Fischer, Johann Andreas - Coburg
   
1754 Johann Andreas Fischer wird als Sohn eines Melmers [Mehlhändler], der aus einer Müllerfamilie in Schalkau stammt, geboren.
   
1775 Am 25. Juli 1775 zahlt der Zinngießermeister Christian Gottlieb Busse (* 29. März 1711 in Görlitz; † 8. Dezember 1785 als Hofzinngießer in Coburg) für ihn das Meistergeld in Höhe von 7 fl. 4 gr. 2 ½ Pf.
   
  Die Rosina Maria Sophia Hofmann, Tochter des herzoglichen Laquais Johann Nicolaus Hofmann, erhält vom herzoglichen Hofmarschallamt die Erlaubnis, Johann Andreas Fischer zu heiraten.
   
1776 Die Trauung erfolgt 1776 in Ansbach.
Das Ehepaar hat die Kinder:
Catharina Maria Fischer (≈ 1. August 1776; [] 17. Juli 1778),
Eva Maria Fischer (≈ 5. Januar 1779; [] 8. März 1779),
Johanna Christiana Fischer (≈ 9. Januar 1780; † 17. April 1785),
Eva Maria Fischer (≈ 3. Mai 1781; [] zwischen 5/1781 und 12/1788 - Eintrag im Kirchenbuch nicht gefunden),
Elisabetha Henriette Barbara Fischer (* 20. Dezember 1783),
Johann Carl Fischer (* 7. August 1786),
Eva Maria Fischer (* 10. Dezember 1788),
Friedrich Christian Fischer (* 14. Januar 1791) und
Rosina Maria Sophia Fischer († 19. Mai 1796; Geburts- bzw. Taufeintrag im Kirchenbuch nicht gefunden).
   
1777 Johann Andreas Fischer ist im Bäth-Register als Steuerzahler verzeichnet.
   
1779 Neue Blei- und Zinnrohre für den 1559 erbauten Spitalgassen-Brunnen werden von ihm geliefert.
   
  Seine Werkstatt wird von der Stadt bemängelt:
"Nachdem der hiesige Zinngießer Johann Andreas Fischer seine zeitherige Zinnschmelzerey nicht so eingerichtet hat, daß solche außer aller Feuersgefahr gewesen, und daher injuagiert [auferlegt] worden, solchem besorglichen Übel abzuhelfen, so zeigte der Rathsmaurer Meister Johann Andreas Brückner anhero an, daß ihm die Arbeit zu fertigen wäre übertragen worden, und sich entschloßen, solche folgendermaßen einzurichten:
1) sollte im Hof hintenaus ein Laboratorium in einem feuerfesten Gewölb 11 Schuhe lang, 8 Schuhe breit und 7 bis 8  
    Schuhe hoch tüchtig gemacht werden
2) darüber ein tüchtiger Schlot mit einem Zug gesetzt, dabey auch
3) ein feuerfestes Gewölb zur Kohlenniederlage, welches 8 Schuhe lang und 6 Schuh breit mit Blech beschlagenen Thüren 
    werden sollte." [1 Coburger Schuh = 32 cm]
   
 
  Inserat in der Coburger Wöchentliche Anzeige No. II vom 8. Januar 1779
   
1782
  Inserat in der Coburger Wöchentliche Anzeige No. XXXVIII vom 13. September 1782
   
1783 Johann Andreas Fischer erhält 6 fl. 2 gr. 10 Pf. für das Umgießen von altem Zinnwerk und stellt bleierne Röhren für Brunnen her. Solche Aufträge erhält er auch in den nächsten Jahren.
   
1795 Sein Haus in der Ketschengasse Nro. 15 verkauft er für 1000 fl. "Nach gutmüthig gethanen Erlaß des übrigen" werden ihm davon 250 fl. Conventschuld abgezogen.
Er zieht nach Coburg-Niederfüllbach um.
   
1798 Nach dem Tod seiner Frau [ein Bestattungseintrag konnte in den derzeit auf Archion verfügbaren Kirchenbüchern nicht gefunden werden] ist er nach Coburg zurückgekehrt.
Er stellt auch Zinnknöpfe her.
   
1809 Der 1786 geborene Johann Carl Fischer ist Handlungsdiener und ab 1809 verzogen.
   
  Der 1791 geborene Friedrich Christian Fischer lernt in Bayreuth bei dem Goldarbeiter Carl Burger bis 19. August 1813.
   
1810
  Anzeige im Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldischen Regierungs- und Intelligenzblatt 1. Stück 6. Januar 1810
[6 Zoll = 15,2 cm]
   
1814
         
  Anzeige in der Beilage I. zu Nr. 51 des Herzogl. S. C. S. Regierungs- und Intelligenzblatts vom 17. Dezember 1814
   
    
Zu vorstehender Anzeige aus Knötel-Uniformkunde Band 6, Tafel 48
   
1816 Friedrich Christian Fischer wir am 1. November 1816 Bürger in Breslau.
   
1817 Er wird Innungsmeister der Goldschmiede am 29. August 1817.
   
1818  Am 1. Februar 1818 heiratet Johann Andreas Fischer als Provisoner [= Rentner] die 50jährige Catharina (Cathi) Margarethe Wagner.
[Reißig bezeichnet ihn als Provisioner = Kontrolleur an einem Stadttor; im Trauungseintrag ist er Provisoner]
   
1826 In der Meisterliste der Breslauer Goldschmiede wird Friedrich Christian Fischer 1826 letztmalig genannt.
   
1836 Am 19. März 1836 stirbt Johann Andreas Fischer.
   
  Zinnfiguren:
   
 
   
 
Sigel "JAF" - Sammlung und Fotos Sulzer
   
   
  Quellen:
Fabriken- und Manufacturen-Addreß-Lexiconvon Teutschland und einigen angränzenden Ländern, Erster Theil, Weimar 1798 (Google books)
Coburger Wöchentliche Anzeige No. II vom 8. Januar 1779 (Google books)
Coburger Wöchentliche Anzeige No. XXXVIII vom 13. September 1782 (Google books)
Herzogl. Sachsen-Coburg-Saalfeldischen Regierungs- und Intelligenzblatt 1. Stück 6. Januar 1810 (Google books)
Beilage I. zu Nr. 51 des Herzogl. S. C. S. Regierungs- und Intelligenzblatts vom 17. Dezember 1814 (Google books)
Erwin Hintze: Die Breslauer Goldschmiede, Breslau 1906
Walter Reißig: Sechstausend Kandel - Coburger Zinngießer und ihre Familien, Eigenverlag, Coburg 1990
Archion: Kirchenbücher Coburg-St. Moriz und Coburg-Niederfüllbach
ancestry: Familienbogen Ansbach, Trauung 1776 [dort ist lediglich der Name des Mannes und der Frau maschinenschriftlich und das Jahr 1776 handschriftlich eingetragen]
Ich danke Alfred R. Sulzer sehr herzlich für die Fotos der Originalfiguren!
   
  Kosten dieser Seite:
Archion EUR 8,00
   
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  23.01.2022