Weisbrod, Peter - Bern - Heidelberg
Röhn, Julius Gustav - Heidelberg
   
1826

Der Zinngießer Peter Weisbrod [Weißbrod, Weissbrod] wohnt und arbeitet in Bern im Gelbquartier, Marktgasse Nr. 41 auf der Sonnseite. Er ist weder Bürger noch Hausbesitzer.

   
               Qualitätsmarke für englisch Feinzinn und "Bernzinn" des Peter Weisbrod
   
1843

Er zieht nach Heidelberg in die Hauptstraße am Markt c 44.

Die Qualitätsmarke für englisch Feinzinn verwendet er in Heidelberg weiter.

   
1846 Neue Anschrift ist Unterestraße d 198 im Haus des Flaschners L. Roth.
   
1848 Umzug in die Unterestraße d 126 in das Anwesen des Schneiders Böhm.
   
1852

Neue Adresse ist Mittelbadgasse dem Einhorn [Weinwirtschaft] gegenüber; das Haus gehört dem Kaufmann Löfflad.

   
1863 Die bisherige Weinwirtschaft Einhorn ist nun die Gaststätte Deutsche Eiche.
   
1865

Peter Weisbrod wohnt und arbeitet nun in seinem eigenen Haus Unterstraße 20.

Julius Gustav Röhn wird am 29. Mai 1865 in Sangerhausen geboren.

   
1879 Er absolviert von 1879 bis 1882 eine dreijährige Zinngießerlehre bei Max Eduard Weill in Leipzig.
   
1883 Er arbeitet bei Theodor Wegmann in Braunschweig.
   
1884 Jetzt arbeitet er als Gehilfe bei Peter Weisbrod in Heidelberg.
   
1886

Peter Weisbrod ist verstorben.

Seine Witwe führt die Zinngießerwerkstätte in der Unterestraße 20 weiter.

   
1902

Julius Röhn wohnt und arbeitet in der Hauptstraße 119 im Haus der Geschwister Emma Sommer und Elise Sommer.

   
1904 Er gründet sein eigenes Geschäft.
   
1905

Er kauft die Werkstätte von der Witwe Weisbrod und findet dort auch Zinnfigurenformen einer Jagd vor, deren Herkunft unbekannt ist.

Er firmiert "Julius Röhn, vorm. P. Weisbrod", weiterhin in der Hauptstraße 119. 

Das Haus Unterestraße 20 verkauft die Witwe Weisbrod an die Kinder des Hausmeisters Philipp Fuchs.

   
1909

Julius Röhn ist jetzt Zinngießermeister und zieht mit seiner Werkstätte in die [umbenannte] Untere Straße 20.

   
1912

Julius Röhn, preußischer Staatsangehöriger, wird am 28. September 1912 mit seiner Ehefrau Anna Maria Elise, geb. Fuchs (* 9. Januar 1873 in Sandershausen) und den Kindern Gustav Philipp Hermann Röhn (* 21. Dezember 1902 in Heidelberg; † 14. August 1946 in Straßburg) und Philippina Kathinka Martha Röhn (* 2. März 1906 in Heidelberg) in den badischen Staatsverband aufgenommen.

   
1922 Das Haus Untere Straße 20 gehört nun Julius Röhn.
   
1936 Er stirbt am 19. Januar 1936 in Mannheim.
   
1937

Eigentümer des Anwesens in der Unteren Straße 20 sind die Erben des Julius Röhn.

Die Witwe Elise Röhn und der Sohn Hermann Röhn, der stellvertretender Gauleiter ist, wohnen im Haus Schröderstraße 76, das dem Postsekretär Albert Heckmann gehört.

   
1943 Das Haus Untere Straße 20 ist an den Kaufmann Albert Haußmann verkauft.
   
 

Zinnfiguren:

Jagd

   
     Fußbrettchen (Wege)
   
 

Quellen:

Adressenbuch der Republik Bern 1836 (Google books)

Adressbücher Heidelberg online

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band V (Süddeutsche Zinngießer Teil I), Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1931

Erwin Hintze: Die Deutschen Zinngießer und ihre Marken Band VII (Süddeutsche Zinngießer Teil III), Leipzig, K. W. Hiersemann, 1921 - 1931 

Dr. Gustav Bossard: Die Zinngiesser der Schweiz und ihr Werk, Band I und II, Zug 1920 und 1934

Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979

Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985

Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 1987

Stadtarchiv Heidelberg (aus UA16/7 - Aufnahme in den badischen Staatsverband, Buchstabe B) ich danke Frau Diana Weber für die Hinweise!

   
   
  Biographie des Sohnes Gustav Philipp Hermann Röhn (unverheiratet, keine Nachkommen):
   
                     
   
1909-1920 Volks-, Oberreal- und Höhere Handelsschule in Heidelberg
   
1920 Versicherungsbeamter
   
1922-1924 Reichswehrsoldat im 21. Infanterieregiment
   
1922 Eintritt in die NSDAP in Mannheim
   
1925-1933

Mitarbeiter im elterlichen Geschäft, gleichzeitig Aufbau der NSDAP in Heidelberg, Führer des Schlageter-Bundes, einer Deckorganisation der SA, später Führer der örtlichen SA

   
1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 30307)
   
1929 Geschäftsführer der Ortsgruppe Heidelberg der NSDAP
   
1930-1933 Mitglied des Heidelberger Gemeinderates
   
1931 NSDAP-Kreisleiter in Heidelberg
   
1933 Stabsleiter bzw. Geschäftsführer in der NSDAP-Gauleitung Baden, Karlsruhe
   
1933-1945 Mitglied des Reichstages, 1933 kurze Zeit auch badisches Mitglied des Landtages
   
1934-1936 Geschäftsführender stellvertretender Gauleiter
   
1936-1945 Stellvertretender Gauleiter, ab 1940 auch im Elsaß
   
1940 Hauptdienstleiter bzw. Befehlsleiter der NSDAP
Teilnahme am Westfeldzug
   
1945-1946 Französische Haft in Straßburg
   
1946

Prozeß vor dem französischen Militärgericht. Am 3. Mai 1946 zum Tode verurteilt durch Erschießen

   
 

Quellen:

wikipedia.org 

Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten online

Deutsche Biographie online

Biographische Reihen der Kommission für geschichtliche Landeskunde, über LEO-BW online

   
   
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