Grünewald, Georg Friedrich - Coburg
   
  Die Generation der Zinngießer Grünewald beginnt in Coburg mit Wolff Grünewald, der von 1524 bis 1569 Meister war.
In 7. Generation kommt Justus (Augustus) Friedrich Grünewald:
   
1716 Justus Friedrich Grünewald wird am 16. Juli 1716 getauft als Sohn des Zinngießermeisters Ludwig Grünewald (≈ 19. April 1675; [] 7. Februar 1743) und dessen erster Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Vollandt.
   
1724 Er ist unter dem Namen Augustus Friedrich Grünewald in der 6. Klasse der Ratsschule.
 
1745 Der Zinngießermeister David Pfrötzschner erlegt für ihn das Meistergeld.
   
  Er ist nun Zinngießermeister, erwirbt das Bürgerrecht und heiratet am 31. August 1745  die Margareta Barbara Reifenstecher, Tochter des Rats-Sölders Michael Reifenstecher.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Margaretha Barbara Grünewald (≈ 14. Mai 1746; [] 20. September 1748),
Catharina Margaretha Johanna Grünewald (≈ 2. Juni 1747; bekommt bei der zweiten Hochzeit ihres Vaters 1751 ihren Taufpaten, den Badermeister Johann Michael Herzog als Vormund; wird am 31. August 1772 begraben),
Andreas Heinrich Grünewald (≈ 28. April 1748; [] 19. Januar 1749)
   
  Das Gewölbe einschließlich Keller unter dem Rathaus neben dem Buchladen wird ihm weiterhin auf drei Jahre verpachtet; er bezahlt jährlich 13 fl. Pacht.
   
1749 Margareta Barbara Grünewald, geb. Reifenstecher wird am 20. November 1749 begraben.
   
1750 Justus Friedrich Grünewald kauft von der Stadt für 825 fränkische fl. das Haus Ketschengasse 16 mit der Pflicht, zwei Wachen zu stellen.
   
1751 Der Witwer Justus Friedrich Grünewald heiratet am 4. Mai 1751 die Catharina Barbara Gottschalck, Tochter des Schreiners und Viertelsmeisters Andreas Gottschalck.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Sabina Elisabeth Grünewald (≈ 5. Februar 1752),
Susanne Margarethe Johanna Grünewald (≈ 15. Dezember 1753; [] 30. November 1772),
Anna Barbara Johanna Grünewald (≈ 17. Februar 1756),
Anna Margaretha Grünewald (≈ 23. August 1758),
Georg Friedrich Grünewald (≈ 11. März 1761),
Johann Georg Grünewald (≈ 23. Januar 1764) und
Anna Barbara Grünewald (≈ 14. Januar 1768; [] 2. Februar 1768).
  Von diesen Kindern wird eines am 12. Januar 1761 und eines am 15. September 1772 begraben.
   
1755 Die Stadt bezahlt ihn für die Herstellung eines Eich-Gefäßes für Butter "so der Schröter hat", der für die amtlichen Gewichte und Maße zuständig, also Eich-Meister ist.
   
1768 Am 26. Januar 1768 stirbt die Wöchnerin Catharina Barbara Grünewald, geb. Gottschalck nach der Geburt ihres letzten Kindes; es wird für sie Leutgeld bezahlt.
   
1769 Der 1761 geborene Georg Friedrich Grünewald ist in der Lateinischen Ratsschule (lt. Reißig in der VII. Klasse?).
   
1772 Justus Friedrich Grünewald stirbt am 10. September 1772 (lt. Reißig, ein Eintrag im Kirchenbuch St. Moriz war nicht zu finden).
   
1782 Georg Friedrich Grünewald hat das Zinngießerhandwerk erlernt, ist Meister, erwirbt das Bürgerrecht und heiratet am 13. Juni 1782 die Susanna Sophia Friederika Hopf (≈ 30. April 1758), Tochter des Bäckers Johann Heinrich Hopf.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
Helena Margaretha Christiana Grünewald (* 13. September 1783),
Anna Barbara Grünewald (* 30. November 1784; † 13. Januar 1848),
Martin Grünewald (*19. Februar 1787; führt das Zinngießerhandwerk in 9. Generation in der Familie Grünewald weiter; stirbt am 12. Februar 1851),
Johann Traugott Grünewald (* 28. November 1788; † 22. Dezember 1788),
Johann Conrad Grünewald (* 13. Dezember 1789; wird Zinngießer, geht 1816 nach Bayreuth und gründet dort eine Familie; stirbt dort am 17. März 1862),
Heinrich Christian Grünewald (* 13. Januar 1792; † 24. Februar 1792),
Sabina Christiana Grünewald (* 12. Februar 1793; heiratet 1816 den Gesellen Christian Friedrich Gerlach, der im selben Jahr mit ihr nach Naumburg geht und dort eine Zinngießerei gründet; stirbt dort am 8. Februar 1844),
Johanna Heinrica Grünewald (* 8. September 1795),
Georg Salomon Grünewald (* 23. Juli 1797; † 14. Februar 1810),
Johann Friedrich Michael Grünewald (* 1. März 1799; † 9. Juni 1799) und
Maria Margareta Grünewald (* 20. Dezember 1802).
   
1790 Das Haus Kretschengasse 16 wird von Georg Friedrich Grünewald für 950 fl. übernommen; seine Bäth wird deshalb erhöht.
   
1792/93 Für Arbeiten an dem neuen Oelperlein-Brunnen erhält er von der Stadt 15 fl. 12 gr. 7 Pf. und bekommt in den nächsten Jahren ähnliche Aufträge.
   
1800 Für zwei Dutzend Weingläser und die Reparatur eines Kruges wird er von der Stadt bezahlt. 
   
1804
"1804 verklagt ihn seine Hausgenossin Elisabeth Fischer, Ehefrau des Pitschirers (Petschaftstecher) [Johann] Leonhard Fischer, er solle den Handel mit Zinnspielzeug einstellen. Das Verfahren geht aber anders aus: Es wird ihr und ihrem Manne verboten, Zinnfiguren herzustellen. Dieser bittet schließlich kläglich, ihm dies weiterhin zu gestatten, es sei sein Lebensunterhalt "meine erlernte Soldatenmacherei und dergleichen Zinnfiguren, wo ich doch die Formen selber steche".
Am 31. Oktober 1805 erhält er [Johann Leonhard Fischer] die Erlaubnis zum Handel mit "zinnernen Waaren".
   
1805 Im Würzburger Intelligenzblatt vom 22. März 1805 steht:
"Georg Friedrich Grünewald aus Coburg beziehet zum erstenmal mit feinen engl. Zinn- und Compositionswaaren die hiesige Messe. Seine Boude ist auf der Domgasse. Sein Logis im goldenen Reichsapfel. Er erbittet sich geneigten Zuspruch, und verspricht billige Preise; auch nimmt er alt engl. Zinn dagegen an."
   
  Am 16. Juli 1805 wird im Würzburger Intelligenzblatt berichtet:
"Georg Friedrich Grünewald aus Coburg beziehet zum zweytenmale die hiesige Messe mit feinem englischen Zinn- und Compositionswaaren; da er letztere Messe nur mit wenigen eine Probe gemacht hat, und dieselbe mit vielem Beyfall aufgenommen wurde, so schmeichelt er sich um so mehr, da er diese Messe mit Tafelservicen auchKaffee- und Theekannen nebst Credenztellern nach neuestem Geschmacke, so auch allerhand schönen Leuchtern und Vorleg. auch anderer Löffeln und dergl. sich versehen, und er die Waaren alle selbst fabricirt, so kann er auch billige Preise machen. Alt engl. Zinn nimmt er sowohl käuflich als auch gegen Waaren an, seine Bude ist dermal auf dem Kürschnershofe."
   
1814 Susanna Sophia Friederika Grünewald, geb. Hopf stirbt am 17. Januar 1814.
   
1815 Der Witwer Georg Friedrich Grünewald heiratet am 29. Januar 1815 die Margarethe Wilhelmine Ulmer, geb. Sandmann (≈ 13. April 1764), Tochter des Johann Caspar Sandmann und dessen Ehefrau Margarethe Wilhelmine, geb. Fischer, Witwe des Lebküchlermeisters Karl Ulmer († 17. Dezember 1804).
   
1822
  Anzeige im Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldischen Regierungs- und Intelligenzblatt vom 27. Juli, 3. August und 10. August 1822
   
 
  Anzeige im Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldischen Regierungs- und Intelligenzblatt vom 17. August 1822
   
1817/1823 In den Bevölkerungstabellen wird er "aufgeführt mit Ehefrau, Sohn Conrad (Zinngießer), den Töchtern Henriette [= Heinrica] (heiratet den Secretär Heymann, Sabine (heiratet Zinngießer Gerlach), Marie (heiratet Seifensieder Kuhn), sowie den Gesellen Christian Gerlach aus Meißen und dem "Ausländer" J. H. Wegmann (Wagmann?) und dem Lehrling J. G. Weise aus Saalfeld."
   
1827 Er wird "nur mit seiner Frau genannt und dem Gesellen Aloysius Voitländer aus Kronach."
   
1829 Georg Friedrich Grünewald stirbt am 2. Februar 1829.
   
  Im Herzogl. Sachsen-Coburgischen Regierungs- und Intelligenzblatt vom 14. März 1829 wird angeboten:
"Das Grünewaldsche Grundstück nächst der Lossau, an den alten Thiergarten anstoßend, welches in zwey Gärten besteht und in welchem sich außer Gras und vielen guten Obstbäumen auch Feld und ein Gemüsegarten nebst 3 Gartenhäuschen, wovon das eine zu einer Obstdarre eingerichtet ist, befindet, auch solches seine eigene Einfahrt hat, steht aus freyer Hand - entweder im Ganzen oder auch nach Befinden in zwey Gärten vereinzelt - zum Verkauf. Liebhaber können das Nähere darüber bey den Grünewald'schen Erben erfahren."
   
1839 Margarethe Wilhelmine Grünewald, geb. Sandmann, verww. Ulmer stirbt am 26. Mai 1839.
   
 
  Anzeige im Regierungs- und Intelligenzblatt für das Herzogthum Coburg vom 1. Juni 1839
   
   
  Zinnspielzeug:
nicht bekannt
   
  Quellen:
Würzburger Intelligenzblatt Nro. 22 vom 22. März 1805 (digipress)
Würzburger Intelligenzblatt Nro. 48 vom 16. Juli 1805 (digipress)
Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldisches Regierungs- und Intelligenzblatt vom 27. Juli, 3. August, 10. August und 17. August 1822 (digipress)
Herzogl. Sachsen-Coburgisches Regierungs- und Intelligenzblatt, 7. Stück, 14. Februar 1829 - Tod Georg Friedrich Grünewald (digipress)
Herzogl. Sachsen-Coburgisches Regierungs- und Intelligenzblatt, 11. Stück, 14. März 1829 (digipress)
Regierungs- und Intelligenzblatt für das Herzogthum Coburg vom 1. Juni 1839 (digipress)
Walter Reissig: "Sechstausend Kandel ..." Coburger Zinngießer und ihre Familien, Selbstverlag 1990
Erhard Schraudolph: Eisvogel trifft Klapperschlange - Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung, Verlag des Germanischen Nationalmuseums 2006
Archion: Kirchenbücher Coburg St. Moriz und Bayreuth-Stadtkirche (Sterbeeintrag  Johann Conrad Grünewald)
   
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  03.02.2022