Ruckert, Anton - Würzburg
Luft-Compressions-Maschine
   
 

Beschreibung der dem Zinngiessermeister ANTON RUCKERT in Würzburg unter dem 22. Octbr. 1826 privilegirten Erfindung einer Luft - Compressionsmaschine zu pharmaceutischem Gebrauch.

   
 
   
  a. a. Die Bank, auf welcher der Apparat zu stehen kömmt.
  b. ein trichterförmiger Boden, von feinem Zinn, welcher in die Bank fest eingelassen ist.
  c. c. ein hohler Cylinder, von feinem Zinn, stark gearbeitet, 1 1/2 Maas haltend, mit einem vorstehenden Rand, womit er auf den trichterförmigen Boden zu stehen kommt.
  d. zwei durchlöcherte Scheiben, von feinem Zinn, welche genau in den Cylinder passen, zwischen welchen Fluss- oder Druckpapier (das sogenannte Filter), zusammengeschraubt wird.
  e. ein beweglicher Griff von verzinntem Eisen.
  f. ein starker, vorstehender, mit dem Cylinder verbundener, metallener Rand.
  g. ein Deckel von Metall, mit dem unten vorstenden Rande luftdicht eingeschliffen.
  h. h. eiserne Schrauben, womit der Deckel von vier Seiten festgeschraubt wird.
  i. i. das Pumpgefäss, von feinem Zinn gefertigt, 3 Maas haltend und auf der Bank befestigt.
  k. k. der Stiefel mit dem Ventil, welcher mit dem Boden verbunden in dem Gefäss befestigt ist.
  l. der Deckel auf dem Stiefel, zum Aufschrauben.
  m. der Pumpstock, mit dem Stöpsel, welcher auf- und niedergezogen wird.
  n. der Griff des Pumpstockes.
  o. die Oeffnung zum Zutritt der Luft.
  p. p. eine am Stiefel befestigte Luftröhre, welche sich unter der Schraube verborgen ausserhalb des Pumpgefässes befindet.
  q. der Deckel über das Pumpgefäss.
  r. die Luftröhre, welche die Röhre p. p. mit dem Cylinder durch den Deckel desselben luftdicht verbindet.
     
 

Um diesen Apparat zu gebrauchen, wird zwischen die zwei durchlöcherten Platten d, zürst ein Stück Leinwand, dann 4 bis 6 Bogen feines Druckpapier, je nachdem man schnell oder langsam filtriren will, gelegt, diese fest zusammengeschraubt, und so das Filter geschlossen (mit etwas hervorstehender Leinwand und Papier) in den Cylinder eingelegt; hierauf giesst man die zu filtrirende Flüssigkeit in den Cylinder, oder soll erst darin extrahirt werden, so schüttet man zugleich die festen Ingredienzien mit hinein; nun wird der Cylinder mit dem Deckel g geschlossen, dieser mit den 4 Schrauben h h befestigt und die Luftröhre r an beiden Seiten fest angeschraubt. Will man blos filtriren, so kann das Pumpen nun gleich beginnen, wird zugleich auch die Extraction bezweckt, so muss man die Stoffe erst etwas weichen lassen. Wenige Stösse spannen die Luft, wenn die Maschine gut gearbeitet ist, so, dass die Flüssigkeit klar herabläuft und alles Auflösliche mit fortgenommen wird. Die Maschine ist einfach, leicht zu reinigen, verhindert jede Verdunstung und wird vom Erfinder in jeder beliebigen Grösse gefertigt; am häufigsten in der hier angegebenen und eine solche kostet bei ihm in Würzburg 33 Gulden. (BUCHNERS Rep. XXXIV, H. 3. S. 397 - 401.) 

   
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