Ortelli Dotti, Carlos - Barcelona | |
1828 | Carlos Ortelli Dotti, Graveur und Gießer, in
Rovenna, Como, Lombardei (Italien) geboren als Sohn des Juan Ortelli und dessen
Ehefrau Margherita Dotti, kommt 1828 zusammen
mit dem Kupferstecher Salvatore Bacciarini, beide als italienischer Flüchtlinge,
nach Barcelona. Sie bringen schon vorhandene Gußformen mit nach Spanien. Carlos Ortelli gründet eine Gießerei für Zinn- und Bleifiguren. |
Salvatore Bacciarini läßt sich in der Carrer de la Fusteria 8 nieder und arbeitet als Zeichner, Graveur und Gießer mit Carlos Ortelli zusammen . | |
Die älteste bekannte, von Bacciarini mit Jahr und Monat signierte Form, ist aus dem Jahr 1829. | |
1834 | Salvatore Bacciarini verkauft seine Gußformen und betätigt sich nur noch als Zeichner und Graveur von Blei- und Zinnspielzeug, auch weiterhin für Carlos Ortelli. Er gilt als bester in seinem Metier und fertigt Gußformen, die den Stil der katalanischen Zinn- und Bleispielzeuge prägen. Seine Werkstätte ist an der Plaça de la Llana 6. |
Von 1835 bis 1839 hält er sich nicht in Barcelona auf. | |
ca. 1840 | Carlos Ortelli heiratet Maria Ana Montañá Ayala, in Borna, Lombardei (Italien) geboren als Tochter des Francesco Montañá und dessen Ehefrau Magdalena Ayala. |
Das Ehepaar hat die Kinder: Francisco Antonio Juan Ortelli Montañá (* 28. Dezember 1842), Maria Natividad de Jesus Christina Magdalena Ortelli Montañá (* 29. März 1847), Juan Francisco de Paula Carlos Ortelli Montañá (* 27. Oktober 1849), Francisco Antonio Juan Ortelli Montañá (* 28 Dezember 1852), Magdalena Antonia Elvira Ortelli Montañá (* 1. Juni 1855) und Francisco de Paula Carlos Enrique Ortelli Montañá (* 3. April 1859). |
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Die Anschrift ist Calle de la Libreteria 9. | |
1841 | Die Brüder Francisco und Juan Pera sind nun nach Salvatore Bacciarini bis 1847 Graveure für Carlos Ortelli. |
1870 | Die Werkstatt wird unter dem Handelsnamen Sociedad Carlos Ortelli e Hijo [Gesellschaft Carlos Ortelli und Sohn]geführt. |
ca. 1875 | Der 1849 geborene Juan Francisco de Paula Carlos Ortelli Montañá heiratet Rosa Giralt Duran (*28. Dezember 1852), Tochter des Antonio Giralt und dessen Ehefrau Rosa Duran aus Borna. |
Das Ehepaar hat die Kinder: Maria de Montserrat Ana Sofia Ortelli Giralt (* 30. April 1877), Carolina Rosa Navidad de Jusus Ortelli Giralt (* 1. September 1878), Rosa Laura Manuela Ortelli Giralt (* 1. Januar 1882) und Juan Antonio Carlos Ortelli Giralt (* 23. Juni 1885). |
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1878 | Juan Ortelli Montañá übernimmt den Betrieb und führt ihn unter dem Handelsnamen J.O.M. |
Er nimmt an der Expositión Universelle de Paris (Palais de Champs de Mars) teil. | |
1888 | An der Exposición Universal de Barcelona 1888 beteiligt er sich in der Sparte Spielwaren (Juguetes) und wird für seine Erzeugnisse mit einer Bronze-Medaille prämiert. |
1892 | Auf der Exposición Nacional de Industrias Artisticas e international de Reproducciones de Barcelona 1892 stellt er wieder seine Spielwaren aus Metall (Juguetes de metal) aus.und bekommt das Diplom "Mención Honorifica" [lobende Erwähnung]. |
1893 | Auch auf der World's Columbian Exposition 1893 in Chicago ist Juan Ortelli Montañá (Sparte Metal toys) vertreten. |
Rafael Puig y Valls scheibt dazu in seinen Memoria sobre la Exposición Colombina de Chicago sinngemäß: "Bleispielzeuge von Juan Ortelli Montañá, Barcelona, die aufgrund von Verpackungsmängeln in schlechtem Zustand ankamen und daher nicht hätten ausgestellt werden sollen. Die Bleigegenstände wurden zusammengebaut verschickt und ihr Eigengeweicht reichte aus, um sich zu verbiegen und zu brechen. Die Firma schickte auch ein teures Möbelstück, das unter Berücksichtigung der Interessen des Ausstellers an der dunkelsten Stelle der Abteilung platziert werden mußte." | |
1897/98 | Juan Ortelli Montañá beteiligt sich an der Exposción de Industrias Nacionales in Madrid. |
AFT 1900 | Nach dem Tod seines Vaters ist der 1885 geborene Juan Ortelli Giralt Inhaber der Firma. |
1906 | Er stellt auf der Expositione Internationale di Milano bzw. Expositione Internationale del Sempione aus und bekommt eine Bronze-Medaille verliehen. |
1910 | Auf der Exposición Nacional de València wird ihm für die ausgestellten Blei- und Zinnspielwaren eine Silber-Medaille verliehen. |
1912 | Die Firma Ortelli hat Geschäftsverbindung zur Firma Georg Spenkuch in Nürnberg |
1914 | Auch auf der Exposicion Certament National de juguetes de Barcelona de 1914 bzw. Primera Exposición de Juguetes en el Fomento de Trabajo Nacional de Barcelona de 1914 stellt Juan Ortelli Giralt Blei- und Zinnspielzeug aus; er erhält ein Auszeichnungsdiplom. |
1915 | Juan Ortelli Giralt stirbt mi 30 Jahren; seine Schwester Carolina Ortelli Giralt übernimmt die Leitung der Firma. |
1923 | Der Betrieb ist sehr erfolgreich; die eigene Produktion reicht nicht aus, die Nachfrage zu befriedigen. Es werden Figuren aus Deutschland und Italien importiert. |
1935 | Die Wirtschaft Spaniens ist am Boden; Zinn und
Blei werden für andere Zwecke gebraucht und vom Staat rationiert.
Figuren und Formen werden vom Rat der Stadt Barcelona übernommen. Die Firma besitzt zum Zeitpunkt der Auflösung sämtliche durch Kauf erworbenen Formen für Flachfiguren aller italienischer Einwanderer (Bacciarini, Pirozzini und Lleonhart) |
1942 | Das Museu d'Arts, Indústries i Tradicions Populars beauftragt Joana Garriga, die Witwe des letzten Ortelli, mit der Leitung der Abteilung " reproduccions de joguines de plom" [Reproduktion von Bleispielzeug] des Museums mit einem monatlichen Gehalt von 500 Peseten. |
1962 | Die bisher erfolgten Vorführungen des Zinngießens mit den alten Formen der Firma Ortelli werden eingestellt, da der neue Museumsdirektor dies wegen der starken Abnutzung der Formen verfügt. |
Zinn- und
Bleifiguren: Zu empfehlen sind die unter Quellen hervorgehobenen Bücher mit unzähligen Abbildungen von Figuren und Formen. Die Webseite dir y dor befasst sich mit allen Herstellern und auch Sammlungen spanischer Zinn- und Bleifiguren auch in dutscher Sprache. |
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Die erhaltene Werkstatteinrichtung, sowie ca. 481 Schiefer- und 650 Metallformen ist im El Poble Espanyol, einem Freilichtmuseum in der Nähe von Barcelona vorhanden. | |
Quellen: Exposición Universal de Barcelona 1888 - Catalogo Oficial especial de España, Universitat Autònoma de Barcelona - Servei de Bibliothques online Exposición National de Industrias Artisticas e international de Reproducciones de Barcelona 1892 - Catalogo (Google) World's Columbian Exposition 1893 - Official Catalogue Part VIII., (Google) Rafael Puig y Valls: Memoria sobre la Exposición Colombina de Chicago, Barcelona 1895 (Google) Erwin Ortmann: Zinnfiguren einst und jetzt, Edition Leipzig 1973 Walter Onken: Zinnfiguren, Mosaik-Verlag München 1976 Jose Manuel Allendesalazar: Colleccionismo de soldados, Editorial Everest 1978 Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979 John G. Garratt: The World Encyclopedia of Model Soldiers, The Overlook Press, New York 1981 Catàleg del Museu d'Arts, Indústries i Tradicions Populars / I - El taller Ortelli: Motlles de pedra (1) - El soldat de plom, Ajuntament de Barcelona, 1991 Christian Blondieau: Petits Soldats, Le Képi Rouge Paris, 1996 Joan Amades: Les joguines de plom, Tarragona, Edicions El Mèdol, Biblioteca Joan Amades, 2000 Ignacio Czeguhn: Alte Figuren aus Zinn und Blei in Spanien, in 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum - Geschichte der Zinnfigur, Geschichte mit Zinnfiguren, Freunde der Plassenburg, 2004 dir y dor online Geneanet familysearch Herzlichen Dank an Ignacio Czeguhn für hilfreiche Hinweise! |
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