Dietelbach, Gottlob August - Stuttgart | |
Paul Martin und Marcel Vaillant erwähnen in "Le Monde merveilleux des soldats de plomb" von 1959 einen "A. Dietelbach" ohne Ortsangabe, der so wie Ammon auf der Ausstellung in München [1854] vertreten war: "Dem allgemeinen Aufschwung folgten die anderen Offizine, deren bereits bekannten Namen wir größtenteils wieder begegnen. Neben M. [sic!] G. Söhlke, Fabrikant aus Berlin, erfuhr sein Nachfolger J. Haselbach aus Merseburg [sic!] anlässlich der Ausstellung in Berlin eine Auszeichnung für seine >sorgfältig hergestellten Spielzeuge, Soldaten und Schiffsdarstellungen aus Zinn<. Diesem Beispiel folgten bald danach A. Dietelbach und Ammon, die in München ausstellten."
Ein A. Dietelbach war in keiner Ausstellung im Zeitraum von 1800 bis 1900 vertreten.
John G. Garratt übernimmt diese Angabe 1981 in seiner "World Encyclopedia Of Model Soldiers": "Dietelbach, Berlin (c. 1860). Maker of flats." Aus welcher Quelle hat Garratt die Ortsbezeichnung "Berlin", den Zeitraum und den "Hersteller von Flachfiguren" her?
Ulf
Leinweber
verzeichnet
in
"Die
kleine
Figur
-
Geschichte
in
Masse
und
Zinn"
1985: "A.
Dietelbach, Berlin,
um
1850/60
-
Hersteller
von
Bleisoldaten."
Woher
hat
Leinweber
den
"Hersteller
von
Bleisoldaten"?
Czeguhn/Schraudolph
führen
unter
den
Berliner
Zinnfigurenherstellern
in
"Gerhard
Söhlke
-
Musterbuch
für
Spielzeug
und
Zinnfiguren
-
Berlin,
um
1856,
(Nachdruck
von
2009)" "Dietelbach
um
1850
-
1860"
auf.
Wolf
Rüdiger
Bonk
hat
2012
für
sein
Buch
"Zinnfiguren
aus
Berlin
und
Umgebung"
die
Berliner Adressbücher
von
1840
bis
1880
durchsucht
und
keinen
Dietelbach
(oder
Einwohner
ähnlichen
Namens) gefunden.
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1806 | Gottlob August Dietelbach wird am 11. Mai 1806 in Stetten im Remstal bei Stuttgart geboren als Sohn und 6tes Kind des Petschir-Stechers, Uhrmachers und Uhrmacher-Schultheiß (von 1812 bis 1822) David Dietelbach (* 18. September 1766; † 7. September 1843) und dessen Ehefrau Friederike, geb. Fischer (* 9. Mai 1764; † 1. April 1834). |
1827 | Er beginnt am 1. Juni 1827 in der Akademie der Bildenden Künste in München eine Ausbildung im Fach Graveur unter Leitung des berühmten Medailleurs Carl Friedrich Voigt. |
1833 | Am 13. Oktober 1833 heiratet er in Stetten die
Caroline Wilhelmine Rapp (* 2. Januar 1812), Tochter des Notars
Ernst
Friedrich Rapp und dessen Ehefrau Maria Catarina, geb.
Silber. Das Ehepaar hat die Kinder: Johanna Carolina Mathilde Dietelbach (* 26. September 1834; † 27. April 1840), Wilhelmina Augusta Dietelbach (* 19. November 1835), Karl August Dietelbach (* 2. April 1837), Christiana Maria Dietelbach (* 17. Juli 1838; † 11. April 1841), Luise Pauline Dietelbach (* 28. Februar 1840; † 9. Januar 1841), Albert Theodor Dietelbach (* 20. Oktober 1841), wandert aus am 21. Juli 1875 mit dem Schiff Sucoia von Hamburg über New York nach Buffalo, Sopie Emilie Dietelbach (* 31. Mai 1843; † 27. April 1845), Friedrich Eugen Dietelbach (* 31. August 1844; † 4. Januar 1845), Anna Catharina Thekla Dietelbach (* 20. November 1845; † 21. Januar 1847) und Rudolf Alexander Dietelbach (* 22. Dezember 1847), heiratet als Bildhauer und Reservelieutenant am 8. Juni 1975 die Sarah Luise Gaby (* 13. April 1850 in Upper Clapton, Middlesex, England; † 23. November 1894 in Stuttgart, Tochter des Londoner Kaufmanns Edward Gaby und dessen Ehefrau Emily, geb. Cruickshank) und am 19. März 1896 die Mathilde Elise Beisswänger (* 12. April 1854 in Stuttgart; † ?, Tochter des Rößleswirts Melchior Beisswänger und dessen Ehefrau Caroline Christiane, geb. Grimm); er stirbt am 25. September 1917 - ausführliche Lebensgeschichte siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Dietelbach |
1837 | Er arbeitet in der Stuttgarter Münze als Graveur und Medailleur. |
1842 | Auf der allgemeinen deutschen
Industrie-Ausstellung in Mainz stellt er einen "Carton mit
Siegelabdrücken, die auf Bestellung in Stein oder Stahl ausgeführt
werden, worüber Preisverzeichniß beiliegt" aus. Im Bericht zur Ausstellung heißt es: "G. A. Dietelbach, Medailleur und Graveur in Stuttgart (Königreich Würtemberg). Der Hr. Aussteller, welcher Münz- und Medaillen-Stempel, Wappen, sowie überhaupt alle in das Medailleur- und Graveurfach einschlagende Gegenstände, sowohl in Metall, als in Karneol und Edelsteinen, ausführt, lieferte verschiedene Arbeiten seines Geschäfts, als: einen geschnittenen Karneol, Perseus und Pepasus darstellend (Preis 15 Louisd'or), ferner einen Carton mit Siegellackabdrücken, die auf Bestellung in Stein oder Stahl ausgeführt werden und worüber ein Preiscourant beilag." |
1845 | Im Kunstblatt vom 16. Januar 1845 steht: "Aus Anlaß des ersten Besuches, den der König und der Kronprinz von Württemberg in dem neuerbauten Münzgebäude in der Neckarstraße [Stuttgart] machten, ist eine von Dietelbach gravirte Denkmünze geprägt worden, welche die Ansicht dieser neuen Münzstätte darstellt." |
1855 | Er wohnt in Stuttgart in der Hirschstraße 2. |
1866 | Gottlob August Dietelbach wird zum Hofgraveur ernannt. |
1870 | Er stirbt am 9. August 1870. |
1877 | Die Witwe Caroline Wilhelmine Dietelbach, geb. Rapp stirbt am 13. Juni 1877. |
Quellen: Paul Martin et Marcel Vaillant: Le Monde merveilleux des soldats de plomb, Paris 1959 John G. Garratt: The World Encyclopedia Of Model Soldiers, The Overlook Press, New York 1981 Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985 Im Blickpunkt, Ausgabe Nr. 4 vom 29. Oktober 2001 - Kennen Sie Gottlob August Dietelbach? Czeguhn/Schraudolph: Berliner Zinnfigurenhersteller in Gerhard Söhlke - Musterbuch für Spielzeug und Zinnfiguren - Berlin, um 1856, Verlag H. M. Hauschild GmbH., Bremen 2009 Wolf Rüdiger Bonk: Zinnfiguren aus Berlin und Umgebung, Zeughaus-Verlag GmbH., Berlin 2012 01282 a August Dietelbach, Matrikelbuch 1809-1841, matrikel.adbk.de Verzeichniß der zur allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung in Mainz eingelieferten Gegenstände, Mainz 1842 (Google books) Ausführlicher Bericht über die Allgemeine deutsche Industrie-Ausstellung zu Mainz, Darmstadt 1843 (Google books) Kunst- und Gewerbeblatt des polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern, April 1843 (Google books) Kunstblatt No. 5 vom Donnerstag, den 16. Januar 1845 (Google books) Württembergische Münz- und Medaillen-Kunde, Stuttgart 1846 (Google books) Gewerbe- und Handels-Adreßbuch des Königreichs Württemberg, Stuttgart 1855 (Google books) Die Monogrammisten, II. Band. CF - GI, München bei Georg Franz, 1860 (Google books) Archion: Kirchenbuch Dekanat Waiblingen, Stetten im Remstal; Stuttgart Hospatal-Kirche, Leonhards-Kirche ancestry: Kirchenbuchauszüge Geburt, Tod und Familienbuch, gedruckte Kirchenbücher |
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Kosten dieser Seite: Übersetzung des Absatzes aus "Le Monde merveilleux des soldates de plomb": EUR 23,80 Archion EUR 3,00 (anteilig) ancestry EUR 4,00 (anteilig) |
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