

1653

Dominik Schweizer, Müller von Peißenberg, heiratet am 6. Oktober 1653 die Marktmüllers-Witwe Maria Sendlinger, geb. Schütz, von Schörlschwang [heute Schellschwang], die durch den Tod ihres Mannes Hans Sendlinger Inhaberin der Marktmühle mit Sägewerk, die "untere Mühle" in Dießen, Mühlstraße Haus Nr. 97 [heute Mühlstraße 4] ist.

Das Ehepaar hat die Kinder:

Gottfried Schweizer (≈ 5. Mai 1654; † 19. Mai 1654) und

Bartholomäus Schweizer (≈ 24. August 1655).

 

1654

Er ist Eigentümer des Hauses Nr. 21 in der Gänsegasse [heute Prinz-Ludwig-Straße 1].

 

1656 Das Haus Gänsegasse Nr. 21 wird an den Bierbräu Conrad Bader verkauft.
   
1674  Maria Schweizer, verwitwete Sendlinger, geb. Schütz stirbt am 19. Oktober 1674. 
   
1675  Dominik Schweizer heiratet am 14. Oktober 1675 die Barbara Altendorfer, Tochter des Johannes Altendorfer, Richter in Seefeld.  
   
1678

Der Müller Bartolomäus Schweizer heiratet im Oktober 1678 die Katharina Kochler, Tochter des Kramers Christoph Kochler von St. Georgen und übernimmt die Marktmühle.

Das Ehepaar hat die Kinder:

Paulina Schweizer (≈ 20. Dezember 1678) und

Johann Georg Schweizer (≈ 28. Dezember 1679).

 

1680  Bartolomäus Schweizer verkauft die Marktmühle an den Müller Blasy Böck († 1712) und dessen Frau Apollonia Böck von Hofhegnenberg und kauft das Haus Judengasse Haus Nr. 56 [heute Schützenstraße 20]
   
1681  Katharina Schweizer, geb. Kochler stirbt am 18. April 1681. 
   
  Bartholomäus Schweizer heiratet ein zweites Mal zwischen 1681 und 1703 eine Margaretha N. Ein Eintrag der Heirat in den Dießener Kichenbüchern ist nicht zu finden.
Dieses Ehepaar hat die Kinder:
Gertrud Schweizer
(≈ 29. Oktober 1703; † 7. Oktober 1706) und
Michael Schweizer
(* 5. August 1707; † 25. November 1767). 
   
1682  Dominik Schweizer stirbt am 24. Januar 1682. 
   
1686 Bartolomäus Schweizer verkauft das Haus Judengasse Nr. 56 an den Tagwerker Sebastian Schleich von Berg  am Peißenberg.
   
1731 Bartolomäus Schweizer stirbt am 8. August 1731.
   
1744

Michael Schweizer, murarius [Maurer], heiratet am 17. Februar 1744 die Witwe Mechthild Probst und erwirbt das Haus Nr. 6 Gänsegasse [heute Prinz-Ludwig-Straße 8] in Dießen.

Das Ehepaar hat die Kinder:

Jakob Schweizer (≈ 8. Februar 1745),

Maria Catharina Schweizer (Š 17. Februar 1746), Mathias Schweizer (Š 17. Februar 1747),

Johann Paul Schweizer (≈ 4. Dezember 1748),

Maria Theresia Schweizer (≈ 20. Dezember 1750) und

Sebastian Schweizer (≈† 15. Dezember 1755; † 14. Januar 1768).

 

1745

Margaretha Schweizer, die zweite Frau und Witwe des Bartholomäus Schweizer, stirbt am 19. August 1745.

 

1758

Jakob Schweizer erlernt den Beruf Maurer und Stuckator.

 

1770 Mechthild Schweizer, geb. Probst stirbt am 8. Dezember 1770
   
1773

Jakob Schweizer wird Eigentümer des Hauses in der Gänsegasse und heiratet am 25. Mai 1773 die Monika Heiß (≈ 2. Oktober 1747), Tochter des Sutors [Schuster] Johannes Heiß und dessen Ehefrau Catharina, geb. Gastl, einer Schusterfamilie, die in Dießen einige Jahrhunderte mit dem Schuhmacherhandwerk verbunden ist.

Das Ehepaar hat die Kinder:

Johann Adam Schweizer (≈ 26. Februar 1774),

Monika Schweizer (≈ 27. September 1775),

Maria Catharina Schweizer (≈ 24. April 1778; heiratet am 4. August 1806 den Kaminfeger Sebastian Geweth), Johann Georg Schweizer (≈† 15. April 1780),

Maria Elisabeth Schweizer (≈† 7. August 1784; † 5. Mai 1814),

Maria Anna Schweizer (≈ 2. September 1786; heiratet am 29. Januar 1816 den Bäcker Laurentius Schallmayr (* 9. August 1763)) und

Georg Schweizer (Š 24. April 1791 - nachdem der Vater 1790 verstorben ist).

 

1776 Maria Theresia Schweizer, die Tochter des Michael Schweizer, heiratet am 8. Januar 1776 den aus Buchloe stammenden Maler Franz Anton Gardeth († 4. August 1776).
   
1777

Die Witwe heiratet am 10. Februar 1777 den Musikanten und späteren Ring- und Schnallenmacher Franz Neumayr aus Miesbach.

Das Ehepaar hat den Sohn Thomas Neumayr (* 12. Dezember 1779; † 23. November 1806).

 

1783 Franz Neumayr kauft das Haus Judengasse Nr. 48 ½ [heute Schützenstraße 12] des verstorbenen Marktschreibers Erasmus Abröll (* 1745; † 1783)  für 900 fl.
   
 

Adam Schweizer absolviert eine Lehre beim Aurifaber [Goldschmied] Joseph Deininger (* 1760) in Dießen, Clostergasse Haus Nr. 70 [heute Herrenstraße 22].

 

1790

Jakob Schweizer stirbt am 2. November 1790.

 

1796

Adam Schweizer macht sich selbständig als Graveur und Gießer von Heiligenartikel, Rosenkranzbestandteilen, Anhänger, Denkmünzen, Ringen und Ziernägel.

Am 24. Dezember 1796 schließt er einen Akkord mit Johann Babtist Schorn über Zinn-Amulette ab.

 

1798 Er kauft am 24. Juli 1798 das Haus Nr. 77 in der Clostergasse [heute Herrenstraße 17] für 300 fl. und baut es für seine Zwecke um.
   
 

Am 21. Dezember 1798 heiratet er die Maria Monika Neumayer (≈ 14. April 1779), Tochter des Torwächters Johann Georg Neumayer von Landsberg und dessen Ehefrau Maria Josepha, geb. Orthlieb.

Das Ehepaar hat die Kinder:

Helena Schweizer (≈ 6. März 1799),

Joseph Anton Schweizer (≈† März 1800),

Adam Schweizer (≈† 31. März 1801),

Maria Theresia Schweizer (≈ 13. Mai 1802),

Johann Adam Schweizer (≈ 23. Oktober 1803; † 24. Dezember 1803),

Johann Baptist Schweizer (≈ 22. Juni 1805),

Joseph Anton Schweizer (≈ 4. September 1806; † 12. Mai 1807),

Monika Schweizer (* 8. April 1808),

August Schweizer (* 1. August 1809; † 4. Februar 1810),

Elisabeth Schweizer (* 19. November 1810),

Joseph Anton Schweizer (* 24. April 1812),

Adam Schweizer (* 25. Dezember 1813),

Maria Anna Schweizer (* 17. Juni 1815),

Maria Franziska Schweizer (* 2. September 1816) und

Johann Georg Schweizer (* 3. Mai 1818; † 4. Mai 1818). 

 

 

  

Adam Schweizer und Frau - Gravur und Bemalung: Babette Schweizer

 

1799

Es entstehen nach und nach etliche Zinnfiguren-Serien, Ritter, bayerische Dragoner und Fußsoldaten (ca. 1810/20), Panduren (nach 1805), eine Schäferei (ca. 1810), ein Paradies und eine Rokoko-Jagd (ca. 1800, die später von Anni Schweizer ergänzt wird und dann 30 Figuren umfaßt).

 

 
Figur aus der Serie Panduren

Figurenpaar aus der Serie Schäferei
     
 

Die Firma besitzt auch Formen, die übernommen wurden: die wohl älteste Schieferform stellt den "gegeißelten Heiland von der Wies" dar und ist auf der Rückseite mit "K 1748" signiert.

 

 

   Wiesherrgott, datiert 1748, signiert K, Schieferform, Höhe der Figur 10 cm

 

1807 Der Ring- und Schnallenmacher sowie Medaillen-Gießer Franz Neumayr stirbt am 18. August 1807.
   
1812

Joseph Rathgeber (* 19. März 1792; Sohn eines Kurzwarenhändlers aus Haidhausen [damals] bei München - gelernter Großzinngießer) tritt als Geselle bei Adam Schweizer ein.

 

1815 Er kauft das Haus Judengasse 48 ½ [heute Schützenstraße 12] der Witwe Theresia Neumayr.
   
1816

Er heiratet am 10. Dezember 1816 die 16jährige Helena Schweizer († 9. Dezember 1870) und ist somit Schwiegersohn und Kompagnon. Der Betrieb firmiert unter Schweizer & Rathgeber.

 

  Monika Schweizer, geb. Heiß stirbt am 20. Mai 1816.
   
1820

Die Schnallenmacherin Theresia Neumayr stirbt am 25. Februar 1820. Adam Schweizer, der Neffe, übernimmt die Ring- und Schnallenformen.

 

 


Guß von neun verschiedenen Wallfahrtstäfelchen. Nach Herauslösen aus der gußeisernen Form werden die einzelnen Täfelchen vom Anguß getrennt. Die an jedem Täfelchen vorhandenen vier kleinen Stege dienen zur Befestigung von hinterlegtem Goldpapier.

Die Form ist datiert und signiert J. R. 1847 (Josef Rathgeber), Höhe 18 cm, Breite 12 cm

 

1823 Das Haus Gänsegasse Nr. 6 [heute Prinz-Ludwig-Straße 8] wird an Josef Gangbichler (* 1787) von Wengen und seine Ehefrau Maria Anna, geb. Fischer verkauft.
   
1829 Georg Weyher (* 1795), Bräu von Rettenbach, der die Maria Anna Koch, Witwe des Vorbesitzers Georg Koch (* 1787; † 1828) heiratet, wird damit Miteigentümer des Hauses Gänsegasse Nr. 21 [heute Prinz-Ludwig-Straße 1].
   
1845 Die 1815 geborene Maria Anna Schweizer bekommt am 8. Oktober 1845 illegal [unehelich] die Zwillinge Michael Schweizer († 9. Oktober 1845) und Helena Schweizer († 15. Oktober 1845).
   
1848 Maria Monika Schweizer, geb. Neumayer stirbt am 5. Oktober 1848.
   
1849 Adam Schweizer stirbt am 15. Januar 1849.
   
 

Aus dem Inventar seiner Verlassenschaft läßt sich entnehmen, dass damals rund 500 Stück größere Modelle, etwa 60 Stück gußeiserne Flachformen (meist für Wallfahrtstafeln) und 70 kleinere Modelle vorhanden sind. Die vorhandenen Fertigwaren wurden auf 100 Gulden, die halbfertigen auf 200 Gulden geschätzt. Unter den Geschäftseinrichtungen 

werden sechs Gussöfen und ein Schmelzofen aufgezählt.

Der 1812 geborene Joseph Anton Schweizer übernimmt das Haus Clostergasse Nr. 77 [heute Herrenstraße 17] und die Werkstatt als Gießer und Graveur von kirchlichen Gerätschaften der katholischen Kirche in Miniaturausführung zum Ausschmücken von Hausaltären und zum "Pfarrerspielen" für Kinder.

Er bringt auch verschiedenartige bunte Zinnsterne für Wachszieher auf den Markt und verfertigt Spielzeug für Puppenküchen und Puppenstuben.

   
1854

Die Firma Schweizer & Rathgeber, Bayerdießen, erhält auf der Allgemeinen deutschen Industrieausstellung zu München von der Beurtheilungs-Commission in der Kategorie Spiel-Waaren und Nippesgegenstände eine Ehrenmünze "wegen Manchfaltigkeit der Formen und Gegenstände in seiner Ausstellung von Rosenkranzgarnituren und Spielwaaren".

 

"Schweizer und Rathgeber von Bayerdießen hatten 20 verschiedenartige Rosenkranzgarnituren von Zinn, 100 verschiedene Exemplare zinnerner Kinderspielwaaren und 150 Stück verschiedene Miniatur-Altargeräthe aus dem gleichen Metall als Spielzeug ausgestellt und in denselben ebensowohl Geschick als Originalität beurkundet, woführ ihnen die Ehrenmünze ertheilt wurde."

 

     Ehrenmünze München 1854
   
  Der Zinngießer und Zinnspielwaren-Fabrikant Joseph Anton Schweizer heiratet am 27. November 1854 die Maria Barbara (Babette) Kreszenzia Sommer (* 3. Oktober 1832), Tochter des Schlossers Johannes Sommer und dessen Ehefrau Maria Kreszenzia, geb. Weiher von Kaufbeuren.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Adam Schweizer
(* 15. Juli 1855),
Monika Schweizer
(* 23. August 1856; † 5. Dezember 1856),
Maria Anna Schweizer
(* 16. September 1857),
Helene Schweizer
(* 19. Juni 1859; † 25. Februar 1860),
Joseph Anton Schweizer
(* 4. März 1861),
Maria Barbara Schweizer
(* 5. Juni 1862; † 29. Juli 1862),
Joseph Schweizer
(* 11. April 1864) und
Johann Georg Schweizer
(* 4. Mai 1865; † 1. Oktober 1892).
   
1857

Babette Schweizer hat den Weilheimer Bräu in der Gänsegasse Nr. 21 [heute Prinz-Ludwig-Straße 1] als Nichte der damaligen Eigentümer Georg Weyher und dessen Ehefrau Maria Anna Weyher, verwitwete Koch, die kinderlos geblieben sind, geerbt.

Sie führt mit ihrem Mann Joseph Anton Schweizer die Brauerei weiter und verkauft sie dann 1859 an Johann Gattinger aus Pähl.

 

1867

Joseph Anton Schweizer stirbt am 15. August 1867.

 

Babette Schweizer führt die Firma zusammen mit ihrem 1855 geborenem Sohn Adam Schweizer (Gießer und Graveur) im Haus Clostergasse Nr. 77 [heute Herrenstraße 17] weiter.

Sie kauft das Haus Judengasse Nr. 62 [heute Schützenstraße 30] von dem Siebmacher Joseph Jäger (* 1808).

 

1869
  Anzeige in der Augsburger Abendzeitung Nr. 15 vom 15. Januar 1869
   
   
 

Anzeige in der Augsburger Abendzeitung Nr. 19 vom 19. Januar 1869 

   
1876

Trennung der Inhaber Schweizer und Rathgeber in eigenständige Betriebe; die Formen werden aufgeteilt.

 

 

Am 15. August 1876 wird die Firma Babette Schweizer als Einzelfirma in das Register beim Amtsgericht Augsburg eingetragen.

Nach dem Eintrag im Register ist die Zinnspielwarenfabrikantenwitwe [?] Wilhelmine Schweizer Geschäftsinhaberin.

Dieser Eintrag besteht bis 9. April 1923.

   
1891 Der Mechaniker Joseph Anton Schweizer (* 1861) baut das Haus Judengasse Nr. 62 ½ [heute Schützenstraße 32] und eröffnet eine "Fabrik von Metallwaren und speziell für patentierte Trinkgefäßbeschläge".
Er "nutzt die Wasserkraft des an dem Haus vorbeifließenden Mühlbaches und versorgt sein Anwesen mit Elektrizität".
   
1895

Babette Schweizer stirbt am 25. Mai 1895.

 

Adam Schweizer ist Erbe des Anwesens Clostergasse Nr. 87 [heute Herrenstraße 7].

 

Eigentümer des Hauses Judengasse Nr. 62 [heute Schützenstraße 30] und Clostergasse Nr. 77 [heute Herrenstraße 17] ist die Erbengemeinschaft Adam, Anton und Anna Schweizer.

   
  Im Haus Judengasse Nr. 62 ½ [heute Schützenstraße 32] des Ehepaares brennt am 26. Oktober 1895 das erste elektrische Licht in Dießen.
   
1896 Am 7. Januar 1896 findet in Dießen eine Doppelhochzeit statt:
Adam Schweizer heiratet die Wilhelmine Huber (* 7. März 1870), Tochter des Buchbindermeisters Joseph Huber (* 25. Februar 1832 in München) und dessen Ehefrau Viktoria Theresia, geb. Westermayr (* 15. Oktober 1835 in München), der 1861 geborene Mechaniker Joseph Anton Schweizer die Magdalena Ernst (*18. Oktober 1868), Tochter des Fischers Georg Ernst (* 3. Februar 1830) und dessen Ehefrau Karolina, geb. Ginthard (* 12. Februar 1834 in St. Georg).
   
    
Bericht in den Dießener Nachrichten 1896
(man beachte den "Zinnwarrenfabrikant")
   
  Adam und Wilhelmine Schweizer haben die Kinder:
Bruno Schweizer
(* 3. Mai 1897),
Anna Maria
(Anni) Schweizer (* 1. August 1898) und
Wilhelm Schweizer
(* 31. Januar 1902).
   
  Joseph Anton und Magdalena Schweizer haben die Kinder:
Wilhelmine Schweizer
(* 1897) und
Babette Schweizer
(* 1904).
 

1906

Adam Schweizer wird auf der Sonderausstellung des Handwerks anläßlich der Bayerischen Jubiläums-Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg eine silberne Preismedaille zuerkannt für sehr gute Leistungen in der Fabrikation von Exportzinnwaren, besonders in Wallfahrtsartikeln.

 

 

   Urkunde anläßlich  der Verleihung der Silbernen Preismedaille

 

1912

Auf der Gewerbeschau in München stellt Adam Schweizer die nach einem Entwurf von Prof. Hans Röhm geschaffene mittelalterliche Reiterschlacht und eine Landsknechtschlacht aus. Es handelt sich um hervorragend gelungene Flachfiguren, die 7 - 10 cm hoch sind und nach dem Urteil der Sachverständigen wohl zu dem besten gehören, was es auf diesem Gebiete gibt.

 

     Original-Spanschachtel Landsknechtschlacht (Sammlung Alfred R. Sulzer)             
   
1914

Adam Schweizer stirbt am 4. September 1914 an einem schweren Nierenleiden.

Seine Frau Wilhelmine Schweizer führt die Firma weiter, später zusammen mit Tochter Anni Schweizer und Sohn Wilhelm Schweizer.

 

Anni Schweizer läßt sich zur Bildhauerin an der Kunstgewerbeschule München unter den Prof. Adelbert Hans Gustav Niemeyer (* 15. April 1867 in Warburg; † 21. Juli 1932 in München) und Prof. Heinrich Waderé (* 2. Juli 1865 in Colmar; † 27. Februar 1950 in München) ausbilden und lernt an der Schnitzschule Bischofsheim/Röhn die Technik der Holzplastik.

Zu ihren besten Arbeiten gehören unter anderem Flachfiguren "Bauernprozession" (15 Figuren) mit weißen Mädchen, Fahnen und Kreuzträger und "Ammerseer Betteltanz".

Andere Arbeiten aus der Werkstätte von Anni Schweizer sind Flachfigurengruppen in Zinnguß bemalt, z. B. eine "Ländliche Prozession", eine "Anbetung der Hirten", eine "Opferung der Heiligen drei Könige", ein "Märchenwald" (30 Figuren), Kasperltheater usw.

 

Wilhelm Schweizer erwirbt die Einrichtung der Münchener Großzinngießerei Hiedl & Sohn.

 

  Joseph Anton und Magdalena Schweizer sind jetzt Eigentümer des Hauses Schützenstraße 30.
Eigentümer des Hauses Herrenstraße 17 ist nach wie vor die Erbengemeinschaft Adam, Anton und Anna Schweizer.
   
1919

Während dem Weltkrieg 1914/18 steht der Betrieb nach dem Tod von Adam Schweizer vollkommen still. Dr. Bruno Schweizer widmet sich, nachdem er vom türkischen Kriegsschauplatz zurückkehrt, vor der Weiterführung seines Studiums, dem Wiederaufbau des Betriebes, was ihm "wider Erwarten gut gelingt".

 

1926

Weihnachten 1926 vollendet Anni Schweizer die Modelle einer wundervollen Weihnachtskrippe mit 12 Figuren von 27 cm Höhe. Köpfe, Arme und Beine der Figuren bestehen aus Zinnhohlguß und sind durch starke biegsame Drähte miteinander verbunden. Die Krippenfiguren werden naturoxydiert oder gefaßt, bekleidet oder unbekleidet auf den Markt gebracht.

 

1927    Werbung in der Zinnfigur, Heft Nr. 11, November 1927
   
  In diesem Heft schreibt Dr. Bruno Schweizer u. a.:
"Der Begründer der Diessener Fabrik war Adam Schweizer ao. 1796. Er entstammte einer schon 300 Jahre in der Gegend sitzenden Familie, Vater und Onkel waren Stuckatorer. Zunächst wurden sog. Heiligenartikel wie Rosenkranzbestandteile, Anhängsel, Denkmünzen u. ä. neben Ringen, Ziernägeln u. s. w. hergestellt.
Von ihm stammen auch Flachfigurenarbeiten, wie Panduren und Bayrische Dragoner, Paradies und Schäferei, Jagd aus der Rokokozeit (letztere von Anni Schweizer ergänzt).
Sein Sohn Anton Schweizer widmete sich der Herstellung von kirchlichen Gerätschaften der katholischen Kirche in Miniaturausführung zum Schmucke von Hausaltären und zum "Pfarrerspielen" für Kinder. Er brachte auch verschiedenartige bunte Zinnsterne für Wachszieher auf den Markt und verfertigte sehr geschmackvolles Spielzeug für Puppenküchen und Puppenstuben.
Dessen Sohn Adam Schweizer (geb. 1855) baute die von seinem Vater eingeschlagenen Wege weiter aus, ohne sich stark von dem Kunstverfall des 20. Jahrhunerts beeinflussen zu lassen. Seine Gravuren sind wie seine Modelle von hoher technischer Vollkommenheit. Einen bemerkenswerten Aufstieg zur Höhe des neuen Kunststils bedeuten die auf der Münchener Gewerbeschau 1912 erstmalig gezeigten Landsknechte und Ritter aus Zinn gegossen und mit Lackfarben in eigenartigen Zusammenstellungen flächig bemalt. Diese Flachfiguren haben eine Höhe von 7 - 10 cm, sind flott gestochen und trefflich dem Charakter des flachen Metallgusses angepaßt, dessen blanke Natur an den glücklich verteilten Harnischteilen zu Tage tritt. Sie gehören nach dem Urteil der Sachverständigen wohl zum Besten, was es auf dem Gebiete gibt.
Gegenwärtig folgt die Tochter Adam Schweizers, Frl. Anni Schweizer, dem Vorbild des Vaters. Geschult durch vieljährige Studien an der Münchner Kunstgewerbeschule und eine Meisterin der Holzplastik hat sie es verstanden, hohlplastische Figuren modernen Schnittes aus gegossenem Zinn zu formen und zu Weihnachten 1926 vollendete sie die Modelle einer wundervollen Weihnachtskrippe mit 12 Figuren von 27 cm Höhe. Köpfe, Arme und Beine der Figuren bestehen aus Zinnhohlguß und sind durch starke biegsame Drähte miteinander verbunden. Die Krippenfiguren werden naturoxydiert oder gefaßt, bekleidet oder unbekleidet auf den Markt gebracht, wodurch den verschiedenen Geschmacksrichtungen entgegengekommen wird. Ein echtes Alt-Ammerseer Holzgebäude, wie es früher für bäuerliche Zwecke verwendet worden sein mag, hat das Vorbild für den dazugehörigen hochkünstlerischen und vor allem auch stabilen Holzstall abgegeben.
Andere Arbeiten aus der Werkstätte Anni Schwizer sind Flachfigurengruppen, in Zinnguß bemalt. Zunächst eine "Ländliche Prozession" (15 Fig.) mit weißen Mädchen, Fahnen und Kreuzträger, dann eine Anbetung der Hirten, eine Opferung der Heiligen drei Könige, ein Märchenwald (30 Fig.) mit den bekanntesten Gestalten des deutschen Märchens, eine Jagd aus der Rokokozeit (30 Fig.) und besonders ein "Ammerseer Betteltanz". Diese letztere Gruppe stellt einen eigenartigen, im Lechisarlande üblichen Kirchweihbrauch dar, der bis in die Biedermeierzeit hinein auf offenem Marktplatz abgehalten wurde. Die Bemalung dieser Flachfiguren erfolgt nach besonderem Verfahren auf sehr widerstandsfähigem Grunde mit feinsten Oelfarben.
Eine sehr eigenartige und wirkungsvolle moderne Art der Ausführung ist die Lieferung in metallisch oxydierem Zustand."
   
1928

Georg Gilardone schreibt in "Die Zinnfigur - Monatsschrift für die Freunde und Liebhaber von Zinnfiguren, Trachten, Geschichte und Völkerkunde; Jahrgang 1928, Heft 2" u. a. in einem Aufsatz über "Zinnfiguren auf der Weihnachtsausstellung des bayerischen Nationalmuseums:

 

... Eine noch größere Überraschung zeigt die zweite Vitrine. Denn in ihr tritt völlig überraschend eine alte, aber fast gänzlich in Vergessenheit geratene oberbayrische Offizin mit äußerst beachtenswerten Leistungen wieder in den Vordergrund. Selbst lokale Münchner Kenner wußten von der Firma Schweitzer [sic!] in Diessen am Ammersee nicht viel mehr, als daß sie "früher"

einige, mehr interessante als schöne, Reitertypen, preußische Husaren aus der Zeit Friedrich des Großen und bayrische Reiter aus der Rumfordzeit hervorgebracht hat. Im übrigen widmete sie sich seit langen Jahrzehnten einer eigentümlichen, kaum über die weißblauen Grenzpfähle hinaus bekannten Abart der Zinnfigurenherstellung. Die Firma Schweitzer [sic!] versorgte nämlich die bayrischen Jungen, deren Spieltrieb an den kirchlichen Vorgängen am Altar umgrenzt wurde, mit einer Fülle zierlich in Zinn nachgebildeter Altargeräte, wie Kirchenleuchtern, Meßbücherauflagen, Monstranzen, alles natürlich en miniature in Zinn gegossen. Diese Gegenstände dienten auf gleichfalls ins Puppenhafte verkleinerten Altären dem Pfarrerspielen und Messelesen.

Außerdem lieferte Schweitzer [sic!], Diessen, alle jene kleinen Gegenstände aus Zinn, wie Messer, Gabeln, Platten zur Ausstattung von Puppen-Küchen, -Speisezimmern usw. von Alters her benötigt wurden.

Nun hat die Offizin plötzlich einen neuerlichen energischen Schritt ins Gebiet der eigentlichen Zinnfigur unternommen. Sie zeigte wohl erstmals auf unserer Weihnachts-Ausstellung eine Fülle wohl getroffener deutscher Märchenfiguren. Die Größe der kleinen flachgegossenen Typen und Gruppen dürfte etwa fünf cm als Maßstab für die menschliche Figur betragen, nähert sich also der

Riesengröße. Hier findet man fast all die liebgewordenen Erinnerungen aus alter, goldener Märchenzeit. Dornröschen, Rotkäppchen mit Wolf, der gestiefelte Kater, Hänsel, Gretel und die Hexe usw.

Wir Münchner Sammler wünschen der Diessener Offizin Glück auf ihrem neuen Wege und glauben, unseren Sammlerfreunden einen Gefallen zu tun, wenn wir auf diese neue Bezugsquelle aufmerksam machen."

   
1930    Etikett um 1930
   
  Dr. Bruno Schweizer veröffentlicht im Eigenverlag "Die Geschichte der Kleinzinngießerei in Diessen/A."
   
    
   
     Die Geschichte der Kleinzinngießerei in Diessen/A. von Dr. Bruno Schweizer
   
1935    Artikel im Standhaften Zinnsoldaten Heft 10 Nr. 97 vom 1. Oktober 1935
   
1937

Anni Schweizer und der Bildhauer Anton Fehr gravieren zur Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst in München (1938) im Auftrag des Staatsministers  und Gauleiters Adolf Wagner (* 1. Oktober in Algringen/Lothringen; † 12. April 1944 in Bad Reichenhall) den Festzug mit zehn Gruppen Zinnfiguren: Spitzengruppe - Germanisches Schiff, Der Tag, Sinnbild der Sonne, Die Nacht, Die Kreuzritter, Romanische Plastik, Eiserne Ritter - Turnierreiter, Barock - Friedrich der Große, Kaiser Maximilian - Sieben Kurfürstentümer und Schwarze Reiter - Fackelträgerinnen.

 

     Aufsatz "Münchens Festzug zum Tag der Deutschen Kunst" in Velhagen & Klasings Monatshefte 1938
   
1938 Der Linguist Dr. Bruno Schweizer, der als Witwer aus einer ersten Ehe nach dem Krieg den Sohn Leo Schweizer (* 18. Februar 1923; † 11. Oktober 1948) hat, heiratet im August 1938 in Island die þorbjörg Jónsdóttir (* 23. Januar 1903 in Süd-Island; † 31. Januar 2003 in Kirkjubaerklaustur/Island).
Das Ehepaar hat die Kinder:
Helgi-Jón Schweizer
(* 1939) und
Gunnar
Wilhelm Schweizer
(* 7. Juni 1942).
 

     Artikel im Standhaften Zinnsoldaten Heft 9 Nr. 132 vom 1. September 1938 und Heft 10 Nr. 133 vom 1. Oktober 1938
   
  Joseph Anton Schweizer stirbt am 8. September 1938.
   
1945

Am 17. März 1945 wird die Einzelfirma Babette Schweizer, Inhaberin Wilhelmine Schweizer, nach Wiederherstellung des Handelsregisters wieder in das Register eingetragen.

 

1950 Eigentümer des Anwesens Herrenstraße 17 sind Wilhelm Schweizer und Anni Schweizer.
   
1952

Ein Teil der Spenkuch-Formen wird erworben.

Erwerb der Formen der Firma Rudolf Lauter, Nürnberg, die ihrerseits Formen von Ammon in ihrem Bestand hat.

 

1953

Wilhelmine Schweizer stirbt am 19. April 1953.

Das Anwesen Herrenstraße 7 erben Wilhelm Schweizer und Anni Schweizer.

   
     Katalog 1953 und Ergänzungsseiten
1954

Am 19. April 1954 wird die offene Handelsgesellschaft "Babette Schweizer, Dießen" in das Handelsregister eingetragen. Gesellschafter sind der Zinngießermeister Wilhelm  Schweizer und die Bildhauerin Anni Schweizer.

Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder Gesellschafter berechtigt.

   
  Die 1904 geborene Babette Stephan, geb. Schweizer ist jetzt die Eigentümerin der Schützenstraße 30.
   
1955 Maria Anna Schweizer stirbt am 3. Juni 1955 mit 98 Jahren.
   
1958

Dr. Bruno Schweizer erliegt am 11. November 1958 einem Herzinfarkt.

 

1963 Gunnar Schweizer jun. wird am 18. Mai 1963 geboren.
   
1972

Wilhelm Schweizer gründet eine eigene Großzinngießerei als Gießer und Graveur in der Herrenstraße 7 in Dießen.

   
   
  Anwesen Herrenstraße 7 im Juli 2007 
   
  Zum 21. November 1972 ist die offene Handelsgesellschaft "Babette Schweizer, Dießenaufgelöst; Anni Schweizer ist jetzt Alleininhaberin. 
Ab dem 6. Dezember 1972 ist Gunnar Schweizer sen. Geschäftsinhaber der Firma "Babette Schweizer".
 

 

   Anwesen Herrenstraße 17 im Juli 2007

 

1976

Der Zinngießermeister Wilhelm Schweizer stirbt am 12. Februar 1976.

 

1977

Die Formen der aufgelösten Firma Joseph Rathgeber, Dießen, werden erworben; der ursprüngliche Formenbestand ist somit wieder vollständig.

 

 
  Stuwelpeter (Gunnar Schweizer) Motorradfahrer (Gunnar Schweizer)
     
1979

Am 10. April 1979 wird die Gunnar Schweizer GmbH., Dießen am Ammersee, als Betrieb einer Zinngießerei, Herstellung von Kunstgewerbearbeiten sowie Groß- und Einzelhandel mit Kunstgewerbearbeiten in das Handelsregister eingetragen (HRB 3189 Amtsgericht Augsburg).

Das Stammkapital beträgt DM 20.000,--.

Geschäftsführer sind der Zinngießermeister Gunnar Schweizer sen. (* 7. Juni 1942 in Pähl) und die Kauffrau Ilse Schweizer, geb. Hermann.

Sie sind beide einzelvertretungsberechtigt.

Der Gesellschaftsvertrag ist abgeschlossen am 24. Januar 1979.

 

1981

Zum 13. Oktober 1981 wird das Stammkapital um DM 30.000,-- auf DM 50.000,-- erhöht.

 

1986

Per 17. November 1986 werden die beiden Geschäftsführer Gunnar Schweizer sen. und Ilse Schweizer von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

 

1987 Am 21. Oktober 1887 wird die Firma "Wilhelm-Schweizer-Zinnfiguren" Kunstgewerbliche Zinngießerei GmbH. in das Handelsregister eingetragen (HRB 9882 Amtsgericht Augsburg). Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und Vertrieb von Zinnprodukten aller Art, Produkten, die mit Zinnteilen versehen sind und alle damit zusammenhängenden Geschäfte. Geschäftsführer ist der Diplom-Ingenieur (Maschinenbau) Jorge Arau-Mussons (* 4. April 1954).
Er vertritt die Gesellschaft stets einzeln und ist von dem Verbot befreit,im Namen der Gesellschaft Rechtsgeschäfte mit sich selbst oder als Vertreter eines Dritten vorzunehmen.
Das Stammkapital beträgt DM 50.000,--.
Der Gesellschaftsvertrag ist abgeschlossen am 25. März 1987 und zuletzt geändert am 30. September 1987.
   
1988

Gunnar Schweizer jun. (* 18. Mai 1963), Zinngießer wird per 27. April 1988 zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Er ist stets alleinvertretungsberechtigt und von dem Verbot befreit, im Namen der Gesellschaft Rechtsgeschäfte mit sich selbst oder als Vertreter eines Dritten vorzunehmen.

 

1991

Zum 2. September 1991 ist Gunnar Wilhelm Schweizer nicht mehr Geschäftsführer.

 

1993 Die Firma Wilhelm Schweizer in Dießen kauft die Weygang-Werkstatt in Öhringen und verlegt sie vom Römerwall an die Gäwelestraße.
   
1994

Jorge Arau-Mussons, Kaufmann und Inhaber der "Wilhelm-Schweizer-Zinnfiguren" Kunstgewerbliche Zinngießerei GmbH. gründet am 26.Januar 1994 die August Weygang GmbH., Betrieb einer Zinngießerei, in Dießen am Ammersee (HRB 13682 Amtsgericht Augsburg).

Das Grund- oder Stammkapital beträgt DM 50.000 

Der Gesellschaftsvertrag ist vom 19. Mai 1993. Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, vertritt er die Gesellschaft allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer zusammen mit einem Prokuristen vertreten.

Der Geschäftsführer Jorge Arau Mussons vertritt stets allein. Er ist befugt, die Gesellschaft bei der Vornahme von Rechtsgeschäften mit sich selbst oder als Vertreter eines Dritten zu vertreten.

 

Zum 28. April 1994 wird die Firma in August Weygang Vermögensverwaltungs-GmbH. geändert (HRB 273Ö Amtsgericht Schwäbisch Hall - .

Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung und Verwertung des Anlagevermögens der August Weygang GmbH - Zinngießerei - in Öhringen. Die Gesellschaft kann sich auf dem Gebiete des Gesellschaftsgegenstandes nach Abs. (1) und außerhalb an anderen Gesellschaften, gleich welcher Rechtsform und gleich in welcher Rechtsform, beteiligen, insbesondere auch lediglich die Führung der Geschäfte von Gesellschaften übernehmen.

   
1996

Ilse Schweizer ist ab dem 19. März 1996 nicht mehr Geschäftsführerin.

Die Firma wird geändert in Babettes Miniaturen - Gunnar Schweizer GmbH.

 

1998

Anni Schweizer stirbt am 2. November 1998.

 

 

Am 11. Mai 1998 wird der Gegenstand des Unternehmens der August Weygang Vermögens-Verwaltungs-GmbH. geändert:

Verwaltung und Verwertung des Anlagevermögens der August Weygang GmbH. - Zinngießerei - in Öhringen, sowie Vermittlung des Abschlusses und Nachweis der Gelegenheit zum Abschluß von Verträgen über Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Wohnräume und gewerbliche Räume aller Art, sowie weiter Vermittlung des Abschlusses und Nachweis der Gelegenheit zum Abschluß von Verträgen über Darlehen, Versicherungen aller Art und Bausparverträgen und die Vermittlung des Abschlusses und Nachweis der Gelegenheit zum Abschluß von Verträgen über den Erwerb von Anteilsscheinen einer Kapitalgesellschaft oder einem Immobilienfond sowie in- und ausländischen Investmentanteilen. Die Gesellschaft kann sich auf dem Gebiete des Gesellschaftsgegenstandes und außerhalb an anderen Gesellschaften, gleich welcher Rechtsform, beteiligen, insbesondere auch lediglich die Führung der Geschäfte von Gesellschaften übernehmen.

   
1999

Die Sanierung des Weygang-Museums in der Karlsvorstadt für mehr als zwei Millionen Mark ist beendet, Werkstatt und Formen werden zurückgebracht und der Betrieb dort weitergeführt.

Die Firma Wilhelm Schweizer erhält als Eigentümer der Einrichtung und der Gussformen eine Miete von 400 EUR/mtl.

   
2000

Der Unternehmensgegenstand der Firma Babettes Miniaturen - Gunnar Schweizer GmbH. wird zum 27. November 2000 geändert in "Herstellung und Vertrieb von kunstgewerblichen Gegenständen, Vertrieb von pyrotechnischen Gegenständen, Pyrotechnik, Planung und Durchführung von Feuerwerken sowie Betrieb einer kunstgewerblichen Kleinzinngießerei".

   
2002

Zum 30. August 2002 wird der Zinngießer Gunnar Schweizer jun. als alleiniger Geschäftsführer in das Handelsregister eingetragen. Er ist einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.

   
2003

Ab dem 11. April 2003 wird Ursula Ochsenreither, geb. Gockel (* 4. April 1937), Pfedelbach, zur Geschäftsführerin der August Weygang Vermögensverwaltungs-GmbH. bestellt. Sie ist einzelvertretungsberechtigt und befugt, die Gesellschaft bei Rechtsgeschäften mit sich selbst im eigenen oder fremden Namen zu vertreten.

Hans-Richard Ochsenreither ist nicht mehr Geschäftsführer.

 

Zum 12. Februar 2003 wird Jorge Arau-Mussons zum Liquidator der August Weygang GmbH. in Dießen bestellt.

Die August Weygang GmbH. in Dießen ist aufgelöst. 

 

Ab 1. Juli 2003 betreiben Gerhard Weiss und Rosina Weiss die Werkstatt in Öhringen.

   
2004 Die Firma "Wilhelm-Schweizer-Zinnfiguren" Kunstgewerbliche Zinngießerei GmbH. wird zum 2. März 2004 in Wilhelm Schweizer Zinnmanufaktur GmbH. umbenannt.
2006 Die August Weygang Vermögensverwaltungs-GmbH. wird ab dem 31. August 2006 beim Amtsgericht Stuttgart unter HRB 580273 geführt.
   
2007

Per 31. Juli 2007 wird Hans-Richard Ochsenreither (* 3. April 1940) zum Liquidator bestellt.

Die August Weygang Vermögensverwaltungs-GmbH. ist aufgelöst.

 

Zum 11. Dezember ist die Liquidation der August Weygang GmbH. in Dießen beendet.

Die Gesellschaft ist gelöscht.

   
2010 Dieter Pallotta, Leiter der Stadtkämmerei Öhringen, kauft nach langen und zähen Verhandlungen (Jorge Arau-Mussons fordert ursprünglich 250.000 EUR) die Weygang-Werkstatt von der Firma Wilhelm Schweizer für 60.000 EUR zurück; die Gußformen für die Zinnfiguren (u.a. auch von Lorenz/Fürth, Fleegel/Hildesheim und Ruckert/Würzburg) bleiben in Dießen am Ammersee, weit mehr als 2000 Gußformen für Schalen, Krüge und vieles mehr bleiben in der Werkstatt hinter dem Weygang-Museum.
   
2014 Die Geschäftsanschrift der Firma Babettes Miniaturen Gunnar Schweizer GmbH. ist ab 19. November 2014 die Egerstraße 1 in Dießen.
   
2020 Jorge Arau-Mussons ist am 6. März 2020 verstorben und damit als Geschäftsführer der Wilhelm Schweizer Zinnmanufaktur GmbH. ausgeschieden.
Geschäftsführer ist ab dem 6. Mai 2020 Joan Miquel Arau Schweizer (* 19. Mai 1997) der einzelvertretungsberechtigt ist mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.
Per 23. November 2020 ist Leon Tropp in München (* 31. Dezember 1996) Einzelprokura erteilt.
   
  Ab dem 9. Dezember 2020 ist Gunnar Schweizer jun. ausgeschieden. Zum Geschäftsführer ist bestellt Martin Schweizer (* 4. Juli 1988), der einzelvertretungsberechtigt ist mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.
   
     Artikel im Landsberger Tagblatt vom 24. Dezember 2020: Die Zinngießer wollen wieder zusammenrücken
   
  Zu Dr. Bruno Schweizer:
Eine Dipl. oec. Elke Moll bzeichnet in ihrem Aufsatz "Welche Leiche liegt im Keller der Immenburg an den Externsteinen?", veröffentlicht im SYNESIS-Magazin Nr. 1/2007, Dr. Bruno Schweizer als "wissenschaftliche Ulknudel" und als "Parteigenossen".
Nach Auskunft des Bundesarchivs Berlin (18.02.2021) war Dr. Bruno Schweizer nie Parteigenosse. Die Behauptung in o. a. Aufsatz ist daher als üble Nachrede einzuordnen. Die beleidigende Äusserung "wissenschaftliche Ulknudel" wird von Elke Moll nicht begründet.
Versuche, mit Elke Moll in Kontakt zu treten, waren erfolglos!  
   
   
 

Zeichner:

Prof. Hans Röhm

Prof. Stockmann

Paul Ernst Rattelmüller

M. Fehr

   
 

Gravuren:

Babette Schweizer

J. Ch. Allgeyer

J. Rathgeber d. Ä.

J. Rathgeber d. J.

M. Fehr

Anton Schweizer

Adam Schweizer

Anny Schweizer

   
  Signaturen:
     Babette Schweizer                                 J. Ch. Allgeyer
   
  Fußbrettchen (Wege):
 
   
  Wege Wilhelm Schweizer:
 
   
 

Quellen:

Auszeichnungen bei der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München von der Beurtheilungs-Commission zuerkannt, München 1854 (Google books)

Bericht der Beurtheilungs-Commission bei der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München 1854, 10. Heft, München, Verlag von Georg Franz (Google books)

Katalog der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München im Jahre 1854, München, Verlage Franz, Pössenbacher Wtw., Rösl, Schurich, Weiß und Dr. Wild Wtw. (Google books)

Augsburger Abendzeitung Nr. 15 vom Freitag, 15. Januar 1869 und Nr. 19 vom Dienstag, 19. Januar 1869 (Google books)

Dekorative Kunst Band XXIII 1915 online

Dr. Bruno Schweizer: Die Kleinzinngießerei am Ammersee in Oberbayern, in Die Zinnfigur, Heft Nr. 11, November 1927

Dr. Bruno Schweizer: Die Geschichte der Kleinzinngießerei in Diessen/A., Verlag der Zinnspielwarenfabrik B. Schweizer, 1930

Der Standhafte Zinnsoldat - Nachrichten für Liebhaber der Zinnfigur, Joachim Ritter, Markkleeberg b. Leipzig, 8. Jahrgang 1935 und 11. Jahrgang 1938

Eugen Kalkschmidt: Münchens Festzug zum Tag der Deutschen Kunst in Velhagen & Klasings Monatshefte 1938

Paul Ernst Rattelmüller: Zinnfiguren - Die Welt in der Spanschachtel, Süddeutscher Verlag, München 1971

Erwin Ortmann: Zinnfiguren einst und jetzt, Edition Leipzig 1973

Walter Onken: Zinnfiguren, Mosaik-Verlag München 1976

Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979

Wolfgang Lösche: "Handwerkliche Kleinzinnherstellung in Dießen am Ammersee" in Volkskunst - Zeitschrift für volkstümliche Sachkultur, Callwey Verlag München, Heft 1, Februar 1982

Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse & Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985

Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V., Kulmbach 1987

Klio Landesgruppe Südbayern, Jahresbericht 1990: Jürgen Künzel: Deutschlands älteste Kleinzinngießerei Firma Babette Schweizer in Dießen

Juliane Wörlein: Dießener Häuserbuch, Markt Dießen am Ammersee, 2000

Freunde der Plassenburg e. V.: 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum - Geschichte der Zinnfigur, Geschichte mit Zinnfiguren, 2004 

Handelsregister des Amtsgerichts Augsburg

Handelsregister online

Grabstätten auf den Friedhof St. Johann, Dießen (2007)

matricula: Kirchenbücher Dießen und Peißenberg

Herzlichen Dank an Alfred R. Sulzer für die Fotos der Spanschachtel Landsknechtschlacht!

Vielen Dank an Gemeindearchivarin Barbara Blankenburg M. A. für hilfreiche Hinweise!

   
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