Fischer, Johann Leonhard - Coburg
   


Walter Reissig schreibt in  "Sechstausend Kandel ..." u. a. in Verbindung mit dem Coburger Zinngießermeister Georg Friedrich Grünewald:
"1804 verklagt ihn seine Hausgenossin Elisabeth Fischer, Ehefrau des Pitschirers (Petschaftstecher) Leonhard Fischer, er solle den Handel mit Zinnspielzeug einstellen. Das Verfahren geht aber anders aus: Es wird ihr und ihrem Manne verboten, Zinnfiguren herzustellen. Dieser bittet schließlich kläglich, ihm dies weiterhin zu gestatten, es sei sein Lebensunterhalt "meine erlernte Soldatenmacherei und dergleichen Zinnfiguren, wo ich doch die Formen selber steche".

Am 31. Oktober 1805 erhält er die Erlaubnis zum Handel mit "zinnernen Waaren".
   
   
1763 Johann Leonhard Fischer wird am 24. Mai 1763 als Sohn des Pittschirstechers [Petschaftstechers] Johann Heinrich Fischer in Coburg geboren.
   
1787 Er hat den Beruf des Pittschirstechers erlernt und heiratet am 10. Juli 1787 die Susanna Catharina Zapf (* 8. August 1756 in Ummerstadt (Hildburghausen-Eisfeld), Tochter des Schwarz- und Schön-Färbers Johann Jacob Zapf und dessen Ehefrau Margaretha Barbara, geb. Hörnlein.
  Das Ehepaar hat die Kinder:
1. Kind Johann Andreas Fischer (* 12. Februar 1788),
2. Kind Louisa Charlotta Hennrika Fischer (* 22. Juli 1789; sie heiratet am 10. März 1816 den Petschaftstecher und Witwer Johann Ernst Fischer in Halle/Saale),
3. Kind Dorothea Barbara Johanna Fischer (* 25. Dezember 1790; sie ist später "Aufwärterin"),
4. Kind Catharina Barbara Johanna Fischer (* 16. März 1793; † 29. November 1795),
6. Kind Catharina Elisabetha Wilhelmina Fischer (* 29. März 1797; sie heiratet später nach Gräfenthal).
Ein Tauf- bzw. Geburtseintrag für das 5. Kind konnte nicht gefunden werden!
   
1801 Susanna Catherina Fischer, geb. Zapf stirbt am 18. Juli 1801.
   
1803 Der Witwer heiratet am 23. Mai 1803 die Anna Elisabeth Hübner (≈ 14. Januar 1774 in Coburg), Tochter des Stadt- und Land-Chirurgen Johann Carl Hübner.
  Die Ehe bleibt kinderlos.
   
1825 Der Petschaftstecher und Graveur Johann Leonhard Fischer stirbt am 4. November 1825.
   
1842 Der 1788 geborene Johann Andreas Fischer, der den Beruf des Graveurs erlernt hat, und der seit länger als 10 Jahre von Coburg abwesend und verschollen ist, wird in den Regierungs- und Intelligenzblättern für das Herzogthum Coburg vom 11. Juni und 9. Juli 1842 mit anderen öffentlich vorgeladen "resp. deren Leibeserben, werden unter dem Rechtsnachtheil der Todeserklärung resp. Nichtberücksichtigung bei der Vermögensausantwortungt an die sich legitimirenden Erben, ..., zur resp. Empfangnahme ihres vormundschaftlich verwalteten Vermögens resp. auf Nachweis des Anspruchs hierauf geladen. Ausführlichere Ladung enthält die Gerichtstafel. Coburg den 7. Mai 1842. Magistrat der Herzogl. Residenzstadt. Bergner."
   
  Zinnfiguren:
nicht bekannt
   
  Quellen:
Walter Reissig: "Sechstausend Kandel ..." Coburger Zinngießer und ihre Familien, Selbstverlag 1990
Erhard Schraudolph: Eisvogel trifft Klapperschlange - Zinnfiguren und Kinderbücher in der Aufklärung, Verlag des Germanischen Nationalmuseums 2006
Archion: Kirchenbücher Coburg St. Moriz und Ummerstadt
Regierungs- und Intelligenzblatt für das Herzogthum Coburg, 24. Stück vom 11. Juni 1842 und 28. Stück 1842 vom 9. Juli 1842 (Google books)
Ich danke dem Leiter des Stadtarchivs Coburg, Michael Tröbs, sehr herzlich für hilfreiche Hinweise (12/2021! 
   
  Kosten dieser Seite:
Archion EUR 6,00 (anteilig)
   
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  04.01.2022