Demong, Ernst Carl - Hannover
   
1801 Ernst Carl Demong wird am 16. Februar 1801 geboren als Sohn des Lehrkochs in der königlichen Küche Friedrich Hartmann Demong und dessen Ehefrau Catharine Dorothee, geb. Lübbrecht. Seine Eltern haben am 8. August 1792 geheiratet.
   
1821 Nach der Zinngießerlehre geht er fast vier Jahre auf Wanderschaft. Nachdem er in Erlangen war, sucht er im Mai 1821 in Nürnberg ohne Erfolg nach Arbeit. Er ist in der Zeit der Wanderschaft 18 Wochen in Braunschweig, 23 Wochen in Berlin, Leipzig, Halle, Cottbus, dann in Hessen und Franken, Passau, zwei Wochen in Wien sowie nach fünf Wochen in Znaim in Böhmen. 
   
1822 In den Jahren 1822 bis 1825 arbeitet er zwei Jahre und 35 Wochen in Schneeberg und geht dann über Weimar, Erfurt und Göttingen zurück nach Hannover.
   
1830 Er ist Zinngießermeister (das Meisterstück ist eine Kaffeekanne) und übernimmt die Werkstatt von Johann Georg Taberger in der Langestraße 40.
   
     Marke für englisches Feinzinn des Ernst Carl Demong
   
ca. 1834 Er heiratet die Elisabeth Conradine Emilie Döring (* 1809).
Das Ehepaar hat die Kinder:
Auguste Charlotte Sophie Demong
(* 10. Juni 1835) und
Georg Ludwig Hermann Demong
(* 13. September 1836).
   
1835 Ernst Carl Demong ist nun Zinngießer-Amtsmeister.
   
  Anlässlich der ersten, von dem Gewerbe-Vereine für das Königreich Hannover veranstalten Ausstellung inländischer Industrieprodukte wird er von der Beurteilungs-Kommission als Sachverständiger für seinen Produktionszweig berufen.
   
  Auf dieser Ausstellung stellt der Professor Dr. Johann Christian Daniel Wildt ein Schachspiel aus für drei Spieler, dessen Figuren von Ernst Carl Demong verfertigt sind; die Stellung derselben auf dem Brette ist nach der Beschreibung im Hannoverschen Magazine von Jahre 1803 geschehen.
(Neues Hannöverisches Magazin, 89tes Stück vom 7. November 1803, Aufsatz von Prof. Wilde zu Göttigen: Das Burgspiel, ein Schachspiel für Drei)
   
1837 Er stirbt am 10. Juni 1837 am Nervenfieber.
Seine Witwe führt den Betrieb weiter und beschäftigt den Gesellen Johann Heinrich Schrader sowie den Zinngießerlehrling Carl Schaper.
   
1842 Sie kauft von Johann Georg Taberger das Anwesen Langestraße 40.
   
1844 Johann Heinrich Schrader fertigt in der Demong'schen Werkstätte sein Meisterstück, eine Kaffeekanne, zu der Carl Schaper den Entwurf zeichnet, und eine Kinderflasche.
   
  Johann Heinrich Schrader und Carl Schaper werden nach dem Tod von Emilie Demong († 7. August 1844) mit den Demong'schen Formen von Johann Ernst du Bois übernommen.
   
1846 Das Haus Langestraße 40 hat der Knochenhauer Ludwig Sohns gekauft.
   
  Im Todes- und Begräbnisbuch der Marktkirche für die Jahre 1853 - 1861 wird eine Sophie Caroline Elisabeth Demong, geb. Heine, Tochter des Corporals Levin Heine und dessen Ehefrau Hanna Dorothea, geb. Mecken, als "Witwe des Zinngießers", verstorben am 21. Dezember 1858 mit 75 Jahren, 9 Monaten und 7 Tagen ( genau * 16. März 1783) angegeben. Sie war nicht mit dem Zinngießer Demong verheiratet, sondern mit einem Bruder von ihm, der Blecharbeiter bzw. Klempner war. Sie wohnte als Witwe ab 1845 im Haus des Zinngießers Johann Heinrich Schrader in der Knochenhauerstraße 749, 1846 umnummeriert in Nr. 46, ab 1851 ist der Kürschner Johann Gottlieb Schrader, ein Bruder des Zinngießers, Eigentümer; 1859 umnummeriert in Knochenhauerstraße 43. 1860 ist sie offensichtlich verstorben.
   
  Zinnfiguren:
Figuren signiert mit "C. E. Demong", "E. Demong Hannover", "C. Schaper fec." und "C. Schaper 1843"
Tod des Herzogs von Braunschweig 1815 bei Quatre Bras (35-mm-Größe), Napoleon zu Pferd, König Friedrich II. von Preußen zu Pferd 
   
 
   
  Quellen:
Adressbuch Hannover 1835, Seite 197, online (Wildt, Johann Christian Daniel, Dr., Professor, Breitenstraße 418)
Mittheilungen des Gewerbe-Vereins für das Königreich Hannover, 5. Lieferung 1835 (Google)
Zweiter Nachtrag zum Verzeichnisse der Industrie-Ausstellung in Hannover, Mai 1835 (Google)
Neues Hannöverisches Magazin, 89tes Stück vom 7. November 1803 (Google)
Walter Achilles: Die ältesten niedersächsischen Zinnfiguren des Meisters AN, Hildesheimer Miniaturen, Bernward Verlag Hildesheim 1976
Curt F. Kollbrunner: Zinnfiguren - Zinnsoldaten - Zinngeschichte, Hirmer-Verlag München 1979
Ulf Leinweber: Die kleine Figur - Geschichte in Masse und Zinn, Staatliche Kunstsammlungen Kassel, 1985
Heinz Schenzle: Sigel-Bestimmungsbuch, Freunde der Plassenburg e. V. Kulmbach, 1987
Alheidis von Rohr: Zinn und Zinnfiguren aus Hannover, Historisches Museum Hannover 1996
Dr. Erhard Schraudolph: "Herrscherstolz und Bürgerfleiß - Zinngießer in Hannover und Celle" in "Dem König gehört alles, auch dein Spielzeug" - Zinnfiguren aus dem Königreich Hannover, Edition Krannich Halle (Saale), 2008
Archion: Kirchenbücher Hannover-Schloß, Hannover-Neustadt und Hannover-Markt
   
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