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Schradin, Friedrich -
Nürnberg/Fürth
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1832 |
Der
Tuchbereiter
und
Decateur
[Veredler von Stoffen und Textilien]
Johann
Matthäus
Gottlieb
Schradin
(*
24.
Mai
1807) aus
Reutlingen
erhält
in
Fürth
am
19.
Juli
1832
das
Bürgerrecht
und
die
Heiratserlaubnis.
Er
heiratet
die
Anna
Barbara
Huth
(†
15.
Dezember
1861),
Tochter
des
Sattelbaummachers
Sixtus
David
Huth
aus
Nürnberg.
Das Ehepaar hat die Kinder Maria Christiana Schradin (*
4. Oktober 1833; † 12. August 1840),
Georg
Gottlieb
Eberhard Schradin (* 19. März 1835),
Julius David Schradin
(* 26. Juli 1837; † 14. August 1840), Maria Babetta
Schradin (* 26. Februar 1839; † 2. Januar 1848),
Peter Julius Schradin (* 15. Oktober 1840; † 21. Oktober
1840), Johann
Jakob Schradin (* 23. Mai 1842),
N. N. Sohn (*† 3. Juni 1844), N. N.
Sohn (*† 5. Februar 1846),
Johann Carl Jakob
Schradin (* 26. November 1848) und
Friedrich
August Schradin (* 10. August 1851).
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1839 |
Anzeige im Fürther Tagblatt No. 144
vom 10. September 1839 |
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1840 |
Matthäus
Schradin
ist
in
Fürth
Eigentümer
des
Anwesens
No.
424
(Neuestraße).
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1849 |
Gottlieb
Schradin
tritt
während
des
Schuljahres
1848/49
im
Alter
von
14
Jahren
und
6
Monaten
aus
der
königlichen
Gewerb-
und
Handels-Schule
zu
Fürth
(Gewerbsabteilung)
aus - er lernt Tuchbereiter -
und
widmet
sich dem
Gewerbe
des
Zinngießers.
Er
absolviert
vom
15.
Mai
1849
bis
10.
Mai
1852
eine
Zinngießerlehre
bei
Heinrich
Paulus Herbst
in
Nürnberg.
Als
Gesellenstück
fertigt
er
ein
Gießfaß
mit
Becken.
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1851 |
Siehe
Anmerkung!
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1852 |
Er
kauft
Formen
der
aufgelösten
Fürther
Offizin
Lorenz. |
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1853 |
Gottlieb
Schradin
stirbt
am
27.
Februar
1853.
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1859 |
Das Anwesen No. 424 (Neuestraße) in Fürth wird in No.
348 umnummeriert.
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1862 |
Am 24. Februar 1862 heiratet der Witwer Matthäus Schradin
die Margaretha Barbara Bernauer (* 8. Oktober 1804),
Witwe des Schreinermeisters Nicolaus Bernauer. |
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1865 |
Friedrich
Schradin
erlernt
von
1865
bis
1868
das
Zinngießerhandwerk.
Matthäus
Schradin
ist
nun
Eigentümer
des
Hauses
Bäumenstraße
21.
Jakob Schradin
heiratet am 20. Juni 1865 die Maria Barbara Besold (* 12.
April 1844; † 6. Dezember 1887), Tochter des Mühlbesitzers auf der Königsmühl Jakob
Besold und dessen Ehefrau Elisabetha, geb.
Rohmer.
Das Ehepaar hat die Kinder Maria Elisabetha Schradin (*
27. August 1866), Margaretha Schradin (* 26. Dezember
1868), Anna Katharina Schradin (* 22. September 1870),
Matthäus
Karl Schradin (15. September 1872),
Wilhelm Ludwig Schradin (* 6. Februar 1876) und
Friederike Emilie Schradin (* 31. Oktober 1877).
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1867 |
Jakob
Schradin, Tuchbereiter und
Decateur,
und
seine Ehefrau übernehmen
am
25.
Januar
1867
zu
einem
Übernahmepreis
von
15.000
fl.
von
Matthäus
Schradin,
Privatier,
das
Haus
Nr.
21
in
der
Bäumenstraße
(Fürth).
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1873 |
Matthäus Schradin stirbt am 19. April 1873.
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Anzeige im Fürther Tagblatt No. 97
vom 23. April 1873 |
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Friedrich
Schradin
meldet
am
3.
November
1873
das
Gewerbe
für
die
Herstellung
von
Zinnspielwaren
in
Nürnberg
an.
Siehe
Anmerkung!
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1874 |
In seinem Verehelichungsgesuch an den Magistrat der Stadt Fürth schreibt er u.
a.: "... ich betreibe gegenwärtig
noch
zu
Nürnberg
ein
Zinnspielwaarengeschäft,
werde
aber
dasselbe
demnächst
nach hier
verlegen.
Ich
beabsichtige
nunmehr
mich
mit
Anna
Katharina
Urban
[nach dem Taufeintrag Anna Christina]
(* 21. Februar 1850),
wohnhaft
zu
Hersbruck,
Tochter
der
Hafnermeisterseheleute
Ludwig
[Urban]
und
Katharina
Urban
[geb. Lustinger]
zu
verehelichen."
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Anzeige im Fürther Tagblatt No. 11
vom 13. Januar 1874 |
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Das Paar hat ein Vermögen von 3.000 fl. und heiratet am 19. Juli 1874.
Es hat die Kinder
Katharina
Louise
Schradin
(*
8.
Mai
1875)
und
Johann
Konrad
Schradin
(* 25. April 1882).
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Anzeige in den Fürther Neuesten
Nachrichten Nr. 296 vom 12. Dezember 1874, Nr. 297 vom 13. Dezember
1874, Nr. 298 vom 15. Dezember 1874 und Nr. 300 vom 17. Dezember 1874 |
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1876 |
Er verlegt per 4. Dezember 1876 den Firmensitz von Nürnberg nach Fürth in den
Neubau Ottostraße
10.
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1882 |
Friedrich
Schradin
bekommt
als
Zinnspielwarenfabrikant
auf
der
Bayer.
Landes-Industrie-,
Gewerbe-
und
Kunstausstellung
in
Nürnberg
als
Teilnehmer
in
der
Kollektiv-Ausstellung
des Gewerbevereins
Fürth
(Nr.
1161)
"wegen
Massenproduktion
von
Blech-
und
Drahtwaaren
für
den Export
bei
sehr
billigen
Preisen
und
solider
Arbeit,
sowie
für
geschmackvolles
Arrangement
der Ausstellungsgegenstände"
die
Große
Bronzene
Medaille.
Friedrich
Schradin
stirbt
am
4.
Dezember
1882.
Seine
Witwe
verkauft
den
Formenbestand
an
verschiedene
Zinngießereien,
u.
a.
auch
an
Weygang.
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1884 |
Im Adressbuch steht nicht mehr die Zinnspielwarenfabrik, sondern nur noch die
Witwe
Anna Katharina
Schradin.
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1889 |
Anna Katharina Schradin betreibt in der Ludwigstraße 90
einen Spezereihandel. |
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1890 |
Die Bäumenstraße 21 wird Bäumenstraße 20. |
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1891 |
Anna Katharina Schradin wohnt jetzt in der Nürnberger
Straße 76/I. |
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1895 |
Sie ist in die Nürnberger Straße 65/I umgezogen. |
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1899 |
Jakob Schradin hat
das Anwesen Bäumenstraße 20 an die Brauerei der Gebrüder
Geismann verkauft. Von der
Holzgalanteriewarenfabrikantenwitwe Johanna Elisabeth Thaler
hat der das Mehrfamilienhaus Rosenstraße 9 gekauft. |
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1903 |
Er betreibt eine Tuch- und Modewaren-Appretur und Decatur sowie eine
chemische Reinigung in der Rosenstraße 9/0. Der Decateur
Karl Schradin wohnt auch im
Haus. |
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1905 |
Jakob Schradin ist
nun Privatier. Karl Schradin hat die chemische
Reinigung, Färberei, Appretur- und Decatur-Anstalt übernommen und wohnt
im 2. Stock. |
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1906 |
Jakob Schradin stirbt am 22. Dezember 1906. Eigentümer des Hauses Rosenstraße 9
ist jetzt sein Sohn Karl Schradin. |
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1907 |
Der Ingenieur Konrad Schradin
wohnt in der Nürnberger Straße 65/I. |
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1909 |
Karl Schradin hat
sein Geschäft an Philipp Rosen übergeben. |
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Anzeige im Fürther Adressbuch 1909 |
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1912 |
Anna Katharina Schradin stirbt am 25. Dezember 1912. |
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Anmerkung:
Schraudolph
schreibt
in
Paradestücke (veröffentlicht 2000) u.
a.:
"Seine
Zinnspielwaren
erhielten
mehrfach
Auszeichnungen,
so auf
der
Weltausstellung
in
London
1851,
der
Weltausstellung
in
Wien
1873
..."
In
den
Ausstellungskatalogen
und
Veröffentlichungen
von
London
1851
und
Wien
1873
ist
Schradin
als Aussteller nicht aufgeführt,
kann
dort also
auch
keine
Auszeichnungen
bekommen
haben. Außerdem war Schradin 1851 noch Lehrling.
In den Anmerkungen zum Aufsatz in Fürther Heimatblätter
(veröffentlicht 1996) schreibt Schraudolph u. a.: "Auch in den uns heute
noch zur Verfügung stehenden einschlägigen Ausstellungskatalogen läßt
sich Schradin (für 1851 bzw. 1873) nicht nachweisen."
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Zinnspielwaren:
nicht bekannt
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Zinnfiguren:
Welche
Formen
von
Lorenz
übernommen
wurden
und
inwieweit
Schradin
weitere
Formen
selbst graviert
hat
oder
gravieren
ließ,
ist
nicht bekannt.
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Quellen:
Adressbücher
Fürth
und
Nürnberg
Stadtarchiv
Fürth
(Register der Fabriken und Verzeichnis des königl. Rentamts Fürth über die in
der Stadt Fürth vorgekommenen Veränderungen am Häuserbesitz)
Fürther
Tagblatt
No.
144
vom
Dienstag,
den
10.
September
1839
(Google books)
Jahresbericht
der
Königlichen
Gewerb-
und
Handels-Schule
zu
Fürth
in
Mittelfranken
1848/49
(Google books)
Nürnberg-Fürther
Industrie-Almanach
1870
(Google books)
Fürther Neueste Nachrichten Nr. 296 vom 12. Dezember 1874, Nr. 297 vom
13. Dezember 1874, Nr. 298 vom 15. Dezember 1874 und Nr. 300 vom 17.
Dezember 1874 (Google books)
Bayer.
Landes-Industrie-,
Gewerbe-
und
Kunst-Ausstellung
in
Nürnberg
1882.
Verzeichniss
der
prämiierten
Aussteller
nebst
Mittheilungen
über
das
Preisgericht,
München
1882,
Verlag
von
Rudolf
Mosse,
Nürnberg-München
Theodor
Hampe:
Der
Zinnsoldat
-
ein
deutsches
Spielzeug,
Verlag
Herbert
Stubenrauch,
Berlin
1924
Curt
F.
Kollbrunner:
Zinnfiguren
-
Zinnsoldaten
-
Zinngeschichte,
Hirmer-Verlag
München
1979
John
G.
Garratt:
The
World
Encyclopedia
Of
Model
Soldiers,
The
Overlook
Press,
New
York
1981
Heinz
Schenzle:
Sigel-Bestimmungsbuch,
Freunde
der
Plassenburg
e.
V.
Kulmbach,
1987
Erhard
Schraudolph:
Die
Fürther
Zinngießerfamilie
Lorenz
in
Fürther
Heimatblätter
1996
Erhard
Schraudolph:
Zinnspielwarenhersteller
in
Nürnberg
und
Fürth
in
Paradestücke,
W.
Tümmels,
Nürnberg
2000
Archion (Kirchenbücher Fürth St. Michael, Nürnberg und Hersbruck)
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