Roth & Rau - Nürnberg
   
1824 Der 22 Jahre alte Georg Carl Friedrich Roth aus Pforzheim im Großherzogtum Baden, Kaufmann mit eigener Manufaktur-Handlung, die er seit 1 ½ Jahren in Nürnberg im Anwesen S. No. 404 betreibt, heiratet am 18. Juli 1824 die Augusta Maria Elisabetha Löfler bzw. Löffler (≈ 9. Januar 1803), Tochter des Nürnberger Kaufmanns Johann Michael Löfler und dessen Ehefrau Margaretha, geb. Fleischmann.
Das Ehepaar hat die Kinder Julia Augusta Theresa Roth (* 26. März 1825) und Carl Ludwig Rudolph Roth (* 2. Juni 1826; † 13. September 1826).
Die Manufaktur-Handlung heißt nun Löffler & Roth.
   
1826 Am 12. August 1826 stirbt Georg Carl Friedrich Roth.
   
1828 Die Witwe Augusta Maria Elisabetha Roth heiratet am 22. Juni 1828 den Kaufmann Johann Christoph Friedrich Rau (* 24. Mai 1800 in Durlach), Sohn des Bierbrauers und Weinhändlers Johann Kraft Rau und dessen Ehefrau Friederika Catharina Augusta, geb. Schöbler.
Das Ehepaar hat die Kinder Johann Christoph Friedrich Rau jun. (* 7. März 1829), Ernst Carl Ludwig (Louis) Rau (* 20. März 1830; † 11. Dezember 1902 als Kaufmann), Friederika Augusta Sophia Rau (* 21. April 1831), Georg Christoph Wilhelm Rau (* 10. Februar 1833), Johann Jakob Friedrich Ludwig Rau (* 15. Juni 1834), Johann Martin Rau (* 2. September 1835), Friedrich August Heinrich Rau (* 16. September 1836), Gustav Adolph Rau (* 22. November 1837), Sophie Julie Anna Rau (* 9. Januar 1839; † 8. Dezember 1840) und Maximilian Ludwig Crato Rau (* 4. April 1840).
   
  Durch die Verehelichung mit der Witwe Augusta Maria Elisabetha Roth übernimmt Christoph Friedrich Rau ab 23. Juni 1828 die Firma Löffler & Roth und führt sie unter dem Namen Roth & Rau in seinem Hause S. Nr. 1127 Im Heugässchen weiter.
   
1831 Er ist jetzt Eigentümer des Anwesens S. Nr. 393 Albrecht-Dürerstraße (Zisselgasse) und betreibt dort auch seine Firma Roth & Rau.
   
1838 Christoph Friedrich Rau ist Mitglied im Albrecht-Dürer-Verein zu Nürnberg.
   
1843 Augusta Maria Elisabetha Rau, verww. Roth, geb. Löffler, stirbt am 13. Juli 1843 in Ansbach.
   
           
  Traueranzeige in der Nürnberger Zeitung Nro. 197 und im Nürnberger Kurier Nr. 197 vom 16. Juli 1843; Nachruf in der Nürnberger Zeitung Nro. 198 vom 17. Juli 1843
   
  Das Geschäft mit Manufakturwaren, hauptsächlich feinen Kinderspielwaren en gros und en detail, sowie Commission und Spedition ist ab dem 23. August 1843 im Hause L. Nro. 211 auf dem Joseph-Platz.
   
     Anzeige in der Nürnberger Zeitung Nr. 320 vom 16. November 1843
   
1844 Der Witwer Christoph Friedrich Rau heiratet am 17. März 1844 die Emilie Babette Caroline Drexel (* 22. August 1818 in Nürnberg), Tochter des Kaufmanns und Gemeindebevollmächtigten Jakob Wilhelm Heinrich Drexel und dessen Ehefrau Regina Luisa, geb. Felsecker.
Das Ehepaar hat die Kinder Luise Wilhelmine Friederike Emilie Rau (* 6. Januar 1845) und Emil Wilhelm Heinrich Rau (* 19. November 1848; † 3. April 1850).
   
    
Anzeige in der Nürnberger Zeitung Nr. 308 vom 3. November 1844 und Nr. 309 vom 4. November 1844
   
     Anzeige in der Nürnberger Zeitung Nr. 347 vom 12. Dezember 1844
   
    
Anzeige in der Nürnberger Zeitung Nr. 356 vom 21. Dezember 1844
   
1846    Anzeige im Nürnberger Kurier Nr. 324 vom 20. November 1846
   
1851 "Durch gemeinschaftlichen Beschluß der kgl. Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern, vom 23. und des kgl. Landwehr-Kreis-Kommandos vom 28. Mai 1851, wurden auf den Grund der vorschriftsmäßig erholten Wahlvorschläge, [zu Hauptleuten u. a.] Kaufmann Christoph Friedrich Rau in dem neu zu organisierenden und wieder zur Aktivität berufenen Landwehr-Regimente Nürnberg ernannt."
   
1853 Christoph Friedrich Rau jun. heiratet am 16. Oktober 1853 die Kunigunda Johanna Emmerling (* 7. Juli 1832). Tochter und 5. Kind des Georg Daniel Emmerling und dessen Ehefrau Barbara Katharina, geb. Meinecke.
Das Ehepaar hat die Kinder Augusta Kunigunda Friederika Rau (* 16. August 1854), Georg Christoph Friedrich Rau (* 2. April 1859; † 5. August 1859), Katharina Kunigunda Rau (* 23. Juni 1860) und Georg Friedrich Rau (* 23. Juni 1860; † 20. Oktober 1860).
Zwischen 1855 und 1858 muss noch ein Kind, das den Vater überlebt hat, zur Welt gekommen sein; ein Geburts- und Taufeintrag konnte nicht gefunden werden!
   
1854 Emilie Babette Caroline Rau, geb. Drexel, zweite Ehefrau des Christoph Friedrich Rau stirbt am 6. Januar 1854,
   
1855 Der Witwer heiratet am 22. Februar 1855 in dritter Ehe die Emilie Augusta Dürseler (22. Oktober 1817 in Wickrath in Rheinpreußen), Tochter des Apothekers Johann Adam Dürseler und dessen Ehefrau Anna Katharina, geb. Althauß.
Das Ehepaar hat das Kind Friedrike Auguste Luise Rau (* 22. Januar 1857).

Am 6. Juli 1855 besuchte König Max das Verkaufsgewölbe der Spielwarenhandlung Roth & Rau, am 7. Juli 1855 besuchte es die Königin.

Am 3. August 1855 geruht Seine Majestät der König von Bayern allergnädigst, die Goldene Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone an Christoph Friedrich Rau "wegen lebhaften  Geschäftsbetriebes und dadurch erzielte Beförderung der hiesigen Industrie" zu verleihen; "sie wird ihm im allerhöchsten Auftrage von Herrn Bürgermeister von Wächter in Anwesenheit des Handelsrathes und einer Deputation der städtischen Behörden feierlichst eingehändigt".
   
1856 Das feierliche Defilé der französischen Truppen auf dem Place Vendome in Paris nach Rückkehr aus dem Krimkrieg am 29. Dezember 1855 wird von Roth & Rau mit einer Zinnfiguren-Packung verewigt; welcher Hersteller die Figuren geschaffen hat, ist nicht angegeben.
   
 
   
    
Sammlung und Fotos Sulzer
Auf dem Etikett ist die am 3. August 1855 verliehene goldene Medaille des Verdienstordens der bayerischen Krone abgebildet. Das Bildnis Maximilian Joseph König von Bayern ist allerdings seitenverkehrt wiedergegeben.
Der Verdienstorden der Bayerischen Krone wurde am 19. März 1808 von König Maximilian I. Joseph gestiftet. Dem Orden war seit der Stiftung die ehemalige goldene bzw. silberne Zivilverdiensmedaille als niedrigst Ordensstufe angeschlossen. Es handelte sich um eine tragbare goldene bzw. silberne Medaille von 35 mm Durchmesser.
   
 
   
  Inhalt der Spanschachtel "Defilé des troupes françaises retournées de la Crimée sur la place Vendôme"
 
   
 
  Sammlung und Fotos Sulzer
   
   
1857 
Anzeige im Friedens- und Kriegs-Kurier Nr. 344 vom 14. Dezember 1857 
   
1858 Christoph Friedrich Rau jun. übernimmt am 15. Februar 1858 die unter der Firma Roth & Rau Manufactur- und Spielwaarenhandlung en gros seines Vaters Christian Friedrich Rau sen.
Das "Comptoir und Waaren-Lager" ist ab diesem Tag am Obstmarkt S Nr. 984.
Zudem übernehmen am 1. März 1858 seine zwei anderen Söhne Wilhelm Rau und Louis Rau den anderen Teil seines Geschäfts unter der Firma Rau & Co.
   
1860 Kunigunda Johanna Rau, die erste Ehefrau des Christoph Friedrich Rau jun., stirbt am 20. Juli 1860
   
1862 Der Privatier Christian Friedrich Rau sen. stirbt am 18. Oktober 1862 in Brüssel.
   
     Anzeige im Nürnberger Anzeiger Nro. 296 vom 20. Okober 1862
   
1863  Anzeige in der Nürnberger Abendzeitung Nr. 60 vom 1. März 1863 
   
1865 Der Witwer Christoph Friedrich Rau jun. heiratet am 3. August 1865 in zweiter Ehe die Maria Magdalena Regina Emmerling (* 19. Dezember 1846), Tochter und zweites Kind aus zweiter Ehe des Georg Daniel Emmerling und dessen Ehefrau Rosina Katharina, geb. Strobel.
Das Ehepaar hat die Kinder Friedrich August Gustav Julius Rau (* 9. Juli 1866) und Georg Daniel Friedrich Rau (* 16. Juni 1871; † 14. Juli 1874).
   
1868/69 An das Nürnberger Rettungshaus für Arme und Verwahrloste bezahlt Christoph Friedrich Rau jun. den Jahresbeitrag von 1 fl. 12 kr. und schenkt in der Zeit vom 1. September 1868 bis 31. Dezember 1869 "eine große Parthie Spielsachen als Baukästen, Schachteln mit Kugeln, Zinnfiguren, Pferdeställe und andere hölzerne Spielsachen" sowie noch einmal "verschiedene Schachteln mit hölzernen Spielsachen"   
   
1873 Im Nürnberger Anzeiger Nr. 128 vom 8. Mai 1873, Nr. 130 vom 10. Mai 1873 und Nr. 133 vom 18. Mai 1873 wird inseriert:
"In unserem Hause ist sofort oder bis Herbst eine Lehrlingsstelle zu besetzen. Roth & Rau"
   
1875 Für den mittlerweile geisteskranken Christoph Friedrich Rau jun. bzw. dessen Firma Roth & Rau wird am 13. August 1875 der Kaufmann und Handelsgerichts-Assessor August Scholler als Curator aufgestellt; August Scholler ist Principal,  Maria Magdalena Regina Rau Prokuristin.
   
  In der Nürnberger Presse Nr. 345 vom 11. Dezember 1875, Nr. 347 vom 13. Dezember 1875 und Nr. 349 vom 15. Dezember 1875 wird angezeigt:
" Wiederverkäufern empfehlen wir unser Engros-Spiel- & Kurzwaaren-Lager zur gefälligen Abnahme zu ermäßigten Preisen.
Roth & Rau, Obstmarkt"
   
  Der Curator August Scholler ist verstorben. Mit Beschluss des kgl. Stadtgerichts vom 17. Dezember 1875 wird für den geisteskranken Kaufmann Christoph Friedrich Rau jun., Inhaber der hiesigen Firma Roth & Rau der Kaufmann und Handelsappellationsgerichts-Assessor Otto Neuper als Curator aufgestellt und ist als solcher berechtigt, die Firma zu zeichnen.
   
1876 Christoph Friedrich Rau jun. stirbt am 29. September 1876; er hinterläßt Ehefrau sowie ein mündiges Kind und drei unmündige Kinder.
   
     Anzeige im Fränkischen Kurier Nr. 506 vom 3. Oktober 1876 
   
     Anzeige im Fränkischen Kurier Nr. 508 vom 4. Oktober 1876 
   
1877   
Anzeige in der Nürnberger Presse No. 43 vom 12. Februar 1877, No. 54 vom 23. Februar 1877 und No. 66 vom 7. März 1877
   
  Die Nürnberger Stadtzeitung vom 5. Juli 1877 meldet:
"Kaufmann und königl. Handelsappellationsgerichts-Assessor Herr Christoph Friedrich Rau dahier ist gestorben, und ist die hiesige Firma: "Roth & Rau", deren Alleininhaber der Verlebte war, sowie die dessen Ehefrau ertheilte Prokura erloschen."
   
   
  Zinnfiguren:
bekannt ist nur die Spanschachtel "Defilé des troupes francaises retournies de Armée sur la place Vendôme" und die Spanschachtel ohne Inhalt "Oesterreicher im Sturm" in der Sammlung Sulzer
   
 
   
  Quellen:
Der Bayerische Volksfreund Nro. 194, 195 vom 4., 5. Dezember 1828 (Google books)
Ludwig von Coulon: Die Ritter-Orden, Ehren-Verdienst-Zeichen, sowie die Orden adeliger Damen im Königreich Bayern, München 1838 /Google books)
Mitglieder-Verzeichniß des Albrecht-Dürer-Vereins zu Nürnberg am 30. Juni 1838 (Google books)
Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für Mittelfranken Nro. 45 vom 7. Juni 1851 (Google books)
Kgl. Bayer. Kreisamtsblatt von Mittelfranken, Ansbach 1855 (Google books)
Allgemeine Zeitung Nr. 190 vom 9. Julius 1855 (Google books)
Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier Nr. 222 vom 13. August 1855 (Google books)
Beilage zu Nr. 192 der Neuen Münchener Zeitung vom 13. August 1855 (Google books)
Quellen-Nachweisung über Bezug und Absatz der Handelsartikel mit besonderer Berücksichtigung der vaterländischen Industrie, als Handbuch und Rathgeber für Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbetreibende, Leipzig 1856 (Google books)
Nürnberger Anzeiger Nro. 296 vom 20. Oktober 1862 (Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek)
Bericht des Nürnberger Rettungshauses für Arme und Verwahrloste 1868/1869 (Google books)
Handelsregister- und Procoren-Einträge der Bayerischen Handelszeitung im III. Quartal 1875 (Google books)
Beilage zu Nr. 265 der Bayerischen Handelszeitung vom 29. Januar 1876 (Google books)
Nürnberger Presse No. 43 vom 12. Februar 1877, No. 54 vom 23. Februar 1877 und No. 66 vom 7. März 1877 (Google books)
Nürnberger Stadtzeitung Nr. 157 vom 5. Juli 1877 (Google books)

Wikipedia - Verdienstorden der Bayerischen Krone (2013)
Hess-Divo AG, Auktion 322 am 26, Oktober 2012 - Los 2227 (Verdienstmedaille)
Archion: Kirchenbücher Nürnberg Hl. Geist, St. Sebald, St. Jakob, St. Leonhard, St. Johannis; Durlach und Ansbach St. Johannis
Herzlichen Dank an Alfred R. Sulzer für die Fotos!
   
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