Jrmer, August Moritz - Berlin
   
  Dr. Czeguhn / Dr. Schraudolph schreiben im Söhlke-Musterbuch u. a.: "Ein Mitglied der Zinngießerinnung war 1849 Zinngießergeselle M. Irmer. Zwischen 1876 und dem Ersten Weltkrieg tauchen in den Adressbüchern ein Graveur Irmer und dessen Nachkommen auf, 1912 August Irmer (Graveur und Kautschukstempelfabrik)."
  Nach Hans Günther Scholz soll August Moritz Jrmer auch mit der Zinnfigurenherstellung befasst gewesen sein (Hinweis in: Die Berliner Zinnfigurenproduktion).
Schenzle führt Jrmer als Graveur um 1900 mit Sigel auf:  
  Bonk hat in den Büchern des Berliner Zinngießergewerks keine Hinweise auf August Moritz Jrmer als Zinngießergeselle gefunden. Auch Anhaltspunkte für eine Zinnfigurenherstellung waren von ihm nicht festzustellen.
   
  Jrmer wird in allen Adressbüchern, Kirchenbuch- und Standesamt-Einträgen mit "J" geschrieben!
   
1847 August Moritz Jrmer wird am 5. Dezember 1847 in Dresden geboren als 2tes Kind des Königlichen Kutschers Karl Gottlob Jrmer (* 8. Juli 1820 in Naundorf bei Dippoldswalde; † 2. Mai 1893 in Dresden) und dessen Ehefrau Henriette Amalie, geb. Kreuz (* 20. Dezember 1818 in Königsbrück bei Bautzen; † 25. Februar 1891 in Dresden).
   
1876 Er hat das Graveurhandwerk erlernt und heiratet am 26. August 1876 in der Berliner Friedrichswerder Kirche (am 28. August 1876 standesamtlich) die Schneiderin Eleonore Christine Mathilde Zerbst (* 26. April 1854), Tochter des Graveurs Eduard Friedrich Ludwig Zerbst und dessen Ehefrau Maria Charlotte Ida, geb. Brietzke.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Otto Richard Johannes Jrmer (* 13. Januar 1879; ist Gürtler und heiratet am 3. Mai 1902 die Schneiderin Emilie Julie Brenneke (* 28. April 1880 in Warschau [heute Warszawa], Tochter des Musikus Wilhelm Brenneke und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Schomflin); stirbt am 14. Februar 1954),
Bertha Ida Mathilde Jrmer (* 9. September 1881) und
Margarethe Amalie Ida Jrmer (* 13. Juli 1888).
   
1906 Eleonore Christine Mathilde Jrmer, geb. Zerbst stirbt am 19. Septgember 1906
   
1912 Der Witwer August Moritz Jrmer stírbt am 23. März 1912 im Krankenhaus Friedrichshain.
   
  Adressen lt. Adressbücher:
1876           ---
1877/1878   Kaiserstraße 34/II
1879-1881   Elisabethstraße 52 H
1882-1883   Landsbergerstraße 80 H III
1884            Elisabethstraße 61
1885/1886   Elisabethstraße 61/III Spezialität: Wäschestempel
1887            Elisabethstraße 61/IV
1888            Elisabethstraße 61 Gravier-Anstalt für Wäschestempel
1889-1891   Elisabethstraße 61/IV
1892-1895   Kaiserstraße 34 H II
1896           ---
1897-1905   Kurzestraße 10/IV
1906-1907   Palisadenstraße 5/I
1908-1910   Große Frankfurter Straße 86 H II Kautschukstempelfabrik
1911            Palisadenstraße 25 H II
1912            Palisadenstraße 25 H II (lt. Sterbeeintrag des Standesamts Ebertystraße 50)
   
  Quellen:
Die Berliner Zinnfigurenproduktion: maschinenschriftliches Manuskript ohne Autorenangabe, Bibliothek der Stiftung Stadtmuseum Berlin, nach 1982, Sig. 15262
Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e.V. Kulmbach, 1987
Dr. Ignacio Czeguhn / Dr. Erhard Schraudolph: Gerhard Söhlke - Musterbuch für Spielzeug und Zinnfiguren - Berlin um 1856, Verlag H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2006
Wolf Rüdiger Bonk: Zinnfiguren aus Berlin und Umgebung, Zeughaus-Verlag GmbH, Berlin 2012
Adressbücher Berlin online
Archion: Kirchenbücher Dresden Annenkirche und Berlin Friedrichswerder Kirche
ancestry: div. Standesamteinträge
   
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