Wieninger, Gustav sen.
Wieninger, Gustav Johann jun.
Karl Wieninger
   
1841 Gustav Wieninger sen. wird am 21. Juni 1841 in Temeswar/Ungarn (jetzt Rumänien) als Sohn des Fabrikanten Anton Wieninger und dessen Ehefrau Anna Wieninger, geb. Schütz geboren.
   
1867 Er heiratet am 6. März 1867 (Stadtarchiv München) bzw. 6. Mai 1867 (Taufbuch-Eintrag Wien/Hernals) die Maria Crescentia Schneider (* 28. März 1843 in Mindelheim; † 24. August 1901 in München), Tochter des Stadtmüllers Friedrich Schneider und dessen Ehefrau Maria Anna Schneider, geb. Mund.
Das Ehepaar hat die Kinder Gustav Johann Wieninger jun. (*21. November 1867 in Wien/Hernals), die spätere Lehrerin Anna Wieninger (* 29. Juni 1869 in Salzburg), Rosa Wieninger (* 26. November 1870 in Salzburg), Friedericke (Frieda) Wieninger (* 14. Dezember 1871 in Salzburg; † ca. 1939 in München; Musiklehrerin bzw. Studienrätin von 1893 - 1920) und Karl Wieninger (* 2. Dezember 1873 in Salzburg; † 1909 in München).
   
1875 Gustav Wieninger sen. ist seit 2. Februar 1875 in München gemeldet, arbeitet als Buchhalter im Hotel Leinfelder und wohnt in der Isarstraße 11a/II.
Am 15. Juni 1875 zieht er in die Knöbelstraße 3/0 und am 6. Oktober 1875 in die Reichenbachstraße 15/II um.
   
1877 Neue Anschrift ab 2. Mai 1877 ist Ickstattstraße 7/II.
   
1879 Er bezieht am 2. August 1879 eine neue Wohnung in der Maistraße 46/0.
  Die Firma Gustav Wieninger jun. - Porzellanmalerei wird gegründet.
   
1882 Zum 12. März 1882 ist seine neue Adresse Dachauerstraße 14/I.
Ab 16. September 1882 ist er Teilhaber der Firma Gustav Wieninger jun. - Porzellanmalerei mit Verlag, Laden im Färbergraben 4.
  Gustav Wieninger jun. wohnt in der Dachauerstraße 14/I bei den Eltern.
   
1883 Vom 2. November 1883 an wohnt Gustav Wieninger sen. in der Tegernseerstraße 1/II.
   
1884 Ab dem 30. Januar 1884 ist er Teilhaber der Firma Schneider & Wieninger - Glas- und Porzellanmalerei, die er mit dem Glasmaler Oskar Schneider betreibt.
   
1885 Gustav Wieninger jun. wohnt ab dem 10. März 1885 auch in der Tegernseerstraße 1.
   
1887 Neue Adresse ist ab dem 2. Mai 1887 Am Glockenbach 32/I.
   
1888 Er zieht am 30. April 1888 mit Gustav Wieninger jun. in die Holzstraße 26/I.
   
1889 Zum 5. August 1889 ist die Firma Schneider & Wieninger erloschen (Oskar Schneider ist dann Teilhaber der Firma Schneider & Reiß - Atelier für kunstgewerbliche Malerei, die sich weiterhin in der Holzstraße 26/I befindet).
Ab 2. September 1889 ist er in der Ickstattstraße 20/0 und zieht am 2. Oktober 1889 in die Ickstattstraße 18/I Rgb. 
Am 11. September 1889 meldet Gustav Wieninger sen. eine eigene Glas- und Porzellanmalerei an.
  Gustav Wieninger jun. wohnt ab 3. September 1889 in der Westermühlstraße 3/I und zieht ab 16. September 1889 in die Ickstattstraße 20/0
   
1890 Die Adresse von Gustav Wieninger jun. ist ab 1. März 1890 die Lindwurmstraße 93/0 Rgb.
  Adresse ab 29. April 1890 ist Lindwurmstraße 93/0 Rgb. II. Aufgang.
   
1893 Gustav Wieninger jun. heiratet am 17. Juli 1893 die Wilhelmine Antonie Elise Schrettle (* 21. Mai 1869 in München; † 30. August 1952 in München) und zieht am 31. Juli 1893 in die Adlzreiterstraße 9b/III.
Das Ehepaar hat die Kinder Maria Wieninger (* 8.Dezember 1894; † 1. März 1895), Gustav Karl Anton Wieninger (* 7. Januar 1896; † 6. August 1954), Anna Kreszenz Wieninger (* 25. April 1897; † 11. Juli 1897), Rosalie Wilhelmine Wieninger (* 13. April 1898; † 1898), Friedrich Karl Anton Wieninger (* 7. Juni 1903; † 29. März 1985) und Karl Anton Wilhelm Wieninger (* 28. April 1905).
   
1897 Gustav Wieninger sen. zieht am 1. September in die Lindwurmstraße 95/II um und wechselt am 5. Oktober 1897 in die Häberlstraße 8/0 lks.
   
1899 Gustav Wieninger jun. ist ab 1. Januar 1899 in der Adlzreiterstraße 26/III gemeldet.
   
1901 Es erfolgt ein weiterer Umzug am 3. Juli 1901 in die Lindwurmstraße 93/III.
  Der Glas- und Porzellanmaler Karl Wieninger ist Teilhaber der Firma G. Wieninger sen.
   
1902 Gustav Wieninger jun. ist ab 1. August 1902 offiziell in München beheimatet und wohnt ab 2. November 1902 in der Lindwurmstraße 93/I.
   
  Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratet er am 11. Oktober 1902 in Salzburg die Witwe Anna Böhm, geb. Rabs, (* 24. Februar 1854 in Weiherhammer, Gemeinde Etzenricht, Landkreis Neustadt an der Waldnaab; † 2. Dezember 1935 in München) und zieht am 14. Oktober 1902 in die Tumblingerstraße 32/II.
   
1903 Neue Anschrift ist ab 2. Juni 1903 die Kapzinerstraße 41/II und ab 30. September 1903 die Tumblingerstraße 19/II
   
1904 Ab dem 11. Mai 1904 ist Gustav Wieninger jun. aus dem ungarischen Staatenverband entlassen.
Er erhält am 20. Juni 1904 zugleich mit seiner Ehefrau und seinen Kindern Gustav Wieninger und Friedrich Wieninger die Urkunde über die Aufnahme in den Bayerischen Staatenverband und am 11. Juni 1904 die Urkunde über die Verleihung des Bürger- und Heimatrechts vom Stadtmagistrat München.
Am 30. Juni 1904 zieht er in die Daiserstraße 13/II um.
Er leistet am 29. August 1904 den Verfassungseid.
   
1905 Am 23. Januar 1905 kauft er mit seinem Bruder Karl Wieninger das Anwesen No. 16 an der Aberlestraße von dem Baumeister Ferdinand Schratz und dem Baumeister Josef Schwarz um 134.000 M (lt. Stadtarchiv München; nach dem Adressbuch von 1905 ist der Fabrikant Andreas Gröber der Eigentümer).
Ab dem 12. Februar 1905 wohnt er als Eigentümer in der Aberlestraße 16.
   
1906 Gustav Wieninger sen. wohnt ab 2. September 1906 in der Daiserstraße 24.
   
1908 Der letzte Umzug erfolgt am 24. Februar 1908 in die Oberländerstraße 12/III.
   
1909 Am 22. Juni 1909 geht das Glas- und Porzellanmalerei-Geschäft des G. Wieninger sen. durch Kauf auf die Söhne Gustav Wieninger jun. und Karl Wieninger über.
  Karl Wieninger stirbt Ende 1909; Gustav Wieninger jun. ist nunmehr Alleininhaber der Firma G. Wieninger.
   
1910 Ab dem 21. Mai 1910 ist Gustav Wieninger jun. auch Inhaber der Firma Kaspar Reischenböck - Fabrikation und Handlung mit Militärputzeffekten und Kantinenbedarfsartikeln, Aberlestraße 16/0.
   
1911 Karl Wieninger wird durch Erbfolge Miteigentümer des Anwesens Aberlestraße 16.
   
1912 Gustav Wieninger jun. wird am 19. Juli 1912 als Prokurist der Bayerischen Bierglas-Malerei Ruckert & Co., Zweigniederlassung München, in das Handelsregister eingetragen; der Eintrag wird am 20. Juli 1912 wieder gelöscht.
Er beteiligt sich als Kommanditist mit 7000 M Kommanditeinlage. Persönlich haftender Gesellschafter ist Ludwig Ruckert, Würzburg.
   
1913 Vom 6. August 1913 an ist er Distrikt-Vorsteher des 19. Bezirks.
   
1915-1918 Gustav Karl Anton Wieninger ist Kriegsfreiwilliger und -teilnehmer 1. Klasse im 16. Kgl. bayr. Infanterie-Regiment.
   
1919 Für Gustav Wieninger jun. wird am 9. Januar 1919 ein Paß ausgestellt, der für ein Jahr gilt.
  Gustav Wieninger sen. stirbt am 18. April 1919 in München und wird im Südfriedhof begraben.
   
1926 Für Karl Wieninger wird am 23. Juni 1926 ein Paß ausgestellt.
   
1927 Das Einbürgerungsgesuch der Witwe Anna Wieninger wird abschlägig beschieden.
   
1929/1931 Gustav Karl Anton Wieninger reicht bei der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München seine Dissertation "Immanuel Kants Musikästhetik" zur Erlangung der Doktorwürde ein.
   
     Dissertation des Gustav Karl Anton Wieninger
   
1930 Im Adressbuch der Keram-Industrie 1930 sind als Inhaber der Firma G. Wieninger sen. als Inhaber eingetragen Gustav Wieninger und Jak. Jelzam [über Jak. Jelzam konnte bisher nichts in Erfahrung gebracht werden].
   
1931 Zum 19. Mai 1931 gibt Gustav Wieninger jun. seine Beteiligung als Kommanditist bei der Bayerischen Bierglasmalerei Ruckert & Co. Zweigniederlassung München auf, nachdem diese liquidiert ist. Die Bayerische Bierglasmalerei Ruckert & Co. gibt ihre Beteiligung als Kommanditistin bei der Firma G. Wieninger auf.
Gustav Wieninger jun.
meldet die Firma G. Wieninger o.H.G. beim Städt. Gewerbeamt München als Alleininhaber an.
Anna Wieninger
wird zum 20. Juli 1931 für die Firma G. Wieninger Prokura erteilt.
   
1939 Die Prokura der Anna Wieninger ist zum 3. November 1939 erloschen.
Karl Wieninger wird für die Firma am 8. September 1939 Einzelprokura erteilt, die Gustav Wieninger jun. am 12. September 1939 wieder löschen läßt.
   
1941 Karl Wieninger ist am 1. Januar 1941 als persönlich haftender Gesellschafter in die Firma G. Wieninger o.H.G. eingetreten, deren Geschäftszweig der "Großhandel mit keramischen Erzeugnissen" ist.
Er ist Mitglied der Freiheitsaktion Bayern, einer königstreuen Oppositionsgruppe.
   
1942 Gustav Wieninger jun. stirbt am 19. November 1942 in München.
   
1943 Karl Wieninger ist Alleinerbe und alleiniger Inhaber der Firma G. Wieninger, die als Gesellschaft ab 11. August 1943 aufgelöst ist.
   
1945 Er ist Mitbegründer der CSU.
   
1946 Von 1946 bis 1952 ist er Stadtrat in München.
   
1947 Die Witwe Wilhelmine Antonie Elise Wieninger wird im Spruchkammerverfahren (sog. Entnazifizierung) am 16. Mai 1947 als "nicht betroffen" eingestuft.
   
1950 Karl Wieninger ist Vorsitzender eines Senats im Entnazifizierungsverfahren.
   
1952 Er läßt am 20. Mai 1952 als Geschäftszweck "Glas- und Porzellangroßhandel - Werkstätten für Keramikmalerei" beim Registergericht eintragen.
   
 
Briefkopf 1952
   
1953 Von 1953 bis 1965 ist er Abgeordneter des Deutschen Bundestages.
   
1956 Geschäftsräume der Firma G. Wieninger und Wohnung von Karl Wieninger sind nunmehr Am Lehwinkel 1.
Als Art des Gewerbes wird am 13. November 1956 "Photographenbetrieb einschließlich Ausführung photokeramische Arbeiten, Glas- und Porzellanmalerei, Glas- und Porzellangroßhandel" beim Gewerbeamt München eingetragen.
   
1957 Von 1957 bis 1965 ist er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Mittelstandsfragen.
   
1964 Es wird ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen.
   
1969 Er ist von 1969 bis 1972 ehrenamtlicher Handelsrichter am Landgericht München I.
   
1972 Die Firma G. Wieninger ist per 20. April 1972 erloschen.
Der Betrieb wird ohne Grundstück mit DM 572.000 bewertet.
Am 23. Mai 1972 wird die offene Handelsgesellschaft Keramik-Malerei und Export Brunner & Co. in das Handelsregister eingetragen. Die Gesellschaft hat am 1. April 1972 begonnen.
Geschäftsinhaber sind der Kaufmann Otto Brunner, München und der Kaufmann Karl Wieninger, München.
   
1977 Ab 28. April 1977 ist Karl Wieninger Alleininhaber der Firma Keramik-Malerei und Export Brunner & Co.
   
1980 Zum 6.  Oktober 1980 ist die Firma Keramik-Malerei und Export Brunner & Co. erloschen.
   
1999 Karl Wieninger stirbt am 20. August 1999.
   
    
Grabstätte im Münchener Waldfriedhof, die Grabstätte von Gustav Wieninger sen. im Südfriedhof existiert nicht mehr (12. Juni 2016)
   
  Quellen:
Stadtarchiv München: polizeiliche Meldebogen von Gustav Wieninger und Gustav Johann Wieninger; Einwohnermeldekarte und Gewerbekartei von Gustav Johann Wieninger
Adressbücher München online
Taufbucheintrag Gustav Johann Wieninger online (data.matricula.info)
Handelsregisterauszüge online
wikipedia: Karl Wieninger
Sprechsaal 1912 online, Seiten 376, 473, 507
Waltraud Neuwirth: Porzellanmaler-Lexikon 1840 - 1914, Band II / K - Z, Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1977
Karl Wieninger: Lausbubenjahre in Sendling, Eigenverlag des Autors, 1983
Karl Wieninger: In München erlebte Geschichte, Verlag E. Strumberger, München 1985
Ich danke Matthias Stich für zahl- und hilfreiche Hinweise!
   
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