Riechers, Friedrich August - Basbeck
   
  Dr. Thomas Schürmann schreibt in "Erbstücke - Zeugnisse ländlicher Wohnkultur im Elbe-Weser-Gebiet" u. a.:
"Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten einige Zinngießer, wie Friedrich August Riechers in Basbeck ... sich durch das Herstellen von Zinnfiguren eine Stütze ihrer Existenz zu verschaffen ..." und bezieht sich dabei als Quelle auf ein Typoskript von Franz Elfers, Bremerhaven, aus den 1920er-Jahren: Der letzte Zinngießer von Basbeck.
   
  Franz Elfers schreibt darin u. a.:
"In verschiedenen Museen unserer Heimat ist noch eine solche Werkstatt zu sehen, z. B. Celle, Harburg, Hannover. Im Heimatmuseum Verden befindet sich die vollständige Werkstatt des bewährten Zinnigeßers Engels, Verden, dessen Sohn als Musiklehrer in Bremerhaven wohnt.
Hergestellt wurden Kirchengeräte, Zunft- und Innungspokale , Krüge, Leuchter, Schalen, Schüsseln, Haus- und Küchengeräte; daneben auch Spielsachen, Pfeiffenköpfe, Zinnsoldaten, ja Zinnfiguren, die ganze Familien darstellten." 
   
  Ein Hinweis auf Friedrich August Riechers als Hersteller von Zinnfiguren ist nicht vorhanden!
   
   
1780 Peter Jacob Riechers, Sohn des Schiffers Claus Riechers in Otterndorf, wird am 9. Juli 1780 getauft.
   
1797 Er beginnt eine fünfjährige Zinngießerlehre bei Johann Friedrich Bunstorff in Otterndorf.
   
1802 Am 16. März 1802 wird er beim Hamburger Zinngießeramt ein- und ausgeschrieben.
   
1803 Das Hamburger Zinngießeramt bestätigt ihm am 16. Januar 1803, dass er 33 Wochen bei der Witwe des Georg Lambert Matthias Grave gearbeitet hat.
Er heiratet Johanne Magdalene Bernutz, die Tochter des Ostener Zinngießers Nicolaus Bernutz
   
1820 Er wird von seiner Frau geschieden und heiratet am 1. Oktober 1820 die Christine Marie Erling aus Oppeln an der Niederelbe.
   
1816 Er zeichnet mit einer eigenen Marke.
   
1826 Der Sohn Friedrich August Riechers wird am 22. September 1826 geboren.
   
1841 Er wird zu Weihnachten durch den Ältermann Johann Friedrich Thomas Dahm vom Hamburger Zinngießeramt als Lehrling eingeschrieben.
   
1842 Der Sohn Peter Wilhelm Riechers [von dem ansonsten nichts bekannt ist] wird zu Ostern vom Ältermann Johann Friedrich Thomas Dahm des Hamburger Zinngießeramts als Lehrling auf zwei Jahre ein- und wider ausgeschrieben und damit als Geselle losgesprochen.
   
1845 Friedrich Wilhelm Riechers wird zu Weihnacht als Lehrling ausgeschrieben und damit als Geselle losgesprochen.
   
ca. 1849 Peter Jacob Riechers läßt sich in Basbeck nieder und kauft dort an der Heerstraße ein Haus.
Friedrich August Riechers zieht nach seiner Wanderschaft als Geselle nach Basbeck zu seinem Vater.
   
1862 Er zeichnet mit einer eigenen Marke.
   
1866 Am 22. Juni 1866 stirbt Peter Jacob Riechers in Basbeck.
Friedrich August Riechers übernimmt das Geschäft.
   
1874 Er ist erster Spritzenmeister der neu gegründeten Spritzenmannschaft Basbeck (Vorläufer der Freiwilligen Feuerwehr).
   
1878 Er heiratet am 15. November 1878 Rebekka Tietje aus Hechthausen.
   
1908 Er stirbt am 13. Dezember 1908 in Basbeck.
   
  Quellen:
Thomas Schürmann: Erbstücke - Zeugnisse ländlicher Wohnkultur im Elbe-Weser-Gebiet, Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2002
Franz Elfers, Bremerhaven: Der letzte Zinngießer in Basbeck, Typoskript 1920er Jahre
Ich danke Dr. Thomas Schürmann für die Kopie des Typoskripts sehr herzlich!
   
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