Haselbach, Johann Ludwig Gottfried Theodor - Berlin
Piepenbrink (Piepenbrinck, Piepenbring, Papenbrink), Johann Franz Christian Georg Wilhelm - Berlin
   
  Zu Piepenbrinck (Piepenbrink): Bei der in den Adressbüchern unterschiedlichen Schreibweise der Vornamen-Initialen F. C. und F. W. handelt es sich um ein und die selbe Person!
   
1795 Der Schlossermeister Carl Wilhelm Piepenbrink in Elze (Kirchenkreis Elze-Coppenbrügge) ist mit Johanne Dorothee Sophia, geb. Voß verheiratet.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Friederica Louise Amalie Piepenbrink (* 23. September 1795),
Johann Franz Christian Georg Wilhelm Piepenbrink (* 27. Oktober 1798),
August Wilhelm Piepenbrink (* 7. Juni 1801),
Anton Peter Piepenbrink (* 24. November 1803) und
Johanne Dorothee Caroline Piepenbrink (* 17. Januar 1807).
   
  Johanne Dorothee Sophia Piepenbrink, geb. Voß stirbt am 17. August 1809 mit 40 Jahren an Schlagfluß.
   
1810 Der Witwer Carl Wilhelm Piepenbrink heiratet am 16. September 1810 die Anne Christiane Wilhelmine Wasmuth (* 10. April 1789), Tochter des Schneidermeisters Christian Friedrich Melchior Wasmuth und dessen Ehefrau Friederica Henrietta, geb. Vollborn.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Henriette Friederike Piepenbrink (* 22. März 1812) und
Friedrich Joseph Piepenbrink (* 5. Februar 1814).
   
1815 Carl Wilhelm Piepenbrink stirbt am 10. Juli 1815 mit 51 Jahren an Schwindsucht.
Die Witwe Anne Christiane Wilhelmine Piepenbrink, geb. Wasmuth, heiratet am 4. Dezember 1817 den Grob-Schmied Diedrich Carl Friedrich Arnold Wedekind; stirbt am 3. August 1856.
   
1818 Johann  Ludwig Gottfried Theodor Haselbach wird am 8. Januar 1818 als Sohn des Gastwirtes und späteren Buchbinders Johann Theodor Haselbach und dessen Ehefrau Johanne Justine, geb. Schilling in Neuhausen/Thüringen geboren.
   
1827

Der 1798 in Elze geborene Johann Franz Christian Georg Wilhelm Piepenbrink hat das Zinngießerhandwerk erlernt, ist Meister, tritt dem Berliner Zinngießergewerk bei und ist im Berliner Adressbuch erstmalig in der Friedrichstraße 38 [muß heißen 58] verzeichnet.

   
  Er heiratet am 28. April 1827 die Caroline Sophie Emilie Lentz (* 20. März 1798), einzige Tochter des Zinngießermeisters Johann Christian Lentz.
Das Ehepaar hat die Tochter Friederike Emilie Clara Piepenbrink (* 5. Juli 1828); heiratet am 11. Oktober 1849 den Kunsthändler Carl Michel Angelow Hieronymus Schäffer (* 1. Mai 1824 in Düsseldorf); stirbt am 20. September 1909 als Witwe mit 81 Jahren.

Caroline Sophie Emilie Piepenbrink, geb. Lentz stirbt am 11. Juli 1828 mit 30 Jahren am Kindbettfieber.
   
1831 Der Witwer heiratet am 29. Oktober 1831 die Marie Caroline Krebs (* 28. Juni 1795), Tochter des Tischlermeisters Christian Friedrich Krebs und dessen Ehefrau Sophia, geb. Bergern.
Die Ehe bleibt kinderlos.
   
1834 Johann Theodor Haselbach beendet seine in Liegnitz abgeleistete Zinngießerlehre und ist Geselle in Dresden.
   
  Der Zinngießermeister Johann Georg Forndran (≈ 18. Oktober 1807 als Zwilling in Römhild), vierter Sohn des Bäckermeisters Johann Jacob Forndran und dessen Ehefrau Elisabetha Friederica, geb. Martinius, heiratet am 5. Juli 1834 die vierundzwanzig Jahre alte Emilie Caroline Friederike Hennig, Tochter des Kaufmanns Johann Carl Friedrich Hennig aus Potsdam.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Emma Bertha Friederike Forndran (* 28. Juli 1835; † 14. Januar 1838),
Hugo Herrmann Forndran (* 31. Mai 1837) und
Emma Bertha Forndran (* 30. Oktober 1839; † 3. März 1840).
   
1835 Wohnung und Werkstätte des Johann Georg Forndran ist in der Mittelstraße 20.
1840 Johann Georg Forndran stirbt am 27. August 1840 mit 33 Jahren an Lungenschwindsucht.
   
1842 Neue Anschrift des "Zinngießers und Zinnwaarenhändlers" Johann Franz Christian Georg Wilhelm Piepenbrink ist die Französische Straße 23.
   
  Am 17. März 1842 wird Johann Theodor Haselbach Bürger und Zinngießermeister in Berlin. Er heiratet die Witwe Karoline Friederike Emilie Forndran, geb. Hennig am 4. Juli 1842 und übernimmt Wohnung und Werkstätte in der Mittelstraße 20.
  Die Witwe bringt den Sohn Hugo Herrmann Forndran mit in die Ehe.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Carl Friedrich Theodor Constantin Haselbach (* 29. März 1843),
August Emilie Constanze Haselbach ( 20. Dezember 1844; † 4. Juli 1845),
Hedwig Emilie Auguste Haselbach (* 15. Oktober 1846) und
Hedwig Constanze Auguste Haselbach (* 9. Januar 1853).
   
1843

Johann Franz Christian Georg Wilhelm Piepenbrink ist jetzt Eigentümer des Anwesens Französische Straße 23.

   
1844

Johann Theodor Haselbach zieht in die Friedrichstraße 150 um.

   
  Auf der allgemeinen deutschen Gewerbe-Ausstellung zu Berlin stellt Johann Theodor Haselbach, Zinngießer in Berlin, verschiedene Zinnverzierungen zu Goldleistenrahmen aus.
Die Ausstellungsstücke werden "rücksichtlich der Zeichnung und des scharfen Gusses" lobend erwähnt.
Er hat außer diesen Verzierungen für Goldleisten und Spiegelrahmen noch 22 Schachteln mit verschiedenen äußerst sauber gearbeiteten Zinnspielsachen eingeliefert. Dieselben sind zwar teurer als andere ausgestellte Fabrikate "aber auch ungleich gefälliger in der Erfindung wie in der Ausführung, und so werden sie neben diesen immer ihre Liebhaber finden."
   
1846 Seine neue Anschrift ist die Mittelstraße 47.
   
1847 Johann Theodor Haselbach ist in der Mittelstraße 10 und in der Friedrichstraße 89b gemeldet.
Er tritt dem Berliner Zinngießergewerk bei.
   
1848

Jetzige Anschrift ist nur noch Mittelstraße 10. Der Graveur H. Wildt († 1879) arbeitet bei ihm.

   
  Johann Franz Christian Georg Wilhelm Piepenbrinck stirbt am 16. Januar 1848 mit 49 Jahren an Abzehrung.
   
 
Anzeige in der Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung No. 15 vom 19. Januar 1848
   

Anzeige in der Zweiten Beilage zur Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung No. 292 vom 14. Dezember 1848
   
1849 Eigentümerin des Hauses Französische Straße 23 ist nun die Zinngießer- und Zinnwarenhändler-Witwe Marie Caroline Piepenbrink, geb. Krebs.
   

Anzeige in der Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung No. 27 vom 1. Februar 1849 und No. 30 vom 4. Februar 1849
   
1850 In der Mittelstraße 10 ist nun Johann Theodor Haselbach, vorm. Papenbrink [sic!], Zinngießer, gemeldet. Sein Neffe Carl Friedrich Haselbach (* 9. Juni 1837 in Liegnitz) geht bei ihm in die Lehre.
   
1851 Er zieht in die Französische Straße 23 um
   
1852 Er wird zum Mitglied der Innungs-Prüfungs-Commission für Zinngießer erwählt.
   
1853

Johann Theodor Haselbach firmiert jetzt als Zinngießer und Spielwarenfabrikant in der Französischen Straße 23.

   
     Werbung Adressbuch 1853
   
1854

Johann Theodor Haselbach ist Zinngießer, Verfertiger chirurgischer Spritzen und Zinnspielwarenfabrikant.

   
1855 Auf der zweiten Pariser Weltausstellung stellt er Spielsachen und Bijouterien von Zinn aus und bekommt eine "Ehrenvolle Erwähnung".

In seinen Briefen aus Paris vermerkt Georg Schirges: "Von besonderer Schönheit sind die den hannöverischen gleichkommenden Zinnfiguren von Th. Hasselbach [sic!] in Berlin

Der Neffe Carl Friedrich Haselbach wird im April 1855 Jungmeister. 

   
     Werbung Adressbuch 1855
   
1856    Werbung Adressbuch 1856
   
   
    
Etikett mit Firmenzeichen und der Preis-Medaille von 1855 (Sammlung und Foto Sulzer)
   
 
Karton dazu (Sammlung und Foto Sulzer)
   
 
  Inhalt (Sammlung und Foto Sulzer)
   
 
  Inhalt (Sammlung und Foto Sulzer)
   
   
           
Figurenpackung (Foto ebay)
   
   
1857 Am 16. August 1857 wird er Johann Theodor Haselbach Prüfungscommissar für das Zinngießerhandwerk.
 

 

Der Graveur H. Wildt ist nicht mehr bei ihm beschäftigt.

   
     Werbung Adressbuch 1857
   
1858 Adolph Hugo Klingmüller (Klinckmüller), ein Sohn des Heinrich Adolph Klingmüller († 19. August 1850), der ursprünglich aus Cottbus stammt, erlernt bei ihm bis 1863 das Zinngießerhandwerk.
   

Anzeige in den Berlinischen Nachrichten No. 291 vom 12. Dezember 1858
   
1860 Constantin Haselbach beendet am 1. April 1860 seine Zinngießerlehre, die er bei seinem Vater absolviert hat.
   
1861 Nach dem Kauf des Anwesens Kronenstraße 52 verlegt Johann Theodor Haselbach seine Wohnung und Produktion dorthin.
   
  Am 10. April 1861 heiratet der Graveur und Zinngießermeister Hugo Herrmann Forndran in Berlin die Anna Marie Louise Ziech (* 9. April 1838), Tochter des königl. Kassendieners Carl Friedrich Ziech und dessen Ehefrau Maria Luise, geb. Lihnga.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Anna Louise Emilie Hedwig Forndran (* 24. August 1866 in Wittenberg), heiratet am 26. September 1884 in Berlin den Graveur, Zinngießer und späteren Gürtler Max Emil Richard Graßnick (* 7. Februar 1860; † 11. Januar 1932), stirbt am 21. Oktober 1909 in Rixdorf [Berlin-Neukölln],
Theodor Constantin Hugo Forndran (* 26. Mai 1871 in Wittenberg; † 15. Januar 1872 in Wittenberg),
Georg Theodor Forndran (* 6. März 1873 in Dresden; † 25. März 1873 in Dresden),
Alexander Camillo Hugo Forndran (* 19. Februar 1874 in Dresden; † 27. Juli 1874 in Berlin),
Anna Emilie Therese Forndran (* 18. November 1875 in Berlin; † 15. August 1876 in Berlin) und
Karl Hermann Alexander Forndran (* 3. März 1877 in Berlin; † 1. Juli 1877 in Berlin).
   
 
Anzeige in der National-Zeitung No. 579 vom 12. Dezember 1861
   
1862 Dr. Czeguhn und Dr. Schraudolph schreiben in ihrem Aufsatz "Berliner Zinnfigurenhersteller" in "Gerhard Söhlke - Musterbuch für Spielzeug und Zinnfiguren - Berlin, um 1856" u. a. über Haselbach unter Bezugnahme auf des Zinngießergesellenbuch Berlin IV 60/481 Q, dass Friedrich Wilhelm Haselbach (* 1. Dezember 1829 in Nordhausen/Thüringen - nicht in Liegnitz), ein Bruder von Johann Theodor Haselbach, bei ihm vom 1. April 1862 bis 1. April 1866 die Zinngießerlehre machte und am 18. Februar 1866 zum Gesellen gesprochen wurde. Dies kann nicht sein!
Friedrich Wilhelm Haselbach ist nach dem Erfurter Häuserbuch vom 2. November 1860 an in Erfurt und wohnt vom 3. November 1863 bis 7. April 1864 mit Oda, geb. Laue (* 5. Dezember 1826) und Clara (* 14. September 1858) in der Gotthardtstraße 1061.
   
     Werbung Adressbuch 1862
   
1863    Werbung Adressbuch 1863
   
1865 Constantin Haselbach ist Buchhalter und reist das erste Mal am 4. Februar 1865 mit dem Schiff Saxonia von Hamburg nach New York.
   
 
Anzeige in der National-Zeitung No. 579 vom 10. Dezember 1865
   
1866 Friedrich Wilhelm Haselbach heiratet am 15. September 1866 in Berlin als Kaufmann und Witwer mit einer Tochter von 8 Jahren [Oda Haselbach, geb. Laue ist verstorben - Clara Haselbach ist die 8jährige Tochter] die Pauline Emilie Therese Krafft (* 25. Juli 1835), Tochter des Holzhändlers Johann Heinrich August Krafft und dessen Ehefrau Helene Emilie, geb. Möwes
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Margarethe Emilie Auguste Haselbach (* 16. Februar 1868; † ?),
Friedrich Wilhelm Theodor Haselbach (* 10. Februar 1869; stirbt ledig als Musiker am 18. April 1917),
Martha Therese Luise Elsbeth Haselbach (* 5. September 1870; stirbt ledig am 8. März 1944) und
Rudolf Carl Robert Haselbach (* 16. Juni 1873; ist Musiker, heiratet am 6. November 1906 in Polzin die Helene Albertine Pauline, geb. Schwenkner; stirbt als Rentner am 25. November 1947 in Berlin).
   
  Ein Ludwig Carl Haselbach (* 8. April 1847 in Groß-Schweinern in Schlesien) beendet seine bei Johann Theodor Haselbach abgeleistete Lehrzeit.
   
  Marie Caroline Piepenbrink, geb. Krebs stirbt am 25. August 1866 mit 71 Jahrenan Altersschwäche.
Eigentümer der Französischen Straße 23 ist jetzt der Ehemann ihrer Stieftochter, der Particulier [Privatier] Carl Michel Angelow Hieronymus Schäffer.
   
1867 Johann Theodor Haselbach wohnt nun in der Kochstraße 9, seine Fabrik ist weiterhin in der Kronenstraße 52.
Friedrich Wilhelm Haselbach wohnt in der Markgrafenstraße 93.
   
  Constantin Haselbach ist Commis und reist zum zweiten Mal am 13. Juli 1867 mit dem Schiff Borussia von Hamburg nach New York.
   
1868 Friedrich Wilhelm Haselbach, jetzt Kaufmann und Fabrikant von Zinnwaaren, übernimmt die Firma J. T. Haselbach in der Kronenstraße 52.
   
1870

Er wohnt in der Neuenburgerstraße 38 III.

Johann Theodor Haselbach wohnt als Rentier weiterhin in der Kronenstraße 52; er ist immer noch Eigentümer des Anwesens.

   
  Carl Michel Angelow Hieronymus Schäffer ist verstorben, die Immobilie Französische Straße 23 gehört nun seiner Witwe Friederike Emilie Clara Schäffer, geb. Piepenbrink.
   
1871 Friedrich Wilhelm Haselbach leitet die Firma J. Theodor Haselbach, deren Eigentümer jetzt August Krafft ist.
  August Krafft ist der Schwager einer Schwester von Johann Theodor Haselbach.
   
  Am 19. Oktober 1871 heiratet Constantin Haselbach die Magdalene Ida Emma Großner (* 29. Juli 1853), Tochter des Schlächtermeisters Albert Gustav Julius Großner.
   
  Im April 1871 kauft Friedrich Wilhelm Haselbach die Firma Wilhelm Friedrich (bisherige Register-Nr. 3621).
Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf ihn übergegangen; er führt es unter unveränderter Firma fort (jetzige Register-Nr. 6229).
Die Firma Wilhelm Friedrich, Inh.
Friedrich Wilhelm Haselbach ist eine Wein-Essig- und Essig-Sprit-Fabrik, Niederlage von echtem Nordhäuser Korn, Generaldepot für Kornbranntwein aus Roggen und Salzniederlage.
Das Geschäftslokal ist in der Jerusalemerstraße 36/37, seine Wohnung immer noch in der Neuenburgerstraße 38/III.
 
   
1873 Die Zinn- und Zinnspielwaren- und (chirurgische) Spritzenfabrik J. Theodor Haselbach, Inh. August Krafft, produziert nach wie vor in der Kronenstraße 52.
   
1873

Der Rentier Johann Theodor Haselbach kauft das Anwesen Louisen-Ufer 22 und wohnt dort im 1. Stock.

   
1874 Friedrich Wilhelm Haselbach zieht mit seiner Firma, die er nun unter seinem Namen führt,  in die Waldemarstraße 32.
   
  Die Französische Straße 23 ist an den Buch- und Musikalienhändler Robert Emil Lienau, der in der Bendlerstraße 8 wohnt, verkauft.
   
1875 Die 1871 von Constantin Haselbach geheiratet Ehefrau Magdalena Ida Emma Haselbach, geb. Großner ist entweder von ihm geschieden oder gestorben [ein Eintrag in den Kirchenbüchern Berlin konnte nicht gefunden werden].
  Er ist mit Lizzie (Elise) Wagner verheiratet und hat die Kinder:
Margarethe Emilie Lizzie Haselbach (* 5. Juni 1875; † 31. Juli 1875),
Max Peter Alexander Haselbach (* 29. April 1876) und
Johann Theodor Carl Haselbach (* 29. September 1878).
   
  Friedrich Wilhelm Haselbach ist nun Eigentümer des Anwesens Waldemarstraße 32.
Die Fabrik J. Theodor Haselbach, Inhaber August Krafft, stellt Zinnwaren, Zinnspielwaren, chirurgische Spritzen, Lazareth- und Wirtschaftsgegenstände etc. her.
   
1876 Inhaber der Essig-, Sprit- und Weinessig-Fabrik mit Haupt-Salz-Depot des Friedrich Wilhelm Haselbach ist jetzt R. Winckler, nach wie vor in der Waldemarstraße 32.
   
1877 Anna Marie Louise Forndran, geb. Ziech stirbt am  6. März 1877 in Berlin.
   
1878 Neuer Inhaber der Firma Friedrich Wilhelm Haselbach ist C. Hüttmann, der die Fabrik in die Waldemarstraße 10a verlegt.
   
  Karoline Friederike Emilie Haselbach, verwitwete Forndran, geb. Hennig stirbt am 3. September 1878 mit 68 Jahren.
   
1879 Der Rentier Johann Theodor Haselbach heiratet in zweiter Ehe am 11. September 1879 die Friederike Sophie Henriette Zillmann, verwitwete Gundlach (* 13. September 1849), Tochter des Statthalters Johann Zillmann zu Fürstenberg in Mecklenburg Strelitz und dessen Ehefrau Henriette, geb. Kraft.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Paul Theodor Haselbach (* 16. November 1880; † 8. April 1945), heiratet als Fabrikbesitzer [?] am 21. Juli 1923 in Berlin-Niederschönhausen die Martha Albertine Gebhardt (* 12. Februar 1889 in Münster/Westfalen; † 22. Dezember 1953 in Berlin-Niederschönhausen) und
Emil Theodor Haselbach (* 26. Dezember 1882), heiratet als Kaufmann am 30. April 1913 die Verkäuferin Maria Wilhelmine Martha Klar (* 21. März 1889 in Mariendorf Kreis Teltow; † 15. November 1948); stirbt als Behördenangestellter am 8. Mai 1943.
   
  Die Firma J. Theodor Haselbach, Inhaber August Krafft stellt auf der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1879 Zinn-Spielwaren für Knaben und Mädchen, Zinnwaren für Haus- und Küchen-Einrichtungen, chirurgische Spritzen und Gegenstände für Lazarette und Krankenpflege aus.
   
1880   
Anzeige in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung Nr. 584 vom 14. Dezember 1880, Nr. 588 vom 16. Dezember 1880, Nr. 594 vom 19. Dezember 1880 und Nr. 596 vom 21. Dezember 1880
   
1881 Friedrich Wilhelm Haselbach wohnt als Rentier in der Schlegelstraße 3 III.
   
1883 Er zieht in die Mohrenstraße 45 IV um.
   
  Der Kaufmann Constantin Haselbach (40) wandert mit seiner Ehefrau Elise Haselbach (24) und den Kindern Max Haselbach (7) sowie Carl Haselbach (4) nach Amerika aus. Die Reise geht am 21. Februar 1883 mit dem Schiff Suevia von Hamburg nach New York.
   
1884 Die neue Anschrift von Friedrich Wilhelm Haselbach ist die Fischerstraße 10/III.
Johann Theodor Haselbach zieht ab 1. April 1884 in die Oranienstraße 108/II.
   
1885 Der Witwer Hugo Herrmann Forndran heiratet am 21. April 1885 die Witwe und Geschäftsinhaberin (Zinngießerei für Hut- und Mützenfournituren) Florentine Natalie Christiane Amalie Hillig, geb. Genrich (* 28. Februar 1839 in Breslau).
   
 
Anzeige in der Vossischen Zeitung vom 13. Dezember 1885
   
1887 Friedrich Wilhelm Haselbach betreibt ein Bank-Kommissions-Geschäft für Hypothek und Grundbesitz und ist Vertreter hiesiger und auswärtiger Bank-Institute für Real-Kredit in der Fischerstraße 10/III.
   
 

Der Rentier Johann Theodor Haselbach zieht am 1. April 1887 in die Markgrafenstraße 78 I.

   
1889 Hugo Herrmann Forndran stirbt am 5. Juli 1889 in Berlin.
   
  Pauline Emilie Therese Haselbach, geb. Krafft, stirbt am 9. Oktober 1889.
   
1890 Johann Theodor Haselbach wohnt jetzt in der Luckauerstraße 4 E.
   
1892 Inhaber der Firma J. Theodor Haselbach, Fabrik für Zinnwaren, Zinnspielwaren, chirurgische Spritzen, Lazareth- und Wirthschaftsgegenstände in der Kronenstraße 32 Pt. ist Paul Mentz.
   
1893 Die ca. 6000 Gußformen werden an die Firma Rieche verkauft.
   
1894 Die Firma J. Theodor Haselbach ist im Adressbuch nicht mehr verzeichnet.
   
1895 Der Witwer Friedrich Wilhelm Haselbach, Partikulier in Hullerbusch, heiratet am 26. Oktober 1895 in Feldberg (Mecklenburg-Strelitz) die Witwe Charlotte Friederike Luise Horitz, geb. Zemke (* 11. Dezember 1831 in Borntin/Kreis Neustettin; † 5. Oktober 1914 in Berlin), Tochter des Hofmeisters in Polzin Heinrich Zemke und dessen Ehefrau Karoline Wilhelmine, geb. Zickuhr.
   
1896 Johann Theodor Haselbach zieht in die Baerwaldstraße 60 II.
   
1900 Jetzt ist seine Wohnung in Charlottenburg, Krummestraße 63 II.
   
  Amalie Forndran, verww. Hillig, geb. Genrich stirbt am 17. April 1900 in Berlin.
   
1905 Carl Friedrich Theodor Constantin Haselbach stirbt am 21. Juni 1905 in den USA.
   
1906 Friedrich Wilhelm Haselbach wird am 1. Januar 1906 tot im Abteil eines Eisenbahnwagens auf dem Bahnhof Friedrichstraße aufgefunden.
   
1908 Der Rentier Johann Ludwig Gottfried Theodor Haselbach stirbt am 11. März 1908 mit 90 Jahren in seiner Wohnung in Schöneberg, Hedwigstraße 7.
   
1917 Friedrich Wilhelm Theodor Haselbach stirbt am 6. April 1917.
   
1935

In "Der Standhafte Zinnsoldat" wird folgender Artikel veröffentlicht:

Ein Beitrag zur Geschichte der Zinnfiguren. In der "Kreuzzeitung" v. 12.2.35  finden wir nachstehenden Artikel, den wir der Allgemeinheit zugänglich machen wollen:

Seit wann spielen Jungen mit Soldaten?

Mit lebhaftem Interesse habe ich dem Artikel "Seit wann spielen Jungens mit Soldaten" entnommen, daß Sie das Populärwerden von Zinnsoldaten auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückführen und in diesem Zusammenhang den Coburger Meister Heinz Hilpert erwähnen, dessen Namen mir bisher unbekannt war.

Dieses Thema ist für mich insofern von Interesse, als mein Vater, J. Th. Haselbach (1818/1908) - ich stamme aus zweiter Ehe [der Sohn Paul Theodor Haselbach] - für sich die Erfindung der flachen Zinnsoldaten in Anspruch nahm. Alte Berliner entsinnen sich noch sehr gut aus ihrer Jugendzeit des damals überall bekannten Ladens Kronenstraße Nr. 52, der die Front des damals meinem Vater gehörenden Grundstücks einnahm und in dem in der Adventszeit schon in den Jahren ungefähr 1861 (das Geschäft bestand unter den Nachfolgern bis 1892 an gleicher Stelle) Spielwarenausstellungen stattfanden, über deren Reichhaltigkeit eine noch in meinem Besitz befindliche Preisliste aus dem Jahre 1892 Aufschluß gibt. Von den 4 Großquartseiten dieser Liste sind zwei restlos von Spielwaren und hiervon wiederum der größere Teil von Soldaten aller erdenklicher Waffengattungen und Nationen in Anspruch genommen. Die Herstellung dieser Zinnsoldaten (Flachrelief) war nur durch eine Sonderlegierung ermöglicht, die im Geheimverfahren hergestellt wurde.

Wenn von Interesse stelle ich diese Liste gern zur Verfügung, auch eine Darstellung des Fabrikgrundstücks Kronenstraße 52 (zwischen Charlotten- und Markgrafenstraße) ist noch vorhanden, sowie Lehrbrief (Liegnitz 1834), Gesellenschein (Dresden 1834), Arbeitsbuch (Paris 1819),  Berliner Bürgerbrief 1842 u. a. mehr.

Eine leider nur dürftige Jagdgruppe aus der Werkstatt meines Vaters befindet sich im Märkischen Museum (Ermlerhaus) und ist auch unter Namensnennung im Katalog erwähnt. Auch die halbseitigen Inserate aus den Berliner Adreßbüchern seit 1854 sind recht interessant.

   
 
Grabstätte auf dem Alten Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg am Südstern
(Foto Wolf-Rüdiger Bonk am 10. Januar 2018)
   
           
Inschrift auf dem Querbalken "TH. HASELBACH" für Johann Theodor Ludwig Haselbach, auf der stilisierten Urne "PAUL HASELBACH" für Paul Theodor Haselbach
(Foto-Ausschnitt Querbalken Florian Wilke am 4. Oktober 2010, Foto-Ausschnitt Wolf-Rüdiger Bonk am 10. Januar 2018)
   
   
 

Figuren:

Piepenbrinck:

Czeguhn und Schraudolph schreiben: "Von Piepenbrinck kennen wir Figuren in der 70-mm-Größe, Preußische Gardelandwehr um 1840 darstellend.  

Siginiert ist in der erhaltenen Gruppe mit vollem Namenszug "Piepenbrinck" der Offizier, dazu gesellen sich unsigniert ein Trompeter und sechs

Mannschaften. Die Figuren tragen den bis 1843 üblichen Waffenrock und hohe Pickelhauben."

 

Haselbach:

Hampe schreibt: "Besonders beliebt und bekannt war seine Parade Friedrichs des Großen, der der Gedanke des Vorbeimarschs der Reiterei:  

Gardes du Corps, Kürassiere, Dragoner, Grenadiere zu Pferd, Husaren, reitende Artillerie, zugrunde lag, während die Infanterie: Grenadiere, Füsiliere,

Musketiere, Jäger, in langer Front aufmarschiert sein sollte. Von Zuschauern, auch Vertretern fremder Staaten, waren zwölf verschiedene Formen

vorhanden. Daneben waren seine Kreuzzüge, sein Dreißigjähriger Krieg, Wallensteins Lager, die Schlachten in Indien und Mexiko, Napoleons

Soldaten und die Kämpfe mit dem großen Korsen, der Krimkrieg, die Nubier mit Tierkarawane, die Schlacht bei Wörth und manches andere, welches

alles in Pappkästen mit einem großen H in der Mitte der Etikette zur Versendung kam, sehr geschätzt."

   
                     
  Gruppen von Dragonern des 7. Liniendragonerregiments aus der Serie Napoleons Soldaten
   
  Sigel:
     Johann Theodor Ludwig Haselbach                                       H. Wildt
   
  Fußbrettchen (Weg):
 
   
 

Quellen:

Adressbücher Berlin (Zentral- und Landesbibliothek Berlin online)

Amtliches Verzeichniß der aus den Staaten des Deutschen Bundes, dem Königreich Preußen und Großherzogthum Posen zur Gewerbe-Ausstellung in Berlin 1844 eingesandten Gegenstände (Google books)

Amtlicher Bericht über die allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung zu Berlin im Jahre 1844, Verlag von Karl Reimarus, Berlin 1846 (Google books)

Journal für Metallarbeiter jeder Gattung, 2. Band, Weimar 1848 (Google books)

Königlich privilegirte Berlinische Zeitung No. 15 vom 19. Januar 1848 (digipress)

Zweite Beilage zur Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung No. 292 vom 14. Dezember 1848 (digipress)

Königlich privilegirte Berlinische Zeitung No. 27 vom 1. Februar 1849 und No. 30 vom 4. Februar 1849 (digipress)

Die zweite Welt-Ausstellung mit besonderer Berücksichtigung der Deutschen Industrie - Briefe aus Paris von Georg Schirges, Verlag von Heinrich Keller, Frankfurt a. M. 1855 (Google books)

Amtlicher Bericht über die Allgemeine Pariser Ausstellung im Jahre 1855, Berlin 1856 (Google books)

Berlinische Nachrichten No. 291 vom 12. Dezember 1858 (digipress)

Nationalzeitung No. 579 vom 12. Dezember 1861 (digipress)

Nationalzeitung No. 579 vom 10. Dezember 1865 (digipress)

Passagierlisten Hamburg - New York online

Nationalzeitung, Beiblatt zu No. 187 vom 21. April 1871 (digipress)

Officieller Katalog der Berliner Gewerbe-Ausstellung 1879 (digishelf.de)

Königlich priviligirte Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (Google books)

Theodor Hampe: Der Zinnsoldat - ein deutsches Spielzeug, Verlag Herbert Stubenrauch, Berlin 1924

Der Standhafte Zinnsoldat - Nachrichten für Liebhaber der Zinnfigur, Joachim Ritter, Markkleeberg b. Leipzig, 8. Jahrgang 1935

Paul Ernst Rattelmüller: Zinnfiguren - Die Welt in der Spanschachtel, Süddeutscher Verlag München 1971

Gerhard Hellwig: Vierzig Jahre Berliner Zinnfiguren Werner Scholtz 1934-1974, Berlin 1974

Hans H. Roer: Bleisoldaten, Callwey Verlag München 1981

Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985

Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 1987

Erhardt Schraudolph: "Zopfzeit, Befreiungskriege und Gesellschaftsgarten - Zinnfiguren zwischen Aufklärung und Restauration" in 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum - Geschichte der Zinnfigur - Geschichte mit Zinnfiguren, Freunde der Plassenburg e. V. 2004

Klaus Gerteis/Wolfgang Mössner: 75 Jahre Deutsches Zinnfigurenmuseum, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 2004

Gerhard Söhlke - Musterbuch für Spielzeug und Zinnfiguren - Berlin, um 1856, Verlag H. M. Hauschild GmbH., Bremen 2009

Wolf-Rüdiger Bonk: "Grabstätten der alten Berliner Zinnfigurenhersteller Haselbach und Söhlke" in Die Zinnfigur Heft 5/6 2011 (Ich danke Wolf-Rüdiger Bonk sehr herzlich für den Hinweis!)

Wolf Rüdiger Bonk: Zinnfiguren aus Berlin und Umgebung,Zeughaus-Verlag GmbH., Berlin 2012

Herzlichen Dank an Wolf-Rüdiger Bonk und Florian Wilke für die Fotos der Grabstätte!

Herzlichen Dank auch an Alfred R. Sulzer für die Fotos der Packung Ritter zu Pferd!

   
  Zu Piepenbrink:
Archion Kirchenbücher Kirchenkreis Elze-Coppenbrügge Elze, Gronau-Elze; Berlin Neue Kirche, St. Nicolai, Garnison, Kreuzberg-Jerusalem
ancestry: Standesamteinträge etc.
   
  Zu Haselbach:
Archion Kirchenbücher Berlin Jerusalem-Kirche, Luisenstadt, Dorotheenstadt, Neue Kirche, Neukölln-Magdalenen 
ancestry: Standesamteinträge etc., Häuserbuch Erfurt, Kirchenbucheintrag Mecklenburg-Strelitz/Kirche Feldberg - Getraute im Jahre 1895
   
  Zu Forndran:
Archion Kirchenbücher Kirchenkreis Meiningen Römhild, Berlin Dorotheenstadt, Wittenberg-Stadt, Dresden-Kreuzkirche, Kreuzberg-St. Simeon
   
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